Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
Vom Netzwerk:
mich bis zu Emir durch, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und wickelte das Pizzastück aus dem Papier.
    Obwohl Emirs Oma Sevde weiß, dass Olga bei uns ist, fürchtet sie, dass ich mutterloses Mädchen nicht genug zu essen bekomme, und gibt ihrem Enkel immer zweimal Pausenbrot mit.

    Ist doch supernett, was?
    Emir nahm mich in den Arm und drehte mich herum. »Zippi! Was ist mit deinen Haaren passiert?«
    Â»Sie regen sich mit mir auf, weil ich wieder mal in ein Feriencamp soll.« Ich kaute und schluckte. »Ich gehe aber nicht. Heute Nachmittag suche ich mir einen Job.«
    Â»Du bist erst dreizehn«, entgegnete Emir sofort. »Kinderarbeit ist verboten.«
    Â»Das werden wir ja sehen.« Ich zuckte die Schultern. »Marta hilft mir. Kommst du mit uns?«
    Â»Nein.«
    Â»Und warum nicht?«
    Â»Weil das nur vergeudete Zeit ist. Wie gesagt, Kinderarbeit ist verboten.«
    Â»Ich sage, ich sei fünfzehn.«
    Â»Fünfzehn«, wiederholte Emir trocken. »So wie du aussiehst, Zippi, glaubt niemand, dass du schon dreizehn Jahre alt bist.«
    Â»Mit Lippenstift und Wimperntusche -«, entgegnete ich hitzig.
    Â»- siehst du aus, als ob du zum Kinderfasching gehen würdest!« Emir lachte.
    Â»Du bist grausam«, beschwerte ich mich. »Statt mir zu helfen, raubst du mir alle Hoffnung.« Ich erinnerte mich plötzlich an den Job, den er vor dem Jonglieren hatte. »Sag mal, wie alt muss man sein, um Prospekte auszutragen?«
    Â»Ã„lter als dreizehn. Mich haben sie genommen, weil ich sagte, mein Cousin hätte sich den Fuß verknackst.«
    Â»Das war dann aber auch Kinderarbeit.«
    Â»Stimmt. Nur...« Emir räusperte sich. »Nur hatte ich das Papierchen von...«
    Â»Papierchen?«, wiederholte ich verständnislos.

    Â»Mit Papierchen meine ich den Pass meines Cousins. Er ist über sechzehn, und weil doch alle Türken gleich aussehen«, er lachte spöttisch, »bekam ich den Job. Ich fand ihn aber langweilig. Zippi«, sagte er streng, »das Austragen von Prospekten ist nichts für dich. Damit bist du nur wenige Stunden täglich beschäftigt. Das weiß dein Vater, also wird er es dir verbieten.«
    Das liebe ich an Emir. Er bringt eine Sache immer ruck, zuck auf den Punkt, er eiert nicht herum oder macht mir Hoffnungen, wo es keine gibt.
    Â»Das Einzige«, sagte Emir langsam, knüllte das Butterbrotpapier zu einem Ball zusammen, zielte und traf voll ins Schwarze, in den Abfalleimer also, »was du vielleicht versuchen könntest, wäre Babysitten.«
    Ich starrte ihn fassungslos an. »Das ist nichts für mich. Quengelnde Winzlinge durch den Park schieben, Windeln wechseln, Schnuller suchen... nein. Kommt nicht infrage.«
    Â»Eher würdest du ins sechste Feriencamp gehen?«
    Â»Ich gehe nicht in ein Camp und ich sitte keine Babys. Punkt.«
    Â»Oje, das ist aber ein verzwickter Fall!« Emir kratzte sich am Kopf. Er weiß, dass er mal Rechtsanwalt werden will, und übt schon. »So wie ich die Sache sehe, bleibt dir nichts anderes übrig, als ein paar schicke Bikinis zu kaufen und dich mit hübschen Jungs am Strand zu sonnen.«
    Â»Aha. Und das würde dir nichts ausmachen? He, du bist mein Freund!«, fauchte ich.
    Â»Klar würde mir das was ausmachen. Ich würde sechs Wochen lang verzweifelt Nägel kauen und mir ausmalen, wie du dich im Mondschein küssen lässt.«
    Â»Gut. Verschaff mir einen Job, dann schonst du deine Nägel.«

    Â»Zippi, ich denke darüber nach.«
    Â»Ernsthaft?«
    Â»Total ernsthaft.«
    Während der nächsten beiden Schulstunden, Erdkunde und Geschichte, dachte ich auch ernsthaft nach. Eine Minute vor zwölf hatte ich einen Geistesblitz. Was, wenn ich krank würde? Kein Vater schickt seine kranke Tochter in ein fremdes Land.
    Aber wie konnte ich krank werden? Nachts nackt auf der Terrasse liegen? Ich würde mir jetzt im Frühsommer höchstens einen Schnupfen holen.
    Das Bein brechen? Wie macht man das möglichst schmerzlos?
    Kopfschmerzen? Eine Magenverstimmung? Hm …
    Auf dem Heimweg fragte ich Marta, was sie denn in den Sommerferien mache.
    Sie zuckte die Schultern. »Nichts Besonderes. Meine Mutter nimmt zwei Wochen Urlaub und will das Haus von oben bis unten putzen. Ich muss ihr dabei helfen.«
    Â»Ich helfe euch«, antwortete ich sofort.
    Â»Mensch, bist du bescheuert. Für mich wären sechs

Weitere Kostenlose Bücher