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My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

Titel: My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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leider missachtete ein Volltrottel das Rotlicht auf seiner Fahrbahn und krachte seitlich auf ihr Auto. Neles Mutter hatte sich noch nicht angeschnallt.«
    Â»Das heißt -?«
    Ina nickte. »Sie war sofort tot. Nele hat, wie ihr wisst, erst gestern das Krankenhaus verlassen dürfen.«
    Â»Krass. Mann, das ist hart.«
    Â»Zuerst hat man gedacht, dass Nele ein Bein verlieren würde. Dann haben es die Ärzte aber doch noch ohne Amputation geschafft. Jetzt ist sie ein paar Wochen hier, um sich zu erholen, dann muss sie in eine Reha. Das muss man sich mal vorstellen! Ich fliege in ein Feriencamp und Nele muss wie’ne alte Oma in die Reha!«
    Â»Was für ein Wahnsinnsschicksal! Zippi, dagegen hast du es ja noch gut, was?« Marta nickte mir zu.
    Der Ansicht war ich auch. Meine Ma war zwar nicht mehr bei mir, aber komplett weg war sie nicht. Und ich hatte zwei voll funktionstüchtige Beine und noch nie an etwas so Furchtbares wie eine Reha-Klinik denken müssen.
    Â»Gestern Abend hat Sepp lange mit Pa telefoniert«, fuhr Ina fort. »Er hat gesagt -«
    Franzl runzelte die Stirn. »Hast wieder mal gelauscht, Ina?«
    Â»Warum nicht? Sepp hat gesagt -«
    Â»Also das konntest du nicht hören!«, rief Marta vorwurfsvoll.
    Â»Klar, konnte ich das hören«, entgegnete Ina verwundert. »Habt ihr kein Telefon, das man auf Mithören schalten kann?«
    Emir grinste. »Du kennst Martas Familie nicht. Die ist technisch gesehen ziemlich rückständig.«

    Â»Ja? Warum denn?«
    Emir winkte ab. »Das ist jetzt unwichtig. Erzähl weiter. Was hat Sepp gesagt?«
    Â»Er ist natürlich wahnsinnig froh, dass Nele ihr Bein behalten hat und es nur noch kräftigen muss. Das dauert seine Zeit, aber da muss sie eben durch. Viel schlimmer ist, dass Sepp sich die schrecklichsten Vorwürfe macht, die man sich denken kann.«
    Â»Klar. Wenn ihm nichts dazwischengekommen wäre, wäre er gefahren. Es wäre nicht zur Verspätung gekommen und demzufolge auch nicht zum Unfall.« Emir, der zukünftige Rechtsanwalt! »Aber diese Überlegung geht an der Sache vorbei. Der Unfall hat stattgefunden -«
    Â»Das war Schicksal.« Ich kreuzte die Arme vor der Brust. »Doch mit des Geschickes Mächten ist kein ewger Bund zu flechten. Und das Unglück schreitet schnell …«
    Â»Woher hast denn das?« Ina schaute mich groß an. »He, das klingt gut. ›Und das Unglück schreitet schnell.‹ Das muss ich mir merken.«
    Â»Zenza sagt das ein bisschen anders«, meinte Ignaz plötzlich. »Sie sagt: ›Jeder muss mal vom Berg runter. Doch je höher der Berg, desto tiefer das Tal.‹ Das heißt, dass es jeden mal erwischt. Wenn es einem Menschen lange Zeit gut gegangen ist, ist er verwöhnt, infolgedessen tut der Schicksalsschlag besonders weh.«
    Â»Kann sein.« Ina nahm sich noch eine Portion Kratzet. »Ich hab aber noch mehr erfahren. Normalerweise hatte Nele samstags von sechs bis halb acht Schwimmtraining. Ihre Mutter wollte nicht, dass sie das versäumt. Nele hätte auf die Party verzichten müssen -«
    Â»Oder einfach später dazukommen?«
    Â»Ich bitte dich, Marta! Ende des Trainings war, wie gesagt,
um halb acht. Anschließend hätte sie duschen, Haare waschen und fönen, sich schminken, von der Schwimmhalle bis zur Freundin fahren müssen - ihr wäre höchstens eine Stunde Party geblieben.«
    Â»Sie hat ihren Kopf durchgesetzt und nun -«
    Â»- macht sie sich Vorwürfe wie ihr Vater. ›Wäre ich zum Training gegangen, würde meine Mutter noch leben.‹ So in der Art. Beide machen sich Vorwürfe, aber sie sprechen nicht darüber.«
    Â»Hat Sepp das deinem Vater am Telefon gesagt?«, fragte Ignaz.
    Ina nickte. »Ich hab alles mit eigenen Ohren gehört.«
    Â»Kapier ich nicht. Dann spricht er doch darüber.«
    Â»Mit meinem Vater. Aber nicht mit seiner Tochter.«
    Sepp war offenbar ein Idiot wie mein Pa. Warum sprechen Väter nicht mit ihren Töchtern? Warum verstehen sie nicht, dass klare Verhältnisse der erste Weg zur Besserung sind? Herrgott noch mal, warum setzen sie sich nicht mit ihren Töchtern an den Tisch?
    Mein Pa zum Beispiel ist ein super Geschäftsmann. Er knackt den schwierigsten Verhandlungspartner. Jeden. Großes Ehrenwort. Manchmal denke ich, er genießt das sogar. Das große Rätsel ist aber, warum er einem

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