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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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finden.“
    „Jenny hat vielleicht eine Ahnung, wo das sein könnte“, rief Tarquin. „Gehen wir! Wir prügeln es aus Riley heraus!“ Weniger lebhaft fügte er hinzu: „Ich habe meine Eltern mit ein paar lahmen Ausreden hingehalten. Im Augenblick ist mein Vater so erzürnt auf mich, dass ich ihm nicht unter die Augen zu kommen brauche. Aber Mutter hütet mich wie ein Baby. Hab ihr kaum entkommen können. Als ich sagte, dass ich mit dir weg will, hat sie mich fast am Rockschoß zurückgehalten.“ Unglücklich dachte er daran, wie verzweifelt sie wären, wenn sie von Emilys gefahrvoller Lage wüssten. „Jedenfalls müssen wir Emily wieder heimbringen, egal, was dieser Hund ihr angetan hat. Wenn er sie entehrt hat, müssen wir dafür sorgen, dass es sonst niemand erfährt.“
    „Dazu wird es nicht kommen!“, knirschte Mark. „Wir müssen es unbedingt verhindern!“
    Tarquin nickte hastig. Schon eine ganze Weile war ihm klar, dass sein Freund eine Schwäche für Emily hatte und seine ganze Kraft darin setzen würde, sie zu retten.
    „Ich könnte Devlin in der Luft zerfetzen!“, knurrte Mark. „Wenn wir Emily seinen Klauen entreißen, verbreitet er vielleicht aus lauter Bosheit üblen Klatsch über sie. Er weiß, dass bei einem Skandal einzig und allein sie die Leidtragende wäre.“
    „Das soll er versuchen, ich schneide ihm die Zunge heraus!“, tobte Tarquin. „Und sein schwarzes Herz dazu!“
    „Bis wir Emily gefunden haben, musst du einen kühlen Kopf bewahren“, mahnte Mark und setzte in Selbsterkenntnis hinzu: „Und ich muss mich auch zusammenreißen.“
    Unaufgefordert sprang Tarquin in das Karriol. „Los, wir dürfen keine Zeit verlieren. Auf zu Jenny. Sie kennt Rileys Schlupflöcher.“ Aufseufzend murmelte er: „Wenn Emily etwas zugestoßen ist, bringt mein Vater mich um!“
    „Er nicht, aber ich“, sagte Mark gefährlich ruhig, und es klang wie ein Schwur. Dann ließ er sich neben Tarquin nieder und ergriff die Zügel.

13. KAPITEL

    „Du hast das akribisch geplant“, sagte Emily leichthin. Sie hob den mit Rotwein gefüllten Pokal an die Lippen, ohne jedoch mehr als einen winzigen Schluck zu nehmen. Bestimmt würde sie sich von Devlin nicht betrunken machen lassen, doch seine Laune zu hätscheln, könnte ihr Vorteile einbringen. Wenn sie sich nicht störrisch zeigte, ließ er sich vielleicht in Sicherheit wiegten, und desto eher konnte ihr die Flucht gelingen.
    Nachdem ihr erstes Entsetzen nun abgeklungen war, hatte sie entschieden, dass es dumm wäre, ihre Kraft auf Klagen und Jammern zu verschwenden. Viel geschickter war es, genau wie ihre Entführer mit List vorzugehen.
    Sie glaubte, dass sie schon ein paar Stunden in Devlins Gewalt war, konnte jedoch die genaue Zeit nicht einschätzen. Anscheinend war außer ihnen beiden nur der Lakai im Hause, der ihr und Riley die Tür geöffnet hatte, und dazu ein sehr junges Hausmädchen, von dem sie in ein Zimmer geführt worden war, damit sie sich vor dem Dinner frisch machen konnte.
    Trotz ihrer Angst und ihres schwelenden Zorns hatte sie dankbar die Zuflucht in Anspruch genommen, die ihr dort kurz vergönnt war. Nach der überstürzten Herfahrt war sie müde und staubig gewesen und brauchte eine Pause, ehe sie sich wieder mit Devlin zu messen wagte.
    Im Kamin brannte ein Feuer, und heißes, parfümiertes Wasser stand für sie bereit, und die angenehme Wärme half ebenso, ihre Aufregung zu dämpfen, wie die erfrischende Reinigung von Händen und Gesicht. Emily schickte das Mädchen fort, das ihr unbedingt das Haar frisieren und ihr zerdrücktes Kleid bügeln wollte, denn ihr lag nun gar nichts daran, sich für den abstoßenden Lüstling herrichten zu lassen, der unten auf sie wartete. Außerdem wollte sie in Abwesenheit des Mädchens nach Fluchtmöglichkeiten Ausschau halten. Leider ergab eine hastige Untersuchung des Raumes, dass durch die Fenster ein Entkommen unmöglich und die Tür von außen abgeschlossen war. Die letztere Entdeckung beschleunigte ihren Pulsschlag beängstigend, und heiße Tränen stiegen ihr in die Augen, weil sie sich plötzlich so schrecklich verlassen fühlte.
    Von dem Augenblick an, als Riley sie mit dem Viscount alleingelassen hatte, war ihre Hoffnung nicht geschwunden, irgendwie einen Ausweg zu finden. Doch anscheinend hatte Nicholas seine Bediensteten gut geschult. Sowohl der Lakai als auch das Zimmermädchen wirkten daran mit, sie hier gefangen zu halten.
    Als das Mädchen nach einer Weile zurückkam, hatte

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