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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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Halbbruder Sokkate im Streit um den Thron zu kämpfen. Einige Jahrzehnte später nutzte auch Kyanzittha die geografischen Vorzüge des Berges.
Besichtigung
    Die meisten Besucher werden sich nicht auf die Spitze des Popa-Berges mühen, sondern „nur“ den seitlich gelegenen 737 m hohen Popa Taung Kalat erklimmen. Dieser markante Vulkankegel ist einer der wichtigsten birmanischen Wallfahrtsorte für die Verehrung der 37 Nats. Ihnen wurde am Fuße des Berges ein eigener Schrein gebaut, wo häufig
nat pwe
abgehalten werden. Im Mittelpunkt des Kultes stehen die Mahagiri-Nats und die Popa Maedaw, deren Schicksal mit dem Berg verbunden ist. Sie steht mit ihrem Mann und den beiden Söhnen in der Mitte der insgesamt 37 lebensgroßen Nat-Figuren, die im Schrein in einer Reihe aufgestellt sind.
    Der kleinere Popa Taung Kalat neben dem Mt. Popa lässt sich über 777 Treppenstufen erklimmen.
    Blumen und Vögel
    Der Name Popa leitet sich aus dem Sanskrit ab und bedeutet „Blume“. Eine nahe liegende Bezeichnung, denn in seinen dichten Wäldern verbirgt sich eine vielfältige Flora mit zahlreichen Blumenarten, darunter mehreren Orchideenspezies. Vom Sagabaum
(Michelia Champaca)
, einer Magnolienart, werden die gelben duftenden Blüten gesammelt, in Flaschen gepackt und als Souvenir verkauft. Mit 176 Vogelarten ist der Berg auch ein interessanter Ort für Ornithologen.
    Die anderen sind an ihrer Kleidung und ihren Attributen erkennbar, darunter Ko Myo Shin, immer mit zwei Schwertern dargestellt, weil er mit dem einen kämpfte und mit dem anderen sich selber umbrachte; der mit Whiskeyflaschen behangene Ko Gyi Kyaw (oder U Min Kyaw), der seine Zeit mit Hahnenkämpfen und Trinken verbrachte, oder Yun Bayin, zu Lebzeiten König Mekuti (reg. 1551–64) von Chiang Mai (birmanisch: Zimme), der 1558 von König Bayinnaung nach Bago verschleppt wurde und weil er den birmanischen Curry nicht vertrug, an Diarrhöe starb. Dargestellt wird er auf einem Lotosthron sitzend und mit einem Schwert in der Hand.
    Im Pilgerdorf reihen sich entlang der einzigen Straße einige Restaurants. Frauen versuchen Blumen und den berühmten Popa-Stein (ein Stein, der in hohles Lava eingeschlossen ist) zu verkaufen. 777 überdachte Treppen führen bis zur Spitze des Taung Kalat.
    Der halbstündige Aufstieg ist allerdings beschwerlich, da man den Großteil barfuß gehen muss und die Stufen teilweise sehr schmal und hoch sind. Aber am Rande gibt es Verkaufsstände und Sitzgelegenheiten, wo Getränkeverkäufer auf keuchende Kunden warten. Man sollte seine Taschen nicht gerade voller Süßigkeiten oder Bananen haben, denn entlang des Aufstiegs springen freche, gelegentlich auch aggressive Makaken umher. Am besten die wilden Affen einfach ignorieren und langsam weiter gehen.
    Tragische Liebe: Byat-ta und Mae Wanna
    In der Zeit des Königs Anawrahta hatte sich in den Wäldern des Berges Mae Wanna Thanegi, die schöne Schwester des gefangenen Mon-Königs Manuha, zurückgezogen, um zu meditieren. Damit ihr niemand etwas antun konnte, bat sie Buddha, sie Fremden gegenüber als Dämonin erscheinen zu lassen. Der Wunsch wurde ihr gewährt. Eines Tages kam Byat-ta, ein aus Indien stammender Muslim und Krieger, zum Berg. Er stand in Diensten Anawrahtas und musste jeden Morgen frische Blumen zum Palast bringen. Da er mit übermächtigen Kräften ausgestattet war, sah er das wirkliche Gesicht Mae Wannas und verliebte sich in sie. Auch sie war ihm zugeneigt, sodass er sich infolge des täglichen Tête-à-Tête immer häufiger verspätete.
    Mae Wanna wurde schwanger und gebar die Zwillinge Min Gyi und Min Lay. Als Byat-ta wieder einmal zu spät nach Bagan zurückkam, ließ ihn der erzürnte Regent töten. Die beiden Söhne wurden daraufhin zum Palast gebracht. Mae Wanna konnte den Verlust nicht überwinden und starb aus Gram. Wie ihr Mann – und später ihre Söhne, die heute als die berühmten Taungbyone-Nats verehrt werden – wurde sie zu einem mächtigen Schutzgeist des Berges, zur Popa Maedaw. Viele Orte auf dem Berg erinnern an sie. Da Byat-ta Muslim war, wird bis zum heutigen Tag rund um den Berg Popa kein Schweinefleisch gegessen, und da die Popa Maedaw stets schwarz gekleidet war, sollte man diese Farbe beim Besuch des Berges meiden.
    Oben angelangt, eröffnet sich an klaren Tagen eine wunderschöne Aussicht über die weite Ebene und den Berg. An Sehenswürdigkeiten gibt es jedoch nichts Besonderes, denn die Stupas und
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sind alle neueren Datums und wurden auf

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