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My Story. Streng geheim. - Aller guten Jungs sind drei

Titel: My Story. Streng geheim. - Aller guten Jungs sind drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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aufgetragen bekommen, dass ihm davon schlecht wurde. »Habt ihr heute die Allgäu-Post gelesen? Emir, du kommst ganz groß raus.«
    »Nicht so groß wie Cas.«
    Aha, er hatte die Zeitung gelesen!
    »Ich bitte dich! Was ist ein Dichter gegen einen Jongleur! Ganz abgesehen davon, dass du besser aussiehst als Cas. Ach, am Samstag lädt Hubertus uns alle ein.«
    »Wozu?«
    »Wir fahren nach Füssen und besuchen das Märchenschloss. Die Jägeralpe wird für einen Tag geschlossen.«
    Emir verschluckte sich. Er hustete, Zenza und ich klopften ihm auf den Rücken. »Also wenn schon«, krächzte er, »dann fährt Hubertus nach Schwangau. Dort besorgt er die Tickets, wir gehen eine halbe Stunde den Berg hinauf bis zum Schloss, das Neuschwanstein heißt, warten, bis die Nummer aufgerufen wird, die auf den Tickets steht, und nehmen an einer Führung teil.«

    Sein Wissen war so speziell, dass ich sofort misstrauisch wurde. »Woher weißt du das?«
    Er hob die Schultern. »Hab mich informiert.«
    »Aber wozu denn?«
    Emir lachte mich an. »Mein Geheimnis!«
    Jetzt hatte ich endgültig genug. »Du kannst mich mal!«, fauchte ich. »Tschüss, Zenza! Danke fürs Kratzet!«
    »Wir treffen uns im Schlosshof!«, rief Emir mir nach. »Wann fahrt ihr am Samstag los?«
    Ich kehrte um. »Kommst du doch mit?«
    »Mal sehen.«
    Zenza begleitete mich ein Stück weit. »Zippi, der Junge meint es gut. Er tut alles nur für dich.«
    »Was tut er denn?«
    »Das darf ich nicht sagen.«
    »Und warum nicht?«
    »Das weißt du doch«, sagte Zenza bekümmert. »Er kämpft um dich.«
    »Indem er jeden Tag auf Tauchstation geht?« Ich verstand überhaupt nichts mehr. »Wenn er um mich kämpfen würde, stünde er an meiner Seite!«
    »Du solltest Emir nicht unterschätzen. Er ist klug. Vielleicht macht er ja einen Umweg, aber er kämpft wirklich um dich.« Zenza legte mir die Hand auf den Arm. »Ich bitte dich nur um eines, Zippi. Sprich mit Ignaz. Zum ersten Mal in seinem Leben ist er verliebt. Ich versteh’s ja, dass du Emir lieber hast, aber Ignaz tut mir halt doch leid. Sag’s ihm schnell, damit er sich nicht zu große Hoffnungen macht. Versprichst mir das?«
    »Ich mag Ignaz eben auch«, sagte ich erschrocken.
    Zenzas blaues Kopftuch war ins Rutschen gekommen. Sie zupfte es wieder an den richtigen Platz und fragte, ob ich die Geschichte vom Esel zwischen den zwei Heuhaufen kennen
würde. Ich verzog das Gesicht. »Hubertus hat mir die auch schon erzählt.«
    »Na, dann weißt ja, was dir blüht, wenn du die Entscheidung verpasst!«

Eine Überraschung, eine Schlossbesichtigung und eine gefühlte Ohnmacht
    O bwohl es für die Rehe noch zu früh war, machte ich einen kleinen Umweg, stieg die Leiter am Hochsitz hinauf und setzte mich aufs Brett. Ich musste wieder mal nachdenken: Ignaz oder Emir?
    Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn ich morgens zur Schule gehen, Emir begegnen und ihn nur höflich grüßen könnte. Wie würde ich mich fühlen, wenn er in der großen Pause oder nach der Schule mit einer anderen Arm in Arm umherspazieren und seine türkische Pizza mit ihr teilen würde? Wollte ich das? Nein, sagte ich mir, das wollte ich nicht. Ich würde vor Eifersucht aus der Haut fahren!
    Würden Ignaz’ E-Mails und seine gelegentlichen Besuche die Eifersucht beseitigen? Niemals!
    Also musste ich wohl oder übel in den essigsauren Apfel bei ßen.
    Sch… Mir wurde übel, als ich an den Apfel dachte.
    Du kneifst jetzt nicht, Zippi, ermahnte ich mich und stieg vom Hochsitz. Du bringst das jetzt hinter dich.
    Ich hatte wirklich und ganz ehrlich die beste Absicht, aber leider warf mir das Schicksal mal wieder einen Knüppel zwischen die Beine.
    Folgendes geschah:
    Ignaz rannte mir entgegen und nahm mich in die Arme.
»Zippi, ich habe dich gesucht! Weißt du schon, was wir am Samstag tun werden? Hubertus fährt mit uns allen …«
    »… nach Schwangau. Ich weiß«, sagte ich und machte mich los. »Ignaz, ich muss dir was sagen.«
    »Freust du dich nicht auf den Ausflug?«
    »Ich freue mich nicht. Ich muss dir was sagen.«
    »Hat dich die Nele wieder geärgert?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich muss dir was sagen, Ignaz.«
    »Dann tu es doch endlich!«
    »Du hörst mir nicht zu! Ignaz …«
    Drüben zwischen den Bäumen raschelte es leise. Ich dachte, es seien die Rehe, drehte mich um … und erstarrte. Der Keiler stand am Waldrand und blickte zu uns herüber, und ich muss sagen, mir blieb vor Schreck fast das Herz stehen. So ein männliches

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