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Mystery Storys - 132 haarstraeubende Raetsel

Mystery Storys - 132 haarstraeubende Raetsel

Titel: Mystery Storys - 132 haarstraeubende Raetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Lauer
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Sureille, die Jüngste des Geschwistertrios, und ihrem Gatten, dem ehrenwerten Comte de Balzac seine andere Schwester, die verwitwete Comtesse de Chatau-la-fleur besuchte. Diese hatte ihren Cousin Jerome de Salige eingeladen und gemeinsam ging man am Nachmittag auf eine kleine Fuchsjagd, ehe man sich unter einer schattenspendenden Laube im großzügigen Garten des Schlosses La Fleur zur familiären Unterhaltung zusammensetzte. »Ach wäre doch Gerard bei uns«, seufzte der Erzherzog nach einer Weile – »zu gerne würde ich meinen Neffen wieder einmal sehen. Ich habe gehört, er kränkelt ein wenig – wäre es wohl zu viel der Mühe, würden wir ihn heute in seiner Stadtvilla besuchen?« – »Ich habe deinen Neffen noch niemals gesehen«, antwortete Jerome de Salige, »und würde ihn tatsächlich gerne kennenlernen.« Auch Comte de Balzac äußerte den Wunsch, dem jungen Herren, von dem man schon viel Gutes gehört habe, einmal zu begegnen. »Nun«, meinte daraufhin die Gastgeberin, »da ich keinen Neffen habe, werde ich wohl auf den Besuch verzichten.« In welchem Verwandtschaftsverhältnis stand die Comtesse wohl zu diesem ominösen Neffen?
    10
    Es begab sich aber vor vielen Jahren, dass in einem kleinen Dorf ein braver junger Bursche lebte. Sein Vater war schon lange tot, und so half er seiner guten, alten Mutter so gut er konnte in Haus und Hof. Die beiden fristeten ein ärmliches Dasein, denn der kleine Acker der Mutter gab Jahr für Jahr nicht viele Feldfrüchte preis und der Junge schuftete hinter dem Pflug bis ihm die Hände rissig und die Arme gar zu schwer waren. Manchmal des Abends, wenn die Sonne fast schon hinter den Bergen verschwunden war, da ging er in den Wald, unterhielt sich mit den Vögeln und den Füchsen und zuweilen pflückte er seiner Mutter ein paar Äste vom Haselnussstrauch.
    Eines Tages war er wieder im schattigen Forst unterwegs, tiefer hinein in den düsteren Wald, als er jemals gegangen war. Es war still hier, nur das Rauschen der Blätter war zu hören und von der Außenwelt kam kein Laut in diese düstere Welt. Da sah er auf einer kleinen Lichtung ganz eine dunkle Köhlerhütte stehen und aus dieser drang ein Lichtschein durch die Ritzen nach draußen. Neugierig trat der junge Mann näher und als er fast schon vor dem Eingang stand, erschrak er sehr. Da erhob sich nämlich plötzlich eine dunkle Gestalt, riesig von Wuchs und mit wilden struppigen Haaren, die weit vom Kopfe abstanden. »Was willst du hier?«, fragte der Riese und der Junge nahm seinen ganzen Mut zusammen, um zu antworten: »Ich hab ein Feuer dort drin gesehen und wollte mich ein wenig wärmen«, sagte er. »So tritt ein«, sprach der Riese, trat beiseite und ließ ihn in die Hütte treten. Drinnen war es dunkel und schäbig, doch in der Mitte des Raumes loderte – von einer steinernen Mauer umgeben – ein großes, unglaublich heißes Feuer. In diesem Feuer jedoch – gerade in der Mitte –, da saß scheinbar unversehrt von den Flammen, eine wunderschöne Frau. Blond war sie, mit langen Haaren und einem ebenmäßigen Gesicht. Sie trug ein güldenes Gewand und ihren Kopf zierte ein kostbar funkelndes Diadem und sie sah dem Jungen geradewegs ins Gesicht. »Es ist die Fee Iramisade«, sagte der wüste Riese hinter ihm. »Sie ist verflucht, im Feuer zu bleiben, bis einer kommt, mein Rätsel zu lösen. Willst du es versuchen?« – »Warum nicht?«, fragte der Junge. »Was muss ich tun?« – »Ich gebe dir ein Rätsel auf, und wenn du die Antwort weißt, so ist sie frei und auch ich darf endlich meinen Wächterdienst verlassen. Aber sei gewarnt: Viele edle Herren haben ihr Glück hier schon versucht und ihnen ist’s nicht gelungen. Und wer scheitert, den muss ich in die Flammen werfen.« Der Junge überlegte einen Augenblick doch der Blick der Fee war so flehend und sein Herz war so gut, dass er schließlich sagte: »So will ich es auch versuchen.« – »Nun gut«, sprach der Riese. »Hier ist das Rätsel: Dem Reichen bin ich nie, dem Armen oft beschieden, doch weiß kein Sterblicher mir Dank. Wenn du mich hast, so bist du unzufrieden, hast du mich nicht, so bist du krank.«
    Der Junge überlegte nur eine kurze Spanne Zeit und sprach dann: »Das ist leicht, die Lösung kann gerade ich dir wohl am leichtesten sagen.« Und er sprach das Losungswort, befreite die Fee Iramisade aus den Flammen, entband den Wächter nach vielen Jahren von seinem Dienst und wurde zum Dank mit Gold und Edelsteinen überschüttet, dass er

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