Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
sollte nur, wo Pausen (Leerstellen) angezeigt sind. Wer das beachtet, kann sich viele Missverständnisse ersparen.
Grammatik
Das Birmanische besitzt allerlei grammatische Eigenheiten, die es vom Deutschen und anderen europäischen Sprachen unterscheiden. Für den Reisenden reichen ein paar rudimentäre Grundkenntnisse – schließlich geht es vorrangig darum, überhaupt verstanden zu werden.
Das Wichtigste: Die Satzstellung unterscheidet sich vom Deutschen insofern, als das Prädikat grundsätzlich am Satzende steht (Ich Markt auf Obst kaufe). Weitere Unterschiede: Sub stantive haben keinen Artikel , sondern stehen für sich. Um den Plural zu kennzeichnen, reicht es,
-t(w)e
anzuhängen (das „w“ kann verschluckt werden). Die weibliche Form kann durch ein angehängtes
-má
gekennzeichnet sein. Personalpronomen sind statusbezogen; die – außer gegenüber Kindern – zunehmend allgemein anwendbaren Pronomina für die erste und zweite Person hat unterschiedliche Formen für männliche und weibliche Sprecher. „Ich“ heißt für Männer
kyånaw
und für Frauen
kyåmá
, „Sie“ analog
khåmya:
bzw.
shin
. Kinder kann man mit
thåmì
= Mädchen und
thà
= Junge anreden, sich selbst dann als
ùlèj
(Onkel) oder
åko
(großer Bruder) bzw.
dawdaw
(Tante) oder
mámá
(große Schwester) anreden.
Verben haben keine Flexion – zusätzliche Wörtchen kennzeichnen Zeiten, Mehrzahl und viele Modalitäten.
Das Allerwichtigste
Guten Tag / Guten Abend
mìngålaba
Auf Wiedersehen („Ich gehe jetzt“)
thwàlai’ba-oùnmae
Auf Wiedersehen (Kurzfassung)
thwà-mae-naw
Eine andere geläufige Begrüßung:
Wie geht’s?
nej kàun-yaélà
Mir geht’s gut!
[nej] kàun-ba-dae
Danke!
kyèj-zù-bàe
Ich danke Ihnen .
kyèj-zù-tin-ba-dae
(Die zweite Form ist förmlicher und sehr höflich).
Ja
houÿ-ké
Nein
måhou’hpù
Verstehen Sie?
nà le dhåla
Ich verstehe .
nàlaebadae
Ich verstehe nicht .
nàmålaebabù
Entschuldigung!
hkwín-hlu’pa
Nichts für ungut
sej’måshìbanáe
Macht nichts .
kej’sá måshíbabù
Zahlen
Die birmanischen Ziffern beruhen ebenso wie die arabischen auf dem Dezimalsystem. Auch die Zahlenbildung erfolgt wie im Deutschen gebräuchlich: Von links nach rechts, von der höchsten zur niedrigsten Ziffer.
1
ti’ / tå (Zusammensetzungen)
2
hni’ / hnå (Zusammensetzungen)
3
thòun
4
lèj
5
ngà
6
chau’
7
khunni’ / khunnå
8
shi’
9
kò
10
tåhsae
11
hsáe-ti’
12 usw.
hsáe-hni’
20
hnå-hsae
30
thòunzae
40 usw.
lèjzae
100
tåya
110
tåyá tåh-se
120 usw.
tåyá hnå-hsae
200
hnå-ya
300
thòun-ya
400 usw.
lèj-ya
1000
(tå)htaun
5000
ngà-daun
10 000
(tå)thàun
100 000
(tå)thèin
1 000 000
(tå)thàn
15.369
tåthàun ngà-
daun thòun ya.
chau’hsáekò
Ein großer Unterschied zum Deutschen ist die Benutzung von Zähleinheiten . Das heißt, man kauft nicht „3 Äpfel“, sondern „Äpfel 3 Rundes“. Es gibt Dutzende davon für diverse Gegenstände und Lebewesen – bei Dingen kann man sich jedoch mit dem allgemeinen
khú
behelfen.
Nicht benutzen sollte man dieses Wort allerdings bei Pagoden, Tempeln und Buddhastatuen
(hsu)
; bei Tieren gilt
kaun
, bei Menschen
yau’
, bei Mönchen aber
pà
; Flaschen sind
bålin
, zwei Flaschen:
hnå-bålin
, bei Plastikflaschen, zum Beispiel Trinkwasser, wird
bù
vorgezogen –
ye-dhán hnåbù
.
Die Wortreihenfolge ist Objekt – Zahl – Zählwort:
ngà-hnåkaun
– zwei Fische.
Fragen
Ein paar Fragen in der Landessprache formulieren zu können, kann gerade in touristisch nicht sehr erschlossenen Gegenden nützlich sein. Es sei noch einmal daran erinnert, am Wortende keinesfalls wie im Deutschen die Stimme zu heben, für den Effekt stehen spezielle Partikel am Satzende zur Verfügung – bei Entscheidungsfragen (Ja/Nein-Fragen)
là
, bei Ergänzungsfragen
làe
. Sehr praktisch z. B. kann
ejn-dha bae-hma-làe
(Wo ist die Toilette?) sein.
Wo ist … ?
… be hma làe
Wie weit ist es?
bå-lau’ wèj dhå làe
Was für eine Straße ist das?
da ba làn-làe
Was?
balàe
Wann? (Zukunft)
baedáw-làe
Warum?
baphyi’lólàe
(Auf diese Frage darf nicht unbedingt eine befriedigende Antwort erwartet werden)
Was ist das?
da ba-làe
Wie heißt das (hier) auf Birmanisch?
da båbae-lo khaw-dhålè
Wieviel(kostet …) ?
… bae-lau’-làe
Was macht das alles zusammen?
àloùn bae-lau’ kyá-dhålàe
Was ist Ihr letzter Preis?
nau’hsoùn-zèi pyaw-ba
Wo kann ich … kaufen?
… bae-hma wae-hnain-dhålàe
Darf ich Sie
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