Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
Thailand von 6.30–18.30 Uhr zu Tagesbesuchen nach Myanmar einreisen, müssen aber im grenznahen Bereich bleiben. Dafür verlangt der birmanische Grenzposten eine Einreise-Gebühr (Entry Permit) von US$10 oder THB 500.
Da es in dieser Gegend noch zu Kämpfen mit der KNLA kommt und es mehrere Auffanglager für Flüchtlinge gibt, gestaltet es sich für Ausländer schwierig bis unmöglich, von Hpa-an oder Mawlamyaing bis nach Myawaddy – oder auch umgekehrt – vorzudringen (es sei denn, sie sind im Besitz einer Sondergenehmigung). Dennoch könnte sich die Stadt, die sich gut zu Fuß oder mit einer Trishaw erkunden lässt, eines Tages als Durchgangsstation einer belebten Route zwischen Thailand und Mawlamyaing auf der touristischen Landkarte etablieren. Zudem sind in dieser Region bereits weite Strecken des „Asian Highway“ fertiggestellt worden, der als ehrgeiziges UN-Projekt eines Tages über 6500 km von Europa bis nach Vietnam führen soll.
Payathonzu (Drei-Pagoden-Pass)
Der rund 110 km südöstlich von Thanbyuzayat auf gleicher Höhe mit Ye ebenfalls an der thailändischen Grenze liegende Ort markiert Beginn bzw. Ende des legendären Drei-Pagoden-Passes (s. S. 526 / 527 , Historische Routen). Er besteht vor allem aus kleinen Restaurants und Souvenirshops.Auf einem Felsen findet sich ein Tempel mit dem thailändischen Namen Wat Suwankhiri und in rund 12 km Entfernung der Wasserfall von Kloeng Thaw, der aber bisher – von der Sicherheitslage ganz abgesehen – höchstens mit Geländemaschinen erreichbar ist.
Payathonzu und der Drei-Pagoden-Pass können von der birmanischen Seite aus bisher nur mit einer Sondergenehmigung besucht werden. Wer es ohne versuchen will, wird auf der Straße von Thanbyuzayat, auf der fast nur Militärfahrzeuge und bewachte Warentransporte unterwegs sind, ziemlich schnell an einem der zahlreichen Kontrollpunkte hängen bleiben. Denn erst 1989 hatte die Regierung nach schweren Kämpfen die Kontrolle über diesen strategisch wichtigen Ort gewonnen. Zuvor hatten sich hier abwechselnd KNU- und MNLF-Rebellen festgesetzt, die für alle Waren aus Thailand eine lukrative Fünf-Prozent-Steuer erhoben.
Von Thailand aus dürfen Ausländer die Grenze nur für Tagesexkursionen überqueren. Diese starten meist vom Marktplatz in Sangkhlaburi mit Sammeltaxis. Rund 4 km östlich der Stadt geht es dann vom Highway 323 auf eine 19 km lange, asphaltierte Straße zum Drei-Pagoden-Pass ab. An der weiteren Strecke liegen einige Mon- oder Kayin-Dörfer, die in den 1990er-Jahren Operationsgebiet einer opponierenden Zweigorganisation der All Burma Students Democratic Front (ABSDF) gewesen sind. Heute sich die Organisation in die Provinz Tak zurückgezogen.
16 HIGHLIGHT
Mawlamyaing (Mawlamyine, Moulmein)
Wer die Anreise statt über Thaton bzw. die Nationalstraße 8 auf der Nebenstrecke von Hpa-an aus bewältigt, kann – besonders in den Monaten der Regenzeit – eine herrliche Landschaft genießen. Die Strecke führt über Alleen aus stattlichen Palmen und Rain-Trees sowie durch überflutete Reisfelder und über zwei imposante Brücken.
Dann kommt Mawlamyaing in Sicht – malerisch eingebettet in sanft geschwungene, grüne Hügel, aus denen weiße und vergoldete Pagoden glitzern ... Die drittgrößte Stadt Myanmars liegt (rund sechs Autostunden von Yangon) an der Mündung der Flüsse Thanlwin (Salween) und Gyaing am Golf von Mottama. Zwischen der kleinen Shampoo Insel und der sehr viel größeren Insel Bilu Kyun kreuzen Doppeldecker-Schiffe, chinesische Dschunken und schaukelnde Barken. Die Kulisse der Innenstadt wird geprägt von kolonialen Fassaden, vielstöckigen Klostertürmen und Moscheen im Zuckerbäckerstil, aber auch von zahlreichen Palmen, mächtigen Baumriesen und antiken, bunt lackierten Oldtimer-Bussen mit Teakholz-Karosserie. Angesichts von soviel Nostalgie und verträumtem, exotischem Charme scheint es wenig verwunderlich, dass sich hier einst Rudyard Kipling zur Ballade
Road to Mandalay
und George Orwell zu seinem Buch
Burmese Days
inspiriert gefühlt haben sollen.
270 km von Yangon entfernt, geografisch vor dem Meer geschützt und über den Thanlwin an das Hinterland angebunden, blickt die mit fast 300 000 Einwohnern viertgrößte Stadt des Landes auf eine turbulente Geschichte zurück. Bereits im frühen 1. Jt. war Mawlamyaing ein bedeutendes Zentrum der Mon und wurde erst mit der Eroberung durch König Anawrahta dem Bagan-Reich eingegliedert. Ab Mitte des 14. Jhs. begannen die
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