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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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wird. Seinen Namen erhielt der Pass durch die drei kleinen, auf thailändischem Gebiet stehende Stupas (Phra Chedi Sam Ong) – wie auch die Siedlung Payathonzu (Drei Pagoden), die sich auf der birmanischen Seite findet.
    Die Burma-Road
    Der erste Abschnitt der von Lashio nach Kunming führenden Burma-Road wurde bereits 1938 von Chinesen aus dem Yunnan fertiggestellt und führte bis Wanting an der birmanischen Grenze. Erst 1940 folgte die Verlängerung bis nach Lashio, wodurch eine Verknüpfung mit dem Eisenbahnnetz und somit mit dem Hafen in Yangon erreicht werden konnte. Die 1200 km lange, meist nur 3 m breite, auch „Holy Grail“ genannte Straße, diente als Hauptversorgungslinie für den Abwehrkampf der nationalchinesischen Kuomintang-Truppen unter der Führung von Chiang Kai-shek gegen die Japaner, die 1937 alle chinesischen Häfen erobert hatten.
    Aufgrund von Korruption, Wegelagerei, Diebstählen und defekten Lkw kamen allerdings nur 20 % des Transportguts an, sodass – als sich zudem der Druck der japanischen Armee in China verstärkte – der Nachschub im Mai 1942 eingestellt wurde. Heute gehört die teilweise neu ausgebaute Burma-Road zu den größten Handels- und Schmuggler-Routen Asiens. Es sind vorwiegend japanische Hino-Lastwagen, die sich die engen, steilen Kurven hinauf- und hinunterquälen. Und wie vor 60 Jahren bleibt so mancher unterwegs liegen oder landet (zumindest mit den Vorderrädern) im Abgrund.
    Der Hump
    Nach Aufgabe der Burma-Road wurden die im Westen Chinas kämpfenden Alliierten über den Hump (Buckel) versorgt, womit die zwischen Myanmar und China liegenden Höhenzüge des Himalayas gemeint waren. Auf einer Strecke von 800 Flugkilometern ließ Claire Lee Chennault – General der legendären „Flying Tigers“ – den Nachschub aus Assam über die bis zu 4500 m hohen Berggipfel fliegen. Insgesamt 650 000 t Fracht wurden über diese Luftbrücke transportiert, wobei 1000 Piloten gestorben und 600 Maschinen verloren gegangen sind.
    Die Ledo- und Stillwell-Road
    Nach Einschätzung des legendären amerikanischen Befehlshabers Joseph Warren Stilwell (Spitzname „Vinegar Joe“) hing eine Rückkehr der Landstreitkräfte in die Region vor allem von einer brauchbaren Landroute ab. So wurde im November 1942 mit dem Bau der strategischen Ledo-Road begonnen, die im indischen Ledo(Arunachal Pradesh) begann und durch den Kachin-Staat bis nach Mongyu an der chinesischen Grenze führte, wo sie die Burma-Road nach Yunnan erreichen sollte. Doch erst kurz vor Kriegsende wurde die 800 km lange Stilwell-Road, an der Pioniere der US-Army mit mehr als 35 000 Einheimischen arbeiteten, fertiggestellt. Sie führte durch dichten Dschungel und überquerte zehn große sowie 155 kleinere Flüsse. Weil der Bau der Strecke immens viele Todesopfer forderte, erhielt sie den vielsagenden Beinamen „Einer-Pro-Meile-Straße“. Da die Alliierten die Region 1946 verließen, wurde die Landroute – der erste Konvoi passierte sie erst erfolgreich Ende Januar 1945 – nur ein einziges Jahr für ihren ursprünglichen Zweck genutzt. Zuletzt gelang es offenbar einigen Studenten aus Oxford und Cambridge im Jahr 1956, die Stilwell-Road mit zwei Landrovern zu befahren – wie in Tim Slessors Werk
First Over-land
nachzulesen ist. Vielleicht könnte sie eine Wiederbelebung durch Öko-Touristen erfahren: 1999 wurde das Hukaung-Tal, das sich mit seiner verwegenen Natur und selten gewordenen Wildtieren wie Elefanten, Tigern, Leoparden oder Bären an der einstigen Ledo-Road entlangzieht, mit seinen rund 6500 km² zum größten Wildschutzgebiet des Landes erklärt.
    Die Todeseisenbahn
    Von der einstigen „Death Railway“ existieren heute nur noch wenige Schienenkilometer, einige gewagte Brückenkonstruktionen und museale Dampfrösser, doch von ihrer Legende lebt die thailändische Provinz Kanchanaburi noch heute: Die berühmt-berüchtigte Todeseisenbahn, die vor allem durch die Verfilmung von Pierre Boules' Kriegsroman
Die Brücke am Kwai
bekannt geworden ist. Die nur 1 m breite Trasse führte im Zweiten Weltkrieg von Thailand durch schroffe Berge und tiefen Dschungel bis nach Myanmar. Sie begann in Nong Pladuk (rund 50 km südwestlich von Bangkok) und endete im birmanischen Thanbyuzayat (rund 65 km südlich von Mawlamyaing). Mit der insgesamt 415 km langen, strategisch wichtigen Strecke wollten sich die Japaner eine alternative Nachschublinie für Birma und den Vormarsch in weiter westlich gelegene Länder schaffen. Im September

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