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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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Während das renovierte Gebäude nichts Besonderes darstellt, ist die im Inneren aufbewahrte 3 m große Buddhafigur ein Unikum, denn sie ist ausschließlich aus Lack gearbeitet.
    Wer es nicht glaubt: An ihrem Rücken befindet sich eine Tür, durch die man ins Innere der Figur gelangt – eventuell muss man den Schlüssel von einem Bediensteten besorgen. Die vergoldete Figur soll um 1300 hergestellt worden sein.
Weitere Sehenswürdigkeiten
    Vom Man Paya führt der Weg zu einem weiteren Holzkloster, dem Thadana Yaunggyi Kyaung (auch Withodarama Kyaung). In den 1870er-Jahren ließen es die Stifter, wohlhabende Bauern, zu Ehren ihres Cousins, dem Mönch U Khin Kyi Tha, erbauen. Heute ist es ein regional bekanntes Meditationskloster. Neben Holzschnitzereien ist im Innern eine wertvolle Truhe mit buddhistischen Schriften sehenswert.
    Eintritt
    Für die Besichtigung von Sale wird ein Eintritt von US$5 verlangt. Der Ticketschalter befindet sich im Hof des Youk-soun Kyaung.
    Noch aus der Bagan-Zeit stammt der Payathonzu („drei Tempel“). Stilistischen Unterschieden nach zu schließen, scheinen die drei in einer Reihe stehenden
pahto
zu verschiedenen Zeiten entstanden zu sein – das kann man etwa an den unterschiedlich gestalteten
shikhara
(Spitze) sehen. Im Inneren sind noch Reste von Malereien vorhanden.
    Am Ortseingang stößt man auf einen Stupa im singhalesischen Stil – darauf deutet der quadratische Aufsatz hin –, den Sein Gaung Sein Myashin . Der dort verehrte Buddha ist nach Norden, gen Bagan ausgerichtet. Der Legende nach soll hier der 1057 aus der Mon-Metropole Thaton verschleppte Tipitaka für einige Zeit aufbewahrt worden sein.
    Das Khinkyisa Ok-Kyaung , ein steinernes Klostergebäude, stammt ebenfalls aus der Bagan-Ära und besitzt noch einige Reste von Stuckverzierungen. Von dort lohnt sich ein Spaziergang in Richtung Ayeyarwady, wo es einige nette Kolonialgebäude gibt.
    Salay U Ponnya (1812–67)
    Über seine Lebensdaten bestehen Meinungsverschiedenheiten. Wahrscheinlich wurde er 1812 in Sale geboren. Sein Vater stand in Diensten des Kronprinzen und späteren Königs Tharawady (reg. 1837–46), der Vater seiner Mutter war Oberhaupt
(thugyi)
im nahe gelegenen Ort Salepakan. Den Namen U Ponnya hat er von seinem Mönchsnamen abgeleitet (Pali:
puñña
: Gutes, Rechtes, Tugend). Während seiner Ausbildung im Kloster prophezeiten ihm die Äbte seines lebhaften Geistes wegen Probleme im weltlichen Leben, die sein vorzeitiges Ende verursachen könnten, wenn er sich nicht ins Kloster zurückzöge. Tatsächlich war er die meiste Zeit Mönch, legte die Robe erst nach der Thronbesteigung von König Mindon (reg. 1853–78) ab und trat in die Dienste dessen Bruders, Kronprinz Kanaung. Obwohl er nicht sonderlich gut aussah und etwas behindert war – sein rechter Arm war vom Ellenbogen abwärts gelähmt –, machte ihn sein Geschick beim Handlesen und Sterndeuten besonders für die Frauen interessant, sollte ihm aber zum Verhängnis werden. Hochstehende Persönlichkeiten ließen sich gern von ihm den günstigsten Termin für Unternehmungen astrologisch bestimmen, so auch die Prinzen Myingun und Myingondain. Ihnen soll er den besten Zeitpunkt für ihre Rebellion gegen König Mindon vorhergesagt haben, ohne den König zu informieren – aus Angst um sein Leben. Nach dem Scheitern der Rebellion von 1866, bei der Prinz Kanaung ums Leben kam, wurde U Ponnya in den kleinen Ort Myotha im Shan-Staat verbannt. Der dortige Statthalter ließ ihn 1867 umbringen, angeblich, weil ihn die Beliebtheit des Wort- und Horoskopkünstlers bei den Damen seines Hauses verdross.
    U Ponnya war versiert in allen literarischen Genres und außerordentlich produktiv. Berühmt ist er besonders wegen seiner Dramen, deren meist aus den Jataka entnommene Themen er hintergründig mit Kritik an Verhältnissen bei Hofe verband und die einen für jene Zeit ungewöhnlichen Realismus spüren lassen. Eine andere von ihm bevorzugte und weiterentwickelte Literaturform sind die Myitta-sa, übersetzbar mit „Freundschaftsbotschaft“ (Pali
metta =
Freundschaft, Wohlwollen). Im Kontrast zum Titel trugen seine Myitta-sa oft satirischen Charakter. Herausragend sind auch seine „Raketenlieder“: volkstümliche Gesänge mit personenbezogenem Spott- und Lobcharakter, die beim Abschießen von Raketen während bestimmter Festlichkeiten vorgetragen wurden. U Ponnya wird auch heute noch als einer der größten Dichter des Landes verehrt, seine Werke gehören zum

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