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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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schluckte entsetzt, denn sie spürte, dass Mark sich schwertat, weiterzuspechen. „Wollen Sie etwa sagen, dass mein Bruder einen Bastard gezeugt hat?“
    „Das hat Riley nicht eindeutig erwähnt. Aber wenn ein Kind entstanden sein sollte, ist es jedenfalls kein Bastard. Ihr Bruder hat diese Jenny geheiratet.“
    „Geheiratet! Tarquin hat eine … eine … Dirne geheiratet?“ Nur mühsam beherrschte Emily ihre Stimme. Sie erbleichte, dann lachte sie verächtlich auf. „Sagt Riley das? Der Schuft lügt! Wahrscheinlich glaubt er, er könnte uns mit dieser lächerlichen Geschichte Geld aus der Tasche ziehen. Tarquin ist ein Spieler, kein Frauenheld. Er hat im Leben noch keinen Gedanken an Heirat verschwendet, nicht einmal, wenn es sich um eine respektable Dame handelte.“
    „Zweifellos wandte Jenny besondere Überredungskünste an“, sagte Mark ironisch, dann fügte er ernst hinzu: „Riley lügt nicht. Ich habe aus ihm herausbekommen, wo die Zeremonie stattfand, und besuchte heute den betreffenden Geistlichen. Nicht dass der ein besonders angenehmer Charakter wäre, aber er ist ein Mann der Kirche. Die Ehe ist also wohl gültig.“
    Emily schwindelte es, fast gaben ihre Knie nach, und sie schwankte ein wenig; Halt suchend tastete sie nach der steinernen Balustrade.
    Mitleidig trat Mark hinter sie und legte ihr tröstend seine Hände auf die Schultern. Er spürte ihr Zittern und die Anspannung ihres Körpers, und als sie ihn nicht fortstieß, streichelte er mit den Daumen zart ihre bloßen Arme. „Es tut mir leid, dass ich nur so schlechte Nachricht für Sie habe, doch Sie wollten es ja wissen.“
    Missmutig nickte sie, wirbelte dann jedoch jäh herum. Sie schaute ihn an, Tränen der Wut in den Augen, und presste zwischen den Zähnen hervor: „Der egoistische … idiotische … Schuft! Nicht einen Gedanken hat er dafür übrig gehabt, wie sehr das unsere Eltern kränken würde! Oder welche Folgen es für Robert hat! Nicht ein einziges Mal hat er Robert, für den er beinahe ein Idol ist, ein gutes Beispiel gegeben. Wenn durch sein Betragen auch Robert auf Abwege geführt wird, würde es meinen Eltern das Herz brechen.“ Ihr Ausbruch endete in einem Aufschluchzen. Sie verharrte in Marks lockerer Umarmung, denn seine Nähe und sein tröstliches Streicheln wirkten besänftigend auf sie. Nach einer Weile sagte sie: „Ah, jetzt weiß ich, worum es Riley geht – um Schweigegeld! Er sucht Tarquin, weil er ihn erpressen will.“ Mit bebender Stimme fuhr sie fort: „Doch es wäre ganz nutzlos zu zahlen. So oder so wird es irgendwann herauskommen!“
    Mark zog sie ein wenig näher, streichelte ihren Nacken und hauchte ihr einen federleichten Kuss in das duftende Haar. „Beruhigen Sie sich, Emily … Mit Riley werden wir leicht fertig. Und natürlich kann man eine Scheidung herbeiführen. Ich bin überzeugt, dass man den Skandal weitgehend vermeiden kann.“
    „Meinen Sie wirklich?“ Sie umklammerte seine Arme und schüttelte ihn ungeduldig.
    „Aber ja!“, entgegnete er, während er sie dicht an sich zog. Mit einer Hand hob er ihr Kinn an und küsste sie zart, einem Hauch gleich, auf die Lippen.
    Emilys nagender Kummer wandelte sich langsam zu einem entschieden erfreulicheren Gefühl. Wärme strömte ihr durch die Glieder und löste ihre Anspannung. Unter dem Druck der üblen Neuigkeiten war ihr Schwur vergessen, Marks Annäherungen auszuweichen, vergessen auch, dass er eine Geliebte hatte. Sie sehnte sich nur noch danach, sich fallen zu lassen, nicht weiter über das drohende Unheil nachdenken zu müssen. In stummem Einverständnis schloss sie die Augen, und Mark verstand und drückte seine Lippen fester auf die ihren.
    In ihrem Verlangen nach Schutz und männlicher Stärke schmiegte Emily sich dichter an ihn, und als er seine Hände über ihren Rücken gleiten ließ, sank sie aufseufzend an seine Brust. Erst als ein Flügel der Terrassentür ein schleifendes Geräusch machte, fuhr sie aus diesem Bann auf.
    Unterdrückt fluchend schaute Mark sich um, dann murmelte er: „Es ist nichts. Da, ein großer Zweig, den der Wind gegen die Tür schlägt.“
    Erleichtert atmete sie auf und gab sich erneut der tröstlichen Empfindung hin, von seinen starken Armen umfangen zu sein. Wie selbstverständlich drückte sie ihren Kopf an seine Schulter, doch obwohl sie sich danach sehnte, seinen Mund erneut zu spüren, wollten ihre Gedanken keine Ruhe geben. „Aber … was … was, wenn da wirklich ein Kind ist?“, fragte sie

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