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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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Road die Ruinen der ältesten Pyu-Stadt: Beikthano. Nur wer sich eingehend für die Geschichte der Pyu interessiert, wird einen Besuch lohnend finden, denn mehr als Fundamentreste gibt es nicht zu sehen.
    Die „Stadt des Vishnu“ – Beikthano ist die birmanische Verballhornung des Namens Vishnu – florierte wahrscheinlich zwischen dem 1. und 5. Jh. und wurde nach ihrer Zerstörung von Sri Ksetra abgelöst. Nähere Umstände sind ungeklärt. In den Neuen Annalen der chinesischen Tang-Dynastie (618–907) ist im Kapitel
Nan Man
(„Die südlichen Barbaren“) folgende Beschreibung überliefert: „Die rundliche Stadtmauer dieser Stadt besteht aus grün glasierten Ziegelsteinen und misst 160 li. Sie besitzt 12 Stadttore und drei Pagoden an ihren vier Ecken ... In der Stadt gibt es etwa einhundert Klöster aus Ziegelstein, die mit Gold und Silber verziert sind ...“ Von 1959–63 wurden 100 Ruinen identifiziert und 35 von ihnen ausgegraben und teilweise restauriert. Dabei kamen Reste eines Klosters sowie von Stupas zutage. Da sie zeitlich und stilistisch mit südindischen buddhistischen Stätten korrespondieren, vor allem mit jenen von Amaravati und Nagarjunakonda, vermutet man kulturelleund politische Verbindungen. Vor dem Brennen der Ziegel wurden dem Lehm Reiskörner beigemischt, so dass er etwas porös erscheint.
    Bei den Ausgrabungen kamen zudem über 700 zylindrische Urnen zutage, 45 von ihnen in relativ intaktem Zustand. Daraus schließen die Archäologen, dass die Pyu ihre Toten verbrannten und die Urnen am Rande oder innerhalb ihrer Siedlungen aufbewahrten. Reste der oval angelegten Stadtbefestigung mit einem Umfang von knapp 9 km² sind noch erhalten geblieben.
Besichtigung
    Die archäologischen Ausgrabungen liegen nördlich des Dorfes Kokkogwa. Da das Gelände sehr weitläufig ist, sollte man sich entweder nach einem Ochsenkarren umschauen oder mit dem eigenen Fahrzeug zu den Ruinen fahren. Entlang der östlichen Stadtmauer von Beikthano – außer Resten des Erdwalls ist jedoch nichts zu sehen – führt ein Weg in Richtung Norden. An dessen Ende, nördlich des Bahnhofs, steht der elegante dreistufige Stupa der Shweyaunghlyan-Pagode .
    Südlich der Bahnlinie führt ein Weg nach Westen. Dort kann man die wichtigsten Ruinen besuchen, z. B. einen länglichen Raum mit acht gleich großen Zellen, KKG 2 genannt, welche offensichtlich zu einem Kloster gehörten.
    In der Nähe befindet sich das freigelegte Fundament eines Stupas, KKG 3, der wahrscheinlich dem berühmten Stupa des indischen Amaravati glich. Einige hundert Meter weiter südlich legten Archäologen die Reste des Palastes frei. Er liegt etwas östlich des Sees Ingyikan , der zur Wasserversorgung des Dorfes Inywagyi dient. Im Haus eines Mitarbeiters des archäologischen Departments werden noch Urnen und Münzen aufbewahrt. Aus neuerer Zeit stammen die fünf weiß getünchten Stupas des Payangazu am Nordende des Sees. Die mehrere hundert Meter weiter nördlich stehende Shwehwehla-Pagode soll noch aus der Bagan-Zeit stammen.

zur Übersichtskarte

6 HIGHLIGHT

    Stefan Loose Traveltipps
    Königspalast Zwischen Holzsäulen, Spiegelwänden und Sänften unterwegs auf den Spuren des Romans
Der Glaspalast
von Amitav Ghosh. S. 328
    Mandalay Hill Der schweißtreibende Aufstieg auf den 236 m hohen, legendenumrankten Berg wird mit einem faszinierenden Panoramablick belohnt. S. 332
    Kuthodaw-Pagode Wer im größten Buch der Welt blättern will, braucht viel Kraft: Es besteht aus 729 schneeweißen Marmortafeln. S. 334
    Mahamuni-Pagode Die mit Abstand meistverehrte Buddhastatue Myanmars wird jeden Tag von Gläubigen mit Blattgold belegt, sodass sich ihre Konturen immer mehr verformen. S. 335
    Kunsthandwerk Neben den zahlreichen Klöstern ist es das religiöse Kunsthandwerk, das Mandalay zum spirituellen Herzen des Landes macht. S. 339
    Theater Marionettenspiel, Musik, Tanz oder Kabarett sorgen für niveauvolle Unterhaltung in Myanmars zweitgrößter Stadt. S. 348

Königspalast
S. 328
Mandalay Hill
S. 332
Pagoden, Klöster und Kirchen
S. 334
Kunsthandwerk mit Verkauf
S. 339

    Auf den ersten Blick erscheint Mandalay als profane, quirlige oder gar chaotische Metropole. Vor wenigen Jahren erst wurden markante Gebäude wie der Bahnhof oder die historischen Zeigyo-Markthallen abgerissen, um durch mehr oder weniger gesichtslose, klotzige Betonarchitektur ersetzt zu werden. Überall schießen neue Hotels, Restaurants und Geschäftshäuser aus dem Boden – benebelt von

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