Mystery Storys - 132 haarstraeubende Raetsel
– die Nelson-Brüder hielten immer Wort und Jimmy glaubte bereits zu spüren, wie sich die Schrotkugeln ihren Weg in seine Eingeweide bahnten. Aber mit verbundenen Augen seine Mütze zu treffen? Das würde ihm wohl kaum gelingen, oder? Schließlich hatte er doch die rettende Idee …
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Ausgerechnet aus dem Zimmer des Kommissars Denkel ist mitten am Tag eine wichtige Akte verschwunden. In dieser Akte war unter anderem die Aussage eines Hauptbelastungszeugen im aufsehenerregenden Mordprozess gegen den Mafia-Killer Giovanni »Bloody« Giovanesi enthalten und Denkel wusste: Wenn diese Mappe das Präsidium verlässt und in die falschen Hände gerät, dann ist der Zeuge schon so gut wie tot. Glücklicherweise war das Verschwinden der Akte frühzeitig bemerkt worden und es gab nur vier Männer, die sie hätten an sich nehmen können: Willi Wichtig, Franz Finger, Harry Hurtig und Tom Tinte, denn dieses saubere Quartett hatte auf dem Flur vor dem Büro auf die anstehenden Vernehmungen gewartet. Also nahm sich Denkel die vier Herren vor und notierte sich die wichtigsten Aussagen. Willi behauptete, es sei Franz Finger gewesen, doch Franz verneinte dies und sagte, Tom Tinte habe die Akte genommen. Harry Hurtig beschränkte sich auf ein lakonisches »Ich war’s nicht«, und Tom Tinte schließlich erklärte erbost, dass Franz Finger lüge. Schließlich konnte Denkel den Schuldigen identifizieren und es stellte sich heraus, dass nur eine einzige der Aussagen der Wahrheit entsprach. Der Täter hatte die Akte eingerollt im Hosenbein versteckt. Wer war der Dieb?
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Die Beweislage war eindeutig, die Indizienkette lückenlos. Das Gericht kannte das Motiv, der wichtigste Belastungszeuge war bei seiner Aussage nicht nur geblieben, sondern hatte sie sogar mit weiteren Fakten untermauert und nicht einmal der Verteidiger des Angeklagten zog seine Wahrnehmung in Zweifel. Mittlerweile wussten alle Beteiligten genau, dass einer der beiden Angeklagten in diesem spektakulären Prozess schuldig war – schuldig, ohne jeden Zweifel. Mit einem Küchenmesser hatte er die junge Frau erstochen – heimtückisch von hinten, und auch an den niederen Beweggründen bestand nicht der geringste Zweifel. Immerhin war ebenfalls erwiesen, dass der andere Angeklagte absolut unschuldig war – dies hatte der Täter auch unumwunden zugegeben. So wäre also eine lebenslange Freiheitsstrafe für den Mörder und ein Freispruch für den anderen Angeklagten die logische Konsequenz dieses Verfahrens gewesen, doch letztlich wurde tatsächlich keiner der beiden eingesperrt. Dazu zwei Fragen: Wer war der Zeuge und warum wurde der Täter nicht eingesperrt?
KAPITEL 3
Zwerge im Fluss, Riesen im Bergwerk, Feen im Feuer
Märchenhafte Ratespiele
Einführung
W enn Rapunzel ihr Haar herunterlässt und der Prinz sich durch die Dornenhecke gekämpft hat, wenn der Zwerg sich fragt, wer wohl in seinem Bettchen geschlafen hat und der Wolf einen guten Grund für seine großen Ohren vorweisen kann – dann ist in deutschen Kinderstuben die Märchenzeit angebrochen. Zwischenzeitlich waren Märchen allerdings nicht mehr ganz so beliebt, ja, geradezu verpönt. Als gewaltverherrlichend wurden sie bezeichnet und so mancher Pädagoge wiegte Bedenken tragend den Kopf hin und her, und sprach von unzumutbaren Belastungen für die kindliche Seele. Kurze Zeit später folgte dann die Gegenbewegung und es fanden sich andere Pädagogen, die Märchen als charakterbildend und Fantasie anregend in den Himmel der Erziehungswissenschaften rückten und folglich galten die Geschichten vom Wolf und den sieben Geißlein, von Schneewittchen, dem Froschkönig, den sieben Zwergen und den zahlreichen Prinzessinnen und Prinzen wieder als richtig, wichtig und unverzichtbar.
Sich in diese Debatte einzumischen soll den Erziehungsfachleuten überlassen bleiben. Die folgenden Rätsel jedenfalls sind für Kinder größtenteils eher nicht geeignet – nicht so sehr, weil sie mit blutrünstigen Details schockieren würden (das auch), sondern weil eine andere Denkweise als die eines Kindes gefragt ist, um auf die Lösungen zu kommen. Und wieder gilt die goldene Regel vom genauen Lesen – die Lösungen nämlich verbergen sich zuweilen in scheinbar nebensächlichen Worten und Schilderungen.
Fragen
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»Ich hab ihn ehrlich gestohlen«, sagte Bokel, doch Sinune schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich habe Menschenkinder beim Spielen belauscht, und sie haben erzählt, dass Rufus, der Schmied, hinterrücks
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