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Mystery Storys - 132 haarstraeubende Raetsel

Mystery Storys - 132 haarstraeubende Raetsel

Titel: Mystery Storys - 132 haarstraeubende Raetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Lauer
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ausgefallen, das Feuerwerk besonders üppig und die Speisen besonders großzügig bemessen waren. Baldur konnte sich all dies leisten, verdiente er als Haus- und Hofmagier des Königshauses doch eine schöne Stange Geld und galt in der Gilde der Zauberer geradezu als unanständig wohlhabend. Das verzieh man ihm jedoch gerne, denn gleichzeitig war Baldur auch beinahe unanständig großzügig. Auch dieses spezielle Geburtstagsfest bildete diesbezüglich keine Ausnahme. Es war ein wunderschöner, warmer Tag, der in eine sternenklare Nacht überging und erst gegen Mitternacht zogen ein paar Wolken heran und der Wind frischte etwas auf. Das Feuerwerk war so großartig, dass den Gästen schier der Atem wegblieb und die Speisen und Getränke waren dem großartigen Restaurant – ein Vier-Sterne-Zwerg hatte die Küchenleitung – mehr als angemessen. Großartig unterhalten und wunderbar gesättigt mussten die Gäste anschließend nur wenige Schritte gehen, um in ihre Betten zu gelangen. Umso betrüblicher aber, dass am nächsten Morgen fast alle Gäste sterbenskrank waren. Das Essen schien nicht schuld, denn die Köche und Bedienungen des Restaurants hatten ebenfalls davon gegessen und ihnen ging es blendend. Woran kann es sonst gelegen haben?
    7
    Vor langer, langer Zeit gab es im Ozean zwischen Afrika und Amerika noch eine Insel, die mittlerweile schon lange untergegangen ist. Auf dieser Insel lebte ein freundliches Völkchen, das allerdings eine kleine Eigenart hatte. Jeder Erstgeborene einer Familie sagte immer und grundsätzlich die Wahrheit – alle anderen Abkömmlinge einer Familie waren streng dazu verpflichtet, immer und überall die Unwahrheit zu sagen. Dies sorgte zwar für viel Verwirrung, gleichzeitig aber auch dafür, dass die Erstgeborenen stets die Kontrolle über die Verhältnisse behielten. Starb ein Erstgeborener vor der Zeit, so musste der nachfolgende Bruder oder die nachfolgende Schwester stets die Wahrheit sagen. Ab und zu verirrten sich auch Seefahrer auf diese Insel und obwohl die Sprache der Einheimischen leicht zu lernen war, erwies sich die Kommunikation als äußerst problematisch. Denn wie sollte man herausfinden, ob der jeweilige Gesprächspartner ein Erstgeborener war und damit jemand, der immer die Wahrheit sagte, oder eben ein zwanghafter Lügner? Ein Pirat aus der Karibik hatte schließlich die rettende Idee. Wie sah diese aus?
    8
    In einem kleinen Königreich lebte dereinst ein Krämer. Der wackere Mann verkaufte einem fahrenden Ritter ein Pferd für 50 Dukaten, doch schon wenige Tage später kam der Ritter wieder vorbei und beschwerte sich. Der Gaul habe überhaupt kein Feuer, er solle ihn gefälligst zurücknehmen. »Gut, aber mehr als 40 Dukaten kann ich dir nicht geben – die Geschäfte gehen schlecht«, sagte der Krämer und der Handel wurde abgeschlossen. So hatte er das Pferd nun wieder und glatte zehn Dukaten verdient. Wenige Tage später kam ein alter Mann vorbei, dem gefiel das Pferd nicht schlecht. »Ich gebe dir 45 Dukaten dafür«, sagte der dem Krämer und schnell war auch dieser Handel abgeschlossen. Zurückgekauft hatte der Krämer das Pferd also für 40 Dukaten, erneut verkauft für 45 – insgesamt betrug sein Gewinn nun also schon satte 15 Dukaten.
    Als er diese Rechnung strahlend am Abend seiner Frau und seinem erwachsenen Sohn präsentierte, widersprachen ihm beide: »Du hast zunächst einen Gaul verkauft, der 50 Dukaten wert war und am Ende des zweiten Verkaufs hast du gerade 55 Dukaten. Wie willst du denn da 15 Dukaten gewonnen haben«, zeterte sein holdes Eheweib. »Als du das Pferd für 50 Dukaten verkauft hast, war das ein einfacher Tausch – Pferd gegen Geld. Als du es für 40 gekauft und für 45 wieder verkauft hast, hast du wohl einen Gewinn gemacht. Aber nur lumpige fünf Dukaten.«
    »Unsinn, Mutter«, widersprach der Sohn: »Wenn er es für 50 Dukaten verkauft und für 40 Dukaten wieder zurückgekauft hat, so hat er ganz klar zehn Dukaten verdient, denn er hat das gleiche Pferd und dazu zehn Dukaten. Aber als er es dann zu 45 Dukaten verkauft hat, da hat er einen einfachen Tausch gemacht, bei dem es weder Gewinn noch Verlust gab, sodass am Ende in Vaters Tasche zehn Dukaten übrig bleiben – mehr aber auch nicht.«
    Eine einfache Rechenaufgabe – drei Lösungen. Hat der Krämer nun tatsächlich einen Gewinn gemacht, oder nicht?
    9
    Es begab sich aber dereinst, dass Erzherzog Louis de Arbonay zusammen mit seiner kinderlosen Schwester Frederike de

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