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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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Park wieder so schön wie früher wird.“
    „Sie haben also die Absicht, zu bleiben?“
    „Ja, warum sollte ich wieder fortgehen? Amerleigh ist mein Zuhause.“
    „Natürlich.“
    „Aber Sie wünschen mich weit weg, nicht wahr?“, fragte Roland leichthin.
    „Nein, warum sollte ich? Ich dachte nur, Sie wollten sich vielleicht nicht die Mühe machen, das Herrenhaus zu renovieren.“
    „Doch, das möchte ich. Es ist ein grundsolide gebautes Haus, in dem zahlreiche Generationen meiner Familie gelebt haben. So etwas gibt man nicht so schnell auf.“
    „Der verstorbene Earl hat das getan.“
    „Mein Vater war krank, Miss Cartwright, deshalb …“ Er unterbrach sich, denn er wollte nicht mit ihr streiten. „Aber ich hätte eine Frage an Sie, da Sie die Familie Biggs gut zu kennen scheinen. Wurden denn Maßnahmen ergriffen, um Tommys Taubheit zu kurieren?“
    „Ich denke nicht. Ich glaube, die Familie hat sich damit abgefunden, dass er niemals hören wird, und er kommt bewundernswert gut mit Gesten und Mimik zurecht.“
    „Ja, das habe ich bemerkt. Aber eines Tages wird er eine Arbeit finden müssen.“
    „Sollte er keine Stellung bekommen, werde ich ihn einstellen. Taubheit könnte in einem Raum voller lärmender Webstühle durchaus von Vorteil sein.“
    „Ja, und eine gefährlichere Beschäftigung könnte ich mir für ihn auch nicht vorstellen.“
    Sie hatte die Worte geäußert, ohne groß darüber nachzudenken, als ob da ein kleiner Teufel auf ihrer Schulter sitzen würde, der sie dazu verlockte, die unmöglichsten Bemerkungen zu machen, nur um zu sehen, was er darauf antworten würde. Nun hatte sie sich in ihrer eigenen Schlinge gefangen. „Ich stimme Ihnen natürlich zu, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen.“ Warum nur klang sie in seiner Gesellschaft kaltherziger, als sie in Wirklichkeit war? Warum nur wollte sie den schlechten Eindruck, den er von ihr hatte, noch verstärken? Es war eine Frage des Stolzes, vermutete sie, ihr Stolz und der Wille, ihm zu trotzen, ihn herauszufordern, verleitete sie dazu.
    „Dennoch würde ich gerne herausfinden, ob man für den Jungen etwas tun kann. Ich bin vielen schwerhörigen Soldaten begegnet, die durch den Lärm auf dem Schlachtfeld taub geworden sind, und es gereichte ihnen immer sehr zum Nachteil. Ein Armeearzt in unserem Regiment lehrte die Soldaten die Zeichensprache.“
    „Tommy nutzt diese bereits.“
    „Ja, aber ich spreche von einer methodischen, allgemeingültigen Form. Wenn für dieselben Begriffe überall dieselben Zeichen verwendet werden, könnten Gehörlose mit anderen reden …“
    „Die ebenfalls diese Zeichen lernen müssten.“
    „Ja. Wenn Tommys Mutter und Geschwister die Zeichen kennen würden, könnten sie verstehen, was er sagt.“
    „Ein lobenswerter, wenn auch ehrgeiziger Gedanke, Mylord. Aber wer soll den Unterricht halten?“
    „Darum muss ich mich noch kümmern. Glauben Sie, Mr. und Mrs. Biggs würden ihre Zustimmung geben, wenn ich einen geeigneten Lehrer finde?“
    Er machte eine ernste Miene und schien keine Hintergedanken zu hegen. Nichts in seinem Wesen erinnerte mehr an den unangenehmen, aufreibenden Mann, der darauf bestanden hatte, dass Browhill ihm gehörte. Vorsicht! Trau ihm nicht, mahnte der kleine Teufel auf ihrer Schulter.
    „Ich bin mir gewiss, dass seine Eltern es gerne sähen, wenn Tommy seine Krankheit besser meistert, allerdings ist Mr. Biggs auch ein stolzer Mann. Es ist ihm verhasst, Almosen annehmen zu müssen.“
    „Ich hoffte, da Sie am Wohlergehen von Tommy interessiert sind, könnten Sie Ihren Einfluss eventuell geltend machen und die Familie überzeugen.“
    Oberflächlich betrachtet, schien sein Vorschlag keine Fallstricke aufzuweisen, doch sie hörte auch einen gewissen Unterton heraus, den sie nicht recht einzuordnen wusste. Wie aber hätte sie seine Bitte ablehnen können? Unmöglich konnte sie sich weigern, etwas zu tun, das allen Dorfbewohnern nützen würde. Außerdem hatte sie die Familie Biggs in ihr Herz geschlossen. „Sie bitten mich um meine Hilfe?“
    „Ja.“
    „Aber wir sind …“
    „Verfeindet?“, fragte er mit schiefem Lächeln.
    „Nun, wir führen einen Rechtsstreit gegeneinander.“
    „Darum sollen sich unsere Anwälte kümmern. Gewiss werden sie eine Ewigkeit brauchen, um die Sache zu klären, doch einige Aufgaben können nicht so lange warten.“
    „Das ist sehr philosophisch betrachtet, Mylord.“
    „Ach ja?“
    „Selbstverständlich werde ich alles in meiner

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