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Mystery Storys - 132 haarstraeubende Raetsel

Mystery Storys - 132 haarstraeubende Raetsel

Titel: Mystery Storys - 132 haarstraeubende Raetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Lauer
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erstochen wurde und man ihm dann den Ring abgenommen hat.« Bokel seufzte ärgerlich. Für eine Fee war Sinune zum einen höchst eigensinnig, zum anderen aber auch sehr auf die Wahrung der elbischen Gesetze bedacht. Von Menschen zu stehlen war seit alters her ein beliebter und geduldeter Zeitvertreib – Menschen zu ermorden jedoch galt als unfein und unelbisch. »Unelbisch – ein furchtbares Wort«, dachte Bokel bei sich, ehe er zu einer erneuten Rechtfertigung ansetzte. »Natürlich war Rufus tot, als ich ihn fand. Doch das war drei Tage, nachdem sein Mörder ihn getötet und in den Fluss geworfen hatte. Die Unke hat’s mir erzählt«, knurrte er. »Ich sah den Ring an seinem Finger glitzern und so eng verwachsen er einst mit Rufus Hand gewesen war, so leicht ließ er sich nun vom bleichen Finger ziehen. Ich nahm ihn also an mich und bring ihn euch zum Geschenke. Was könnt ihr mehr von mir verlangen.« Sinunes Gebaren nun war jedoch von gänzlich anderer Art, als der Zwerg es sich erhofft hatte. Angewidert ließ sie den Ring auf den staubigen Boden fallen, und sah Bokel mit Abscheu ins Gesicht. »Ob du den Schmied erstochen hast, das weiß ich fürwahr nicht ganz gewiss. Denn dafür braucht es Mut. Mut aber besitzen nur solche, die einer Fee stets die Wahrheit sagen, denn Lügen zu erkennen, das ist unser Geschäft seit der Zeit, als wir in dieses Land gekommen sind. Und dass du, Bokel, ein widerlicher Lügner bist, wurde mir soeben offenbar.« Wodurch hat der Zwerg sich verraten?
    2
    Vor langer, langer Zeit herrschte ein grausamer König in einem kleinen Reich, das von Wäldern umgeben war. Er unterdrückte seine Untertanen und nahm ihnen weit mehr weg, als nur den zehnten Teil der Ernte. Die jungen Männer zwang er in seinen Soldatendienst und die jungen Frauen mussten Sklavenarbeiten in seinem Schloss verrichten. Wenn er eines Gesichtes überdrüssig war, so erfand er einfach ein Vergehen, das er dem- oder derjenigen zur Last legte und ordnete die Todesstrafe an. Um sich jedoch den Anschein von Gerechtigkeit zu geben, gab er den Gefangenen die scheinbare Möglichkeit eines sogenannten »Gottesurteils«. In einem kleinen Säckchen aus schwarzem Samt verwahrte er zwei Kügelchen. Eines war angeblich aus Elfenbein und weiß, das andere aus Ebenholz und schwarz. Jeder Angeklagte durfte eines der beiden Kügelchen aus dem Säckchen ziehen. War’s das schwarze, so galt der Angeklagte als schuldig und wurde prompt hingerichtet. Zog er dagegen das weiße, so kam er frei. Allerdings wunderten sich die Menschen in dem kleinen Königreich sehr, dass es bisher nie jemandem gelungen war, das weiße Kügelchen zu ziehen, und im ganzen Land kursierte die Meinung, dass der König zwei schwarze Kugeln im Säckchen verwahre. Doch niemand getraute sich, dies laut zu sagen, und so zogen weiterhin alle Gefangenen das schwarze Kügelchen und wurden hingerichtet, bis eines Tages ein Angeklagter eine rettende Idee hatte und prompt mit dem Leben davonkam. Er hatte übrigens keine Möglichkeit, eine Kugel umzufärben oder gar zu vertauschen und er zog auch nur eine einzige Kugel. Wie gelang es ihm, sein Leben zu retten?
    3
    Noch hatten die Menschen das Rad noch nicht erfunden, als Waffen dienten ihnen Äxte aus Stein und zugespitzte Äste. Gekleidet waren sie in zottelige Tierfelle, der Geruch, der von ihnen ausging war bestialisch, denn waschen galt als unnötig und sogar gefährlich: Kein Wunder – in vielen Flüssen und Seen lauerten Krokodile. In jener Zeit machten sich die ersten der bislang ruhelos auf der Suche nach Nahrung umherziehenden Nomaden Gedanken über Ackerbau und Viehzucht. Zunächst nahm man vereinzelt Höhlen in Beschlag, doch kaum wurden die Gruppen der Sesshaften größer, gab es schon erste Platzprobleme. Prompt machten sich einige der Findigen unter den Urmenschen daran, aus Ästen, Zweigen und Moos Hütten zu errichten, die den Wind und die Kälte abhalten konnten.
    Nun mögen wir heute glauben, wir seien diesen primitiven Wilden haushoch überlegen. Und doch waren es diese Urmenschen, die etwas erfanden, mit dem man tatsächlich und wahrhaftig durch Wände hindurchsehen konnte. Ob es die Neandertaler waren, deren gewölbte Stirn manchen Forscher auf telepathische Fähigkeiten schließen lassen, oder der homo sapiens – das ist heute nicht mehr nachzuvollziehen. Gibt es heute noch einen Namen für diese Legenden umrankte Erfindung?
    4
    Es begab sich aber in einer fernen Zeit und einem fernen Land, dass vier

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