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Mylady Adelshochzeit 01

Mylady Adelshochzeit 01

Titel: Mylady Adelshochzeit 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan , Mary Nichols
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arbeitet. Ich habe ihm geschrieben und warte nun auf seine Antwort.“
    Er stellte sich neben sie, betrachtete die lärmende Festlichkeit, bis Mrs. Biggs meinte, es sei Zeit, Tommy und das Baby ins Bett zu bringen. Charlotte reichte ihr das Kind und ging hinüber zu einer Gruppe junger Leute, die lachten und tranken und darüber ihr hartes Los vergaßen. Roland beobachtete, wie sie mit ihnen sprach und man sie daraufhin hochleben ließ. Als sie sich abwandte und zur Straße lief, folgte er ihr. „Bitte erlauben Sie mir, Sie nach Hause zu bringen.“
    „Meine Karriole steht vor dem King’s Head, ich muss sie nur holen. Ich bin nicht in Gefahr.“
    „Nein, das habe ich auch nicht angenommen, bedenkt man die herzlichen Hurrarufe, deren Zeuge ich eben wurde.“
    „Oh, ich habe ihnen gesagt, sie können sich morgen freinehmen.“ Und dann, damit er nicht dachte, sie würde weich werden, fügte sie hinzu. „Sie werden sowieso nicht in der Lage sein, ordentlich zu arbeiten.“
    Er begann, sie ein wenig zu verstehen. Sie versteckte sich hinter ihrer Härte wie hinter einem Schutzschild, doch der war nicht besonders dick. Wenn er es versuchte, konnte er ihn durchbrechen? „Könnten Sie unter den gegebenen Umständen nicht in Betracht ziehen, mich Roland zu nennen?“, fragte er. „Zumindest, wenn wir alleine sind …“
    „Wir sind nicht allein, wir sind von Menschen umgeben.“
    „Dann kann ich Sie wohl nicht mit Charlotte anreden.“
    „Nein, Mylord, das erlaube ich nicht.“ Sie klang fest und entschlossen. Schweigend gingen sie nebeneinander zum King’s Head. Sie schienen in allem unterschiedlicher Meinung zu sein, und er wollte keinen weiteren Streit heraufbeschwören. Er wollte sie nicht bekriegen und spielte sogar mit dem Gedanken, ihr zu sagen, dass er den Rechtsstreit fallen lassen würde. Nur die Erinnerung an ihr trotziges Gebaren hielt ihn zurück. Wenn sie ihm nur ein kleines Stück entgegenkommen würde, kämen sie gewiss gut miteinander zurecht.
    Obwohl sie ihn in der Dunkelheit kaum ausmachen konnte, war sich Charlotte der Anwesenheit des Mannes neben ihr viel zu sehr bewusst. Heute trug er, dem Anlass angemessen, wieder seine Uniform. Seine Präsenz war überwältigend, war er doch größer und breitschultriger als die meisten Männer. Dennoch konnte er, wie sie wusste, mitfühlend, sanft und gütig sein, und kleine Kinder wie Tommy Biggs fürchteten sich nicht vor ihm. Auch sie fürchtete ihn nicht, aber wenn er ihr so nahe kam, fühlte sie sich schwach und hilflos. Und diesem Gefühl musste sie widerstehen. Sie durfte die Beherrschung nicht verlieren.
    Als sie den Gasthof erreichten, wartete er, bis das Pferd vor den Wagen gespannt war, und half ihr dann auf den Kutschbock.
    „Ich werde kutschieren, wenn Sie möchten.“
    Sie lachte. „Dann müssen Sie ja den ganzen Weg zurücklaufen. Nein, Mylord. Ich bin es gewohnt, selbst zu kutschieren, und mir wird gewiss nichts zustoßen.“ Sie ließ das Pferd antraben. „Gute Nacht, Mylord.“
    Er tippte an seinen Tschako. „Gute Nacht, Miss Cartwright.“
    Geschickt lenkte sie das Gefährt auf die Straße, und Roland blickte ihr nach. Sie musste vier Meilen bis Mandeville zurücklegen, auf einsamen Straßen, die nur vom Mondlicht erhellt wurden. Jagte ihr das keine Angst ein? Er holte sein Pferd, und statt sich auf den Heimweg zu machen, folgte er ihr in taktvoller Entfernung. Sobald sie die Tore von Mandeville sicher passiert hatte, kehrte er um und musste über seine übertriebene Fürsorge lachen.
    Unter den Briefen, die am nächsten Tag in Amerleigh Hall eintrafen, befand sich eine Einladung von Lord und Lady Gilford, die mit einem Ball den Sieg und die Heimkehr ihres Sohnes Lieutenant Thomas Gilford feiern wollten. Auch mehrere Kostenvoranschläge für Arbeiten am Haus befanden sich in der Post sowie die Antwort auf sein Schreiben an Captain Miles Hartley. Er habe zwar nicht in Betracht gezogen, nach seinem Armeedienst weiterhin mit Gehörlosen zu arbeiten, schrieb der Captain, doch der Brief habe ihn neugierig gemacht und er würde die Stellung gerne in Betracht ziehen. In einigen Wochen wäre es ihm möglich, nach Amerleigh Hall zu reisen, um alles Weitere zu besprechen. Roland war versucht, gleich hinüber nach Mandeville zu reiten, um Miss Cartwright die gute Nachricht zu überbringen, doch da trat seine Mutter ein und er beschloss, dass sein Besuch auch warten konnte.
    Gemeinsam gingen sie die Kostenvoranschläge durch und verbrachten eine

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