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Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition)

Titel: Mystic City 2. Tage des Verrats (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Lawrence
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wie ein Fass. Er schießt eine Salve in den Himmel. »Männer!«
    Ich schlage einen Haken um ihn, aber mit Markus auf dem Rücken kann ich nicht schnell genug rennen. Der Soldat packt mich von der Seite und ich werfe mich nach vorn. Markus fällt runter auf den Boden. »Lauf!«, schreie ich.
    Der Mann drückt mir seine schweißnasse Pranke auf den Mund und hält mich mit der anderen um die Schultern gefasst. Ich denke an mein Kampftraining mit Shannon. Wie wehre ich mich gegen einen Angreifer, der von hinten kommt?
    Ich beiße ihm in den Finger und ramme ihm gleichzeitig den rechten Fuß in den Schritt. »Aua, verflucht!«, stöhnt der Mann.
    Ich taumele vorwärts und will wegrennen, aber es ist so dunkel. Wo ist Markus? Ich wage nicht, mich umzublicken und nach weiteren Augenpaaren in der Dunkelheit zu spähen. Vor mir sehe ich niemanden mehr.
    Doch, da sind sie! Und ein kleineres Augenpaar dazu: Markus .
    »Stehen bleiben!«, schreit ein Soldat. Hektisch blicke ich mich um. Es ist höchstens noch eine viertel Meile bis zu den Bäumen. Ob Shannon hier irgendwo ist und alles mitbekommt?
    »Hilfe!«, schreie ich. »Hilfe!«
    »Niemand wird dir helfen«, sagt der Mann mit heiserer, drohender Stimme. Eine Sekunde lang leuchtet ein grünes Licht am Himmel und erhellt das Gesicht des Kerls. Er ist kaum älter als ich. Rote Wangen, blondes Haar, schweißüberströmte Haut. Eine eng sitzende silberfarbene Uniform. Mit einer Hand fasst er Markus um den Hals.
    »Lassen Sie ihn los«, flehe ich. Vor lauter Panik bekomme ich kaum ein Wort heraus; mein Herz klopft. »Bitte.«
    »Okay.« Er lässt Markus los, doch der Junge rührt sich nicht, sondern steht nur da, starr vor Angst.
    Der Soldat hebt die Waffe und zielt auf Markus’ Kopf.
    Mir bleibt das Herz stehen. »Markus, lauf!«
    Der Mann entsichert die Waffe und schießt.
    Der Knall wird gedämpft durch all das Getöse ringsum. Dann folgt ein zweiter und Markus sackt auf dem Boden zusammen.
    Ich schreie gellend in die Nacht, meine eigene Stimme scheint mir fremd. Tränen rinnen mir übers Gesicht, während der Soldat sich wieder mir zuwendet. Seine Waffe ist nun auf mich gerichtet. Nein, neinneinneinneinnein …
    Hinter mir spüre ich einen Luftzug, dann legt mir jemand die Hände auf die Schultern. Das muss der Kerl sein, den ich getreten habe. Ich wehre mich nach Leibeskräften, kann mich aber nicht befreien.
    »Sie wollen dich lebend«, erklärt mir der Soldat mit der Waffe. »Wenn es notwendig ist, machen wir dich gern zum Krüppel.« Er zielt auf mein Bein. Vorn auf seiner Uniform prangt ein fünfzackiger Stern, das Abzeichen der Fosters. »Oder wir bringen alle außer dir um. Ganz wie du willst.«
    Der Mann hinter mir fegt mir die Beine unter dem Körper weg. Ich falle um wie ein Sack und schlage mit dem Kopf auf dem harten Boden auf. Besiegt starre ich in den brennenden Himmel.
    »Handschellen.«
    Beim Anlegen kugeln mir die beiden beinahe die Arme aus. Alles scheint verloren.
    Hätte ich doch bloß auf Shannon gehört.

3
    Die Stimmen der Wachen hallen laut in meinem Kopf wider, als sie mich auf einen Metallstuhl drücken und mir die Arme nach hinten reißen. Meine Gelenke sind von den Handschellen wund gerieben.
    »Still jetzt!«, befiehlt eine schrille Stimme. Sie gehört nicht dem Mann, der mich gefangen genommen hat. Ich trage noch die Augenbinde, die man mir im Helikopter angelegt hat.
    Nun öffnet sich die rechte Handschelle mit einem Klick. In meiner Naivität glaube ich schon, man ließe mich frei, doch dann höre ich, wie die Handschelle am Stuhl wieder zugeschlossen wird.
    Ich springe blind nach vorn und will den Stuhl mitziehen, doch der ist am Boden festgeschraubt. Auf schallendes Gelächter folgt eine Ohrfeige.
    »Ich habe gesagt: still.«
    Ich schmecke Blut. Am liebsten würde ich es ausspucken, schlucke aber das meiste hinunter.
    Atmen, beschwöre ich mich selbst. Einatmen, ausatmen.
    Die Dauer des Helikopterflugs und der Transport in einem Fahrstuhl legen nahe, dass ich zurück in die Horste gebracht wurde. Aber natürlich könnte ich auch sonst wo sein. Es ist kühl. Ich rieche die Klimaanlage. Früher habe ich diese Luft für frisch und sauber gehalten wie gewaschene Kleidung. Nachdem ich auf dem Land war, wo es keinen Smog gibt, weiß ich, wie saubere Luft wirklich riecht. Hier ist eben alles keimfrei und künstlich.
    Unvermittelt nimmt man mir die Augenbinde ab. Mir ist, als hätte ich Stunden in Dunkelheit verbracht. Blinzelnd warte ich, bis

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