Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
Einheimische.
Die schönsten Unterkünfte sind oft solche, die mit nur wenigen Zimmern aufwarten und von einer Familie betrieben werden. Die Atmosphäre ist hier sehr herzlich. Viele der großen Hotels gehören ausländischen Investoren, meist aus China, Taiwan oder Singapore. Entweder privatisierten und renovierten sie staatliche Hotels oder bauten neu. Der Standard der Zimmer ist in der Regel besser als in den verbliebenen staatlichen Hotels – obwohl Letztere nicht billiger sind.
Reisende Birmanen nehmen nur selten ein Hotelzimmer. Sie schlafen meist bei Angehörigen oder Freunden. Wenn dort kein Bett frei ist, ziehen sie eine Übernachtung im Kloster dem Hotelaufenthalt vor. Auch Westler können in Klöstern unterkommen. Es ist bei der Abreise eine angemessene Spende als Dank zu übergeben.
Jeder Ausländer muss ein Formblatt ausfüllen, wenn er ein Zimmer bezieht. Diese Zettel werden gesammelt und dienen zur Reisekontrolle. Der Geheimdienst will sicherstellen, dass sich kein Tourist in unerlaubte Gebiete begibt. Es soll vorgekommen sein, dass Abenteurer, die länger als drei Tage nicht von Hotels gemeldet wurden, vom Militär aufgegriffen und ausgewiesen wurden.
In fast allen Unterkünften ist ein einfaches Frühstück im Preis enthalten. Meist besteht dies aus Ei mit Toast, auf Wunsch wird jedoch auch
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oder etwas anderes Ortstypisches serviert. In einigen besseren Hotels gibt es auch ein Buffet.
Mietwagenfahrer und einheimische Reiseführer bekommen meist ein Bett kostenlos zur Verfügung gestellt. In manchen Fällen muss man für sie einen geringen Preis in Kyat für die Unterkunft bezahlen.
Preise und Kategorien
Die im Buch genannten Zimmerpreise sind oft verhandelbar, besonders in der Nebensaison, wenn viele Hotels nahezu leer stehen. Teurere Hotels, die über das Internet gebucht werden, bieten Rabatt. Dies gilt oft auch bei einer Buchung über ein Reisebüro.
Preiskategorien
Die Hotels und Gästehäuser werden in diesem Buch in den unten aufgeführten Kategorien eingeteilt. Die Preise beziehen sich auf ein DZ in der Hauptsaison.
Hotelzimmer werden meist nach der Anzahl der Personen berechnet. So kommen Einzelreisende günstiger davon, auch wenn sie in einem Doppelzimmer schlafen. In fast allen Unterkünften gibt es Dreibett- oder Familienzimmer. Die billigsten Betten bietet der Schlafsaal (Dorm, Dormitory). Ein Bett kostet US$2–3. Auch die einfachsten Zimmer, bestehend meist nur aus einer Matratze und oft ohne Fenster, kosten ab US$3 bis etwa US$10. Je teurer das Zimmer, desto besser ist es in der Regel ausgestattet und gepflegt.
Viele Zimmer für US$10 sind durchaus empfehlenswert. Die meisten haben ein eigenes Badezimmer und manche Klimaanlage und/oder Kühlschrank. Bessere Zimmer gibt es ab US$10— 20. Diese Unterkünfte bieten Klimaanlagen (AC), ein eigenes Bad und manche TV.
Zimmer der US$20–40-Kategorie bieten neben einer Minibar, d. h. einem Kühlschrank, fast immer TV. Auch kleinere Hotels werben mit Fernsehen, obwohl selten der Strom für den Betrieb ausreicht und der Empfang (wie leider in vielen Hotels) nur selten gut ist. Die knappe Stromversorgung wirkt sich vor allem auf die Funktionstüchtigkeit von Klimaanlagen aus. Zimmer der Kategorie US$40–60 sind sehr unterschiedlich und nicht immer garantiert der hohe Preis Service und Sauberkeit. Viele Zimmer sind entweder in renovierten ehemals staatlichen Hotels oder auch in chinesischen Neubauten mit wenig Charme untergebracht. Die Ausstattung unterscheidet sich wenig von der vorherigen Preiskategorie. Erst Hotels ab etwa US$60 sind wirklich nach westlichem Maßstab eingerichtet. In der Regel werden sie von Unternehmen aus Singapur, Hong Kong oder Taiwan geführt, die die Wünsche von Geschäftsreisenden und anspruchsvollen Westlern kennen. In derartigen Hotels gibt es meist auch ein Businesscenter mit Telefon, Faxanlage und Internet.
Alle teureren Hotels berechnen zusätzlich 10 % Steuern und 10 % Servicegebühr. In den teuersten Unterkünften ist oft auch das Frühstück extra zu zahlen.
Toiletten
In Myanmar gibt es sowohl asiatische Hocktoiletten als auch westliche Sitzklos. Leider hat es sich noch nicht herumgesprochen, dass viele Reisende Hocktoiletten aus Hygienegründen bevorzugen, so dass gerade für Touristen westliche Sitzklos gebaut werden. In den Großstadthotels mit westlichem Standard ist das kein Problem, in der Provinz sind diese Toiletten meist schnell verdreckt. Auf dem Land – z. B. beim Tankstopp
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