Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
bietet Air Mandalay mehrmals wöchentlich Verbindungen nach THANDWE (Ngapali Beach, ab US$90) an. Die Flugfrequenz richtet sich nach der Touristensaison. Aber auch der tägliche Flugplan ist ziemlich variabel, daher vor Abflug immer nach der akutellen Zeit fragen. Die staatliche Linie Myanma Airways sollte man auch für Flüge von/nach Nyaung U meiden, da sie an Unzuverlässigkeit und Sicherheitsmängeln kaum zu überbieten ist.
Die Umgebung von Bagan
Von Bagan aus bietet sich ein Tagesausflug zum Berg Popa und nach Sale an. Dabei kann man nicht nur zwei interessante Orte kennenlernen, sondern auch eine markante Savannenlandschaft, in der sich idyllische Dörfer mit Palmenhainen und weiten Ebenen abwechseln. Wer beide Orte an einem Tag besuchen möchte, kann zuerst über eine schmale, aber akzeptable Straße entlang des Ayeyarwady gen Süden fahren. Nach etwa 30 km passiert man die ölfelder von Chauk , einem geschäftigen Industriestandort. Von dort sind es nur 8 km bis nach Sale. Weiter geht die Reise über Kyaukpadaung zum Berg Popa. über eine direkte Straße kann man von diesem erloschenen Vulkan nach Nyaung U zurückkehren.
Karge Landschaften
Die Landschaft Oberbirmas zeigt sich bei weniger als 1000 mm Niederschlag pro Jahr überwiegend trocken und eintönig. Der Boden gibt nicht viel her, weshalb die Bewohner sich auf den Anbau von Sesam, Erdnuss, Bohnen und Sorghum (eine Hirseart) spezialisiert haben. Zudem zapfen sie die Palmyrapalmen
(Borassus flabellifer)
an, um aus dem süßen Saft Palmwein (Toddy), Palmschnaps (Arrak) und Palmzucker zu gewinnen. Die bis zu 30 m hohe Fächerpalme zählt zu den nützlichsten Palmenarten Asiens – die altindische Schrift Talavilâsa führt 801 Verwendungsmöglichkeiten auf. Auch die tennisballgroßen dunkelbraunen Früchte sind genießbar und werden daher geerntet. Schließlich finden die festen, geraden Stämme als Baumaterial Verwendung. Mithilfe des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen, UNDP, wurden Brunnen gebohrt, um das harte Leben der Einheimischen zu erleichtern. Mindestens einmal täglich kommen sie mit einem Ochsenkarrengespann dorthin, um ihr Wasserfass aufzufüllen.
Da bei Chauk eine Brücke den Ayeyarwady überspannt, lässt sich die Fahrt auch auf der anderen Flussseite in Richtung Minbu (s. S. 314 ) fortsetzen. Es bietet sich zudem eine Tour in Richtung Westen zum Mount Victoria (s. S. 506 ) in den Rakhine-Bergen an.
Sale (Salay)
Knapp 40 km südlich von Bagan liegt Sale (auch Salay geschrieben), ein bedeutender Ort während der Spätzeit des Bagan-Reiches. Allein im Stadtkreis sind vom Archäologischen Department 52 Monumente aus jener Zeit erfasst. Die meisten stammen wohl aus dem 13. Jh., aber genauere Informationen sind mangels fehlender Quellen spärlich. Wenn Birmanen heute den Namen der Stadt hören, denken sie in erster Linie an Salay U Ponnya (1812–67), einen Literaten aus der Konbaung-Zeit. Seine bahnbrechenden Werke und sein tragisches Ende machten ihn zu einer berühmten Gestalt.
Heute präsentiert sich Sale als gemütlicher Flecken von knapp 10 000 Bewohnern mit einigen sehenswerten Klöstern, Tempeln und Kolonialgebäuden. Leider stört die mit japanischer Hilfe errichtete Düngefabrik im Norden der Stadt etwas die Optik.
Youk-soun Kyaung
Hauptattraktion Sales ist fraglos das Youk-soun Kyaung , seit 1995 ein Museum für buddhistische Kunst. Das 1882 errichtete Holzkloster geht auf eine Stiftung des Händlers U Po Gyi und seiner Gattin Daw Shwe zu Ehren eines Mönches namens U Guna zurück. Nach Jahrzehnten des Verfalls wurde das 23 x 31 m große Gebäude 1992 umfassend restauriert. Einige der 154 Stützsäulen mussten ausgewechselt werden.
Interessant sind einerseits die Holzschnitzereien an der Verkleidung der äußeren Veranda. Dort sind buddhistische und folkloristische Szenen zu sehen wie etwa die Entführung der schönen Ma Shwe U durch den Taungbyone-Nat Min Lay, Shin Upagout und einige Jataka-Geschichten. Zum anderen kann sich auch die Buddhafiguren-Sammlung, darunter einige Exemplare aus der Bagan- und Konbaung-Zeit, sehen lassen. Eine unscheinbare Steininschrift, ebenfalls aus der Zeit Bagans, gibt Aufschluss über die damalige Vererbungspraxis, derzufolge auch Frauen das Recht hatten, über ihr Eigentum zu verfügen und entsprechend zu vererben (in diesem Fall an die Kinder aus erster Ehe).Mi–So außer feiertags 9–16.30 Uhr
Man Paya
Ein kleiner Weg führt vom Youk-soun Kyaung in Richtung Norden zum Man Paya .
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