My Story - Streng geheim - Doppelt verliebt haelt besser

und Leute, die nicht schwindelfrei waren, sicher über Brücken führen konnte. Es war einer, der sich nicht über Schwächere lustig machte. Einer, der zupacken konnte. Er war ein toller Junge, mein Ignaz.
    Jemand klopfte ans Fensterchen. Ich schrak auf und öffnete es. »Ignaz? Bist du’s?«
    Â»Was ist, Zippi? Kommst nicht mehr raus?«
    Â»Klar komme ich. Ich hab mir nur rasch die Jacke geholt«, sagte ich.
    Er wartete vor der Tür. Als ich kam, legte er gleich den Arm um meine Schultern und zog mich in einen dunklen Winkel. »Ich würde so gerne nach den Rehen schauen«, flüsterte ich in sein Ohr.
    Wir gingen hinterm Haus über die Wiese, aber das reichte Ignaz nicht. »Komm«, sagte er, nahm mich bei der Hand, führte mich zum Waldrand und ein Stück den Berg hinauf, bis er vor einem Hochsitz für Jäger Halt machte.
    Als wir die Leiter hochkletterten, lachte er leise. »Gut, dass du schwindelfrei bist, Zippi.«
    Â»Das finde ich auch.« Wir setzten uns auf die schmale
Bank, ich kuschelte mich an ihn und roch den typischen Ignaz-Geruch.
    Â»So«, sagte er. »Jetzt ist die Woche um und du hast dich entschieden.«
    Ich schluckte. »Woher weißt du das?«
    Â»Weil du sonst nicht hier wärst. Was hat Emir gesagt?«
    Â»Er…« Ich zögerte kurz. »Er will sich um Nele kümmern.«
    Â»Gut.«
    Gut? Wie Yasmina ihrem Freund hatte Emir mir die Entscheidung abgenommen. Er hatte sich für Nele entschieden. Das war aber so blitzschnell gegangen, dass ich mich fragte, ob mein Ex-Lover wusste, was er da … Weiter kam ich mit meinen Überlegungen nicht, denn Ignaz zog mich an sich. Seine Küsse ließen keine Wünsche offen, sie waren erste Sahne.
    Später mussten wir erst mal wieder zu Atem kommen.
    Â 
    Klare Augustnächte in den Bergen sind eine Wucht. Im Tal ist tiefschwarze Nacht, aber bei uns heroben bleibt immer noch ein wenig Helligkeit übrig. Die Sterne glitzern und die Zacken und Grate der Berge stehen schwarz wie ein Scherenschnitt am Himmel.
    An diesem Abend konnte ich mich daran nicht sattsehen. Zippi, dachte ich, Mensch, Zippi! Was für ein Glück du hast! Du liebst Ignaz, Ignaz liebt dich - und Emir ist dir nicht böse. Er hat Nele. Vielleicht. Noch weiß sie ja nicht, dass sich Emir in sie verliebt hat. Aber das ist sein Problem …
    Plötzlich zischte eine Sternschnuppe über den Himmel. Und da! Eine zweite!
    Wenn man Sternschnuppen sieht, darf man sich was wünschen. Der Wunsch geht aber nur in Erfüllung, wenn man
ihn nicht ausspricht - man darf ihn sich nur denken. Deshalb versteht ja wohl jeder, dass ich meinen Wunsch nicht nenne.
    Ich darf aber zugeben, dass mir richtig feierlich zumute war. Von den Almen hörte ich die Kuhglocken bimmeln und selbst das Rauschen unseres Brunnens vor der Jägeralpe drang zu uns herauf. Als dann noch die Rehe aus dem Wald traten und so ruhig auf der Wiese ästen, war ich absolut glücklich.
    Das Beste außer meinem Ignaz war ja, dass erst zwei von sechs Ferienwochen vergangen waren. Vier ganze Wochen auf der Jägeralpe lagen noch vor mir. Vor mir und Ignaz, vor Marta und Franzl - und vor Emir natürlich auch. Und vor Nele.
    Als ich mir überlegte, was in den ersten beiden Wochen alles los war - na, da konnten die kommenden vier eigentlich nur ruhiger werden.
    Marta und ich würden Rosi, Gundi und Yasmina zur Hand gehen, wir würden für Zenza Zeit haben, wir würden ein Heubad nehmen, irgendwann das Königsschloss besichtigen und mit Ignaz und Franzl tolle Tage verbringen. Vielleicht auch mit Emir und Nele. Mal sehen.
    Ich rechnete mit ruhigen Tagen. Von wegen. Wir sechs stolperten von einem Abenteuer ins nächste. Doch das und ob mein Sternschnuppen-Wunsch in Erfüllung ging, ist eine andere Geschichte …

Meine Lieblingsrezepte von der Alm
KÄSSPATZEN
    Das musst du besorgen:
    â–· 1 Tüte Spätzle. Sie können auch Spatzen genannt werden.
    â–· Gut 100 Gramm Schweizer Käse am Stück.
    â–· Falls du jammerfaul oder in Zeitnot bist, greif zu fertig gerösteten Zwiebeln. Die gibt es in einem Klarsichtbehälter.
    â–· Butter. Egal ob mit oder ohne Salz. (Pass auf, dass du nicht aus Versehen zur Margarine greifst!!!)
    Damit nur Vergnügen und keine Hektik aufkommt, erledigst du erst mal die Vorarbeiten:
    â–· Schüssel in den Backofen stellen. Temperatur sollte so zwischen 50 und