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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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Emily sich so weit gefasst, um nicht weinend um Freilassung zu flehen, was ihr erster Impuls gewesen war. Stattdessen erlaubte sie der Bediensteten, ihr die blonden Locken zu entwirren und zu einem schlichten Nackenknoten aufzustecken. Ihr Stolz verbot es ihr, ihr Äußeres zu vernachlässigen. Womöglich glaubte Nicholas sonst, er hätte sie völlig eingeschüchtert! Obwohl sie sich entsetzlich schwach fühlte, wollte sie nicht zitternd und winselnd vor ihm erscheinen. Und ganz gewiss würde sie sich ihm nicht freiwillig ergeben. Sie hatte einmal geglaubt, er schätze sie hoch, und hatte sich ihm geschenkt zum Beweis dafür, dass sie ihm vertraute. Nun jedoch würde sie sich bis zum letzten Atemzug gegen ihn wehren, ehe sie ihm auch nur einen Kuss gestattete.
    Als sie dann dem Mädchen die breite, mit Teppichen belegte Treppe hinab folgte, hatte sie kein Auge für die exquisite Ausstattung des Hauses, sondern sprach nur ein stummes Danke, weil ihre Eltern den heutigen Abend außer Haus verbrachten und wahrscheinlich zu spät aus der Oper zurückkamen, um die Abwesenheit ihrer Tochter zu bemerken. Noch war es früh genug; man könnte einen Skandal vermeiden. Aber sie musste so schnell wie möglich von hier fort und konnte nur beten, dass Mark noch rechtzeitig zu ihrer Rettung herbeieilte.
    Während sie nun ihrem Gefängniswärter am Tisch gegenübersaß, schwor sie sich insgeheim, den Mut nicht zu verlieren. Mark musste inzwischen ihren Brief bekommen haben und unterwegs zum Callison Crescent sein. Wenn er sie dort nicht vorfand, würde er sich bestimmt Riley vornehmen und alles aus ihm herausbekommen.
    Von diesen Überlegungen moralisch gestärkt, weigerte sie sich, auf die innere Stimme zu hören, die ihr diese süße Zuversicht nehmen wollte. Was, wenn Mark noch gar nicht wieder in sein Haus zurückgekehrt war? Immerhin führte er ein reges gesellschaftliches Leben.
    Vor Schreck vergaß Emily ihre Vorsätze bezüglich Abstinenz und trank einen großen Schluck Wein, um ihr hämmerndes Herz zu beruhigen. Mit Anstrengung nur konnte sie die Panik unterdrücken, die ihr die Brust zusammenschnürte.
    Unter ihren langen Wimpern hervor betrachtete sie prüfend den Mann auf der anderen Seite der Tafel. Sie würde versuchen, ihn in ein Gespräch zu verstricken. Vielleicht gelang es ihr ja, seine Annäherungen hinauszuzögern und an sein Gewissen zu appellieren.
    „Du bist so nachdenklich, Liebste. Überlegst du dir einen Plan, mir zu entwischen?“ Nicholas musterte sie ungeniert und ließ seinen Blick dort haften, wo ihr heftiges Atmen den Stoff ihres Mieders zu sprengen drohte.
    Emily wurde es ganz heiß. „Entwischen?“ Sie lachte gespielt amüsiert und winkte abwehrend mit der Hand. „Glaubst du, ich wollte ziellos in der kalten dunklen Nacht herumirren?“, sagte sie verächtlich; in Wahrheit jedoch wäre ihr Kälte und unbekannte Umgebung tausendmal lieber gewesen als seine Gegenwart. Lässig fuhr sie fort: „Gehört dieses Anwesen dir, oder hast du es nur gemietet – als Schauplatz für eine Verführung?“ Anerkennend schaute sie sich in dem elegant möblierten Raum um, stolz darauf, so ruhig zu erscheinen, obwohl sie innerlich zitterte wie Espenlaub. „Eine sehr schicke Bühne, muss ich sagen. Sollte ich mich geschmeichelt fühlen, dass du mich solch verschwenderischer Ausstattung für wert hältst?“
    „Wie schön zu sehen, dass du immer noch meine stolze, unerschrockene Emily bist. Keine Tränen, kein hysterisches Geschrei … tief drinnen weißt du, dass wir füreinander bestimmt sind, meine Geliebte, nicht wahr?“
    „Du hast meine Frage nicht beantwortet, Nicholas“, tadelte sie sanft.
    „Das Anwesen ist meins, eins von mehreren, die meine Frau mit in die Ehe brachte. Aber ist das wichtig? Ich freue mich, dass es dir gefällt – wir werden es regelmäßig aufsuchen, ja? Es soll unser spezieller Treffpunkt sein. Und vielleicht – wenn du mir sehr gefällig bist – übereigne ich es dir später.“
    „Wie gütig … Aber ob es mir so gut gefällt … ich weiß nicht!“, entgegnete Emily scharf. „Und ich bezweifle, dass deiner Gattin der Gebrauch zusagt, den du von ihrem Besitz machst.“
    „Es ist nicht mehr ihr Besitz. Und wir wollen von ihr nicht mehr sprechen.“
    „Warum nicht?“, wollte Emily wissen. Sie hoffte, je länger sie über seine Familienpflichten redeten, desto eher würde er einlenken. „Willst du deine Gemahlin verleugnen? Oder dein ungeborenes Kind?“
    Mit einer heftigen

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