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Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Titel: Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Markand
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Siamesen die Stadt zu kontrollieren, um am wichtigen Handel zwischen China und Südasien teilhaben zu können. Zwischen 1826 und 1852 ist die Stadt sogar Zentrum der britischen Kolonialverwaltung gewesen.
    Die Stadt entwickelte sich zum wichtigsten Umschlagplatz für Teakholz, Reis und Meeresfrüchte. Bis heute ist Mawlamyaing mit seinem „Vorort“ Mottama (Martaban) auf der anderen Seite des Flusses als landesweit drittgrößter Hafen ein wichtiger Warenumschlagplatz und Verkehrsknotenpunkt geblieben. Seit 2005 (seit 2006 fährt auch die Eisenbahn über die Brücke) führt die neue Mawlamyaing-Brücke – mit einer Länge von rund 3,5 km und 19 m Breite die größte Myanmars – über den Thanlwin, um täglich von 5 bis 20 Uhr (Mautgebühr 300 Kyat für Mopeds, 900 Kyat für Autos) eine empfindliche Lücke im Nord-Süd-Verkehr zu schließen.
    Nicht weit entfernt wächst als nächster Meilenstein ein erstes Fünf-Sterne-Hotel heran, das vom Aufbruch in eine neue Zeit kündet – und von der Hoffnung, dass ausländische Touristen eines Tages über Thanbyuzayat hinaus auf dem Landweg nach Süden vordringen dürfen. Dass der Bau ins Stocken geraten ist, scheint jedoch typisch für diese Stadt, die nach Sonnenuntergang nur spärlich beleuchtet ist und lediglich über kreuzlahme Internet-Verbindungen verfügt. Die Scheu vor Fremden allerdings scheint zunehmend zu weichen: Hat sich früher niemand getraut, die Langnasen anzusprechen, werden diese immer häufiger mit lautstark zugerufenen Englisch-Brocken bedacht.
Orientierung
    Die drei wichtigsten Verkehrsverbindungen durchziehen Mawlamyaing in Nord-Süd-Richtung. Die Upper Main Rd . (North Bogyoke Lan) führt aus Ye kommend am südlichen Busbahnhof vorbei durch die Stadt und bildet den wichtigsten Zubringer zur neuen Brücke nach Mottama. Die nur einen Häuserblock entfernte, parallel zum Thanlwin verlaufende Lower Main Rd . (South Boyoke Lan) ist die Hauptgeschäftsstraße, die bis in den Norden zum Attran-Hotel führt. Parallel dazu verläuft direkt am Flussufer entlang bis zum Zegyo Markt die Strand Rd . mit all ihren Anlegestellen für die Boote des Passagier- und Frachtverkehrs.
    Im Süden endet sie in der wichtigsten Querverbindung – der Dawei Jetty Road , die vom Fluss aus in West-Ost-Richtung durch die Stadt und dann mit einem nördlichen Knick in den hügeligen Teil der Stadt führt, wo sich die wichtigsten religiösen Monumente befinden. Mitten im Stadtkern liegt ein imposanter Gefängniskomplex aus dem 19. Jh., der mit seinen Gebäudetrakten sicherlich zu den letzten bauhistorisch wertvollen Knastanlagen Südostasiens gehört (und bald ausgelagert werden soll).
    Sonnenuntergang mit Panoramablick
    Schon am ersten Nachmittag nach der Ankunft sollte man sich hinauf auf die Kyaik Thanlan-Pagode (gesprochen „Tschai-tan-lan“) begeben, um den herrlichen Panoramablick und den Sonnenuntergang am Horizont des Thanlwin-Flusses zu genießen. Sie liegt als eine von fünf größeren Pagoden und mehreren Schreinen auf einer Hügelkette, die sich nordsüdlich durch die Stadt zieht. Vor allem von hier aus erschließt sich der exotische Charme Mawlamyaings.
Kyaik Thanlan-Pagode
    Hier lässt es sich vortrefflich darüber sinnieren, ob es vielleicht der zu diesem Heiligtum gehörende, auffälligste Stupa der Stadt gewesen sein mag, wo Rudyard Kipling sein „birmanisches Mädchen“ getroffen hat. Die Anfangszeilen seiner
Mandalay-Ballade
„By the old Moulmein Pagoda, lookin' lazy at the sea. There's a Burma girl a-settin ...“ jedenfalls könnten es vermuten lassen, obwohl die „Kipling Society“ jene Pagode eher in Yangon nahe dem Liegeplatz der alten Irrawady-Flotililla vermutet.
    Fakt ist immerhin, dass dieser Zedi mit einer Höhe von 45 m über der Stadt thront und vergoldet ist. Die mächtige Glocke am Westeingang des Tempels wiegt fast eine ganze Tonne. Wer sie eines Tages zerstört, muss in der Hölle schmoren – warnt unübersehbar eine historische Inschrift.
Seindon Mibaya-Kloster
    Zu erklimmen ist die Kyaik Thanlan-Pagode über insgesamt 203 Treppenstufen. Wem bei der 114. schon die Puste ausgegangen ist, kann auf dem Rest des Weges gegen eine kleine Spende auch einen Fahrstuhl benutzen. Ohnehin sollte man sich für die Besteigung der heiligen Hügel sehr viel Zeit nehmen, denn hier eröffnet sich ein einzigartiges Freilichtmuseum: Überall ragen aus mächtigen Palmen und großen Baumwipfeln die mehr oder weniger maroden, vielstöckig gestaffelten Türme

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