Mystery Storys - 132 haarstraeubende Raetsel
Menschen im tiefen Winter in einer kleinen Hütte leben mussten. Die Pfade durch die riesigen Wälder um sie herum waren durch riesige Mengen von Schnee unpassierbar geworden – die Welt außerhalb ihres kleines Refugiums war für sie nicht mehr erreichbar. Doch Hanno, der Älteste unter den vieren, hatte vorgesorgt. Riesige Mengen von Vorräten lagerten in einem abgetrennten Raum und es war genügend trockenes Holz vorhanden, um mit einem kräftigen Feuer im Kamin stets für wohlige Wärme zu sorgen. Eines aber bereitete den vieren von Tag zu Tag mehr Sorgen und Kummer. Die Toilette nämlich lag rund 100 Meter entfernt von der Hütte und des Nachts benötigte man eine Lampe, um den Weg zu ihr zu finden. Nun hatten sie genügend Petroleum für ihre Funzel – auch daran hatte Hanno gedacht –, aber der Docht der Leuchte wurde von Abend zu Abend immer kleiner, sodass schließlich der Tag kam, da er nicht mehr bis ins Petroleum im Inneren der Lampe herunterreichen wollte. Petroleum zum Nachfüllen war auch nicht mehr vorhanden – was also, sollten sie tun. Natürlich hatte schließlich Hanno die rettende Idee. Wie sah die wohl aus?
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Zum Ende des 19. Jahrhunderts lebte eine junge Baroness im Frankenland, die hatte drei Verehrer, zwischen denen sie sich nicht entscheiden konnte. Der erste war ein stiller, fast schüchterner junger Mann, der ihr zuweilen kleine Gedichte schrieb und Rosen brachte. Der zweite war ein blonder Recke, der ihr versprach, sie vor allem Unheil zu beschützen und der Dritte war ein kluger Kopf, der schon in jungen Jahren ein Vermögen gemacht hatte. Da ihr Vater sie drängte, sich endlich für einen der drei zu entscheiden, und ihr Herz ihr keinen Hinweis geben konnte, wer denn nun der Richtige sei, beschloss sie, das Schicksal entscheiden zu lassen. Sie ließ drei Luftballons mit Gas füllen – gerade hatte man dessen »Auftriebswirkung« entdeckt – und hängte an jeden einen Zettel mit dem Namen eines der drei Bewerber. Gerold für den Schüchternen, Volker für den Hünen und Johannes für den Klugen. Unter dem jeweiligen Namen hatte sie vermerken lassen, dass man ihr einen Boten schicken solle, wenn der Ballon gefunden wäre – sie werde den Reiter fürstlich belohnen. Dann ließ sie die drei Bewerber kommen: »Ihr seht – ich habe einen Ballon für jeden von euch. Lasst sie nun steigen und derjenige, der am weitesten fliegt, der gewinnt diesen Wettstreit und damit meine Hand. Sollte niemand den Ballon mit eurer Namenskarte finden und mir bringen, so werde ich einem anderen meine Gunst schenken.« Gesagt, getan: Die drei Ballone erhoben sich in den blauen Himmel und einige Wochen geschah nichts. Dann kam eines Morgens ein Reiter in den Schlosshof geprescht – eine Karte mit dem Namen »Gerold« in der Hand. »Ich komme aus Straßburg, edles Fräulein«, meldete er, übergab der Prinzessin die schon arg ramponierte Karte, die man nur noch schwer entziffern konnte und wurde mit 100 Dukaten belohnt. Wenige Tage später traf ein weiterer Reitersmann ein, der den langen Weg von Paris genommen hatte. Die Karte, die er mit sich führte, trug den Namen Johannes und dieser Reiter erhielt sogar 200 Dukaten, weil sein Weg noch länger gewesen war. Wochenlang geschah nun nichts, und die Prinzessin begann sich schon auf die Verlobung mit Johannes, dem Kühnen, vorzubereiten, als wieder ein Berittener gemeldet wurde. »Ich komme aus Rom, edle Herrin, wo ich höchstselbst den Ballon auf meinen Fluren gefunden habe«, erklärte er und übergab eine Karte, auf der das Wort Volker gerade noch zu lesen war. »So wird Volker also mein Bräutigam«, sprach die Baroness und wollte dem Boten, der doch den weitesten Weg gehabt hatte, gerade 300 Dukaten übergeben, als sich der kluge Johannes zu Wort meldete. »Ihr könnt euch die 300 Dukaten sparen, Prinzessin – ihr solltet den Reiter lieber einsperren lassen, bis er die Wahrheit sagt. Und ihr solltet euch gut überlegen, ob ihr Volker wirklich heiraten wollt, denn ein Betrüger kann doch kaum in eurem Sinne sein. Ich aber verzichte nun auf eure Hand, denn gar zu kindisch erscheint es mir, einen Wettstreit um euer Herz mit Luftballons austragen zu lassen.« Was veranlasste den klugen Johannes zu seinen Worten.
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Der Zauberer Baldur war seit alters her bekannt, für seine ausgefallenen Geburtstagsfeste. Seit mittlerweile gut 450 Jahren lud er sich regelmäßig seine 148 besten Freunde aus, wobei er stets darauf achtete, dass der Ort der Feier besonders
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