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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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sein könnte, dass ich hier willkommen bin …“
    Sie machte eine ausladende Geste durch den Raum. „Der heutige Abend sollte diese Bedenken zerstreut haben.“
    „Ja, man hat mich herzlich willkommen geheißen, aber ich frage mich, wie viel dieser Herzlichkeit auf der Tatsache beruht, dass ich Earl of Amerleigh bin und noch unverheiratet, und wie viel Willkommen meiner selbst gewährt wurde.“
    „Das wird die Zeit erweisen“, meinte sie, als sie den Saal durchquert hatten.
    Er verbeugte sich, bevor er ihre Hand an seine Lippen führte und ihr gleichzeitig tief in die Augen sah. Einen Moment lang konnte sie den Blick nicht abwenden, fühlte sich zu ihm hingezogen, obwohl sie sich nicht bewegt hatte. Er hielt ihren Blick gefangen, und sie glaubte, eine Botschaft in den Tiefen seiner Augen zu erkennen, etwa: Ich genieße die Wortgefechte mit Ihnen, aber wir sind keine Feinde. Wir könnten Freunde sein. Mehr als Freunde. Machte er ihr etwa den Hof? Oder bildete sie sich das alles nur ein? Plötzlich schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass sie ihn ermutigen könnte, dass es ihr vielleicht sogar gelingen könnte, seine Liebe zu gewinnen, um ihn dann zurückzuweisen. Welch süße Rache das wäre! Bedauerlicherweise wusste sie überhaupt nicht, wie sie dies bewerkstelligen sollte. Sie war immer geradeheraus und aufrichtig gewesen, selbst wenn ihrem Gegenüber nicht gefiel, was es von ihr zu hören bekam. Sie konnte gar nicht anders. Rasch entzog sie ihm ihre Hand und entlockte ihm damit ein Lächeln.
    Er brachte sie zu ihrem Stuhl, dann zog er sich in die Nähe der Tür zurück, wo er halb verborgen hinter einer großen Topfpflanze die anderen Gäste und vor allem Miss Charlotte Cartwright ungesehen beobachten konnte. Wie sollte man Abneigung gegenüber einer Frau empfinden, die man begehrenswert fand? Und sie war begehrenswert, so sehr, dass sein Seelenfrieden in Gefahr war.

4. KAPITEL

    Im Laufe der nächsten Wochen tat Charlotte ihr Bestes, Lord Amerleigh aus dem Weg zu gehen. Manchmal sah sie ihn ohne Begleitung durchs Dorf reiten, dann klopfte sie rasch an die Tür eines der Cottages oder eilte in die nächstgelegene Nebenstraße, um ihm nicht allein zu begegnen. Früher oder später würde sie sich nicht mehr vor ihm in ein Cottage oder eine Straße flüchten können, das wusste sie. Doch als diese Situation schließlich eintraf, war sie dennoch nicht darauf vorbereitet.
    Sie befand sich bei der Mine, wo die Bohrarbeiten für den neuen Stollen begannen. Es war ein großes Ereignis, zu dem sich auch viele Dorfbewohner eingefunden hatten.
    Die Sprengungen, die das ganze Land zu erschüttern schienen, waren auch Roland nicht entgangen. Da er sich gerade in der Nähe aufhielt, ritt er hinüber zur Mine, um zu sehen, was dort vorging. Er entdeckte Miss Cartwright, lenkte sein Pferd zu ihr hinüber und zog den Hut. „Miss Cartwright.“
    Sie neigte den Kopf. „Mylord.“
    „Geht es Ihnen gut?“
    „Ja, Mylord, danke.“
    Sie trug ihr schlichtes graues Arbeitskleid. Doch statt ihre Weiblichkeit zu verbergen, schien es diese nur zu betonen, besonders da sie keinen Hut trug und ihr das kastanienbraune Haar in ungebändigten Locken um das Gesicht wehte. Er stieg ab und schaute hinüber zu der versammelten Menschenmenge. „Ein schönes Spektakel. Wie tief wollen Sie bohren?“
    „So tief wie nötig.“
    „Ich wünsche Ihnen Glück.“
    „Tatsächlich, Mylord?“
    „Aber natürlich.“
    „Sie überraschen mich.“
    „Nun, je mehr Arbeit Sie erledigen, desto weniger bleibt mir zu tun, wenn mir das Land erst wieder gehört.“
    „Ganz sicher wollten Sie sagen, falls es Ihnen je wieder gehört, Mylord. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass ich die Mine bis zum letzten Gramm Blei ausgeschöpft haben werde, bevor Sie wieder in deren Besitz gelangen.“
    Sie war so unversöhnlich wie immer. Doch er fragte sich, ob es das Land tatsächlich wert war, darum zu streiten. Nicht nur wegen der Kosten, die der Rechtsstreit verursachte, sondern hauptsächlich wegen des Unfriedens, den er zwischen ihnen säte. Er hegte nicht den Wunsch, in ständiger Fehde mit ihr zu leben. Wenn sie nur zusammenarbeiten würden, könnten sie so viel mehr erreichen. Er verbeugte sich. „Ich dachte, wir hätten einen Waffenstillstand geschlossen.“
    „Das dachte ich auch, aber Sie sind offenbar entschlossen, diesen zu brechen. Warum sind Sie hergekommen?“ „Aus reiner Neugier, Miss Cartwright. Ich habe noch nie gesehen, wie ein

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