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Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Titel: Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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Hals. » Soll ich dir das Genick brechen wie dem Keiler? Willst du sterben wie ein Borstenvieh? «
    Richard schüttelt vehement den Kopf. Emily schluchzt, und siedender Zorn wallt in ihr.
    » Wirst du mich jemals wieder angreifen? «
    » Nein « , stöhnt Richard unverständlich. Sein Gesicht ist blutig, Erbrochenes klebt an seinem Kinn. Seine Haare sind wirr und schweißnass.
    » Ich verstehe dich nicht! «
    » Nein, Sir! « Gefolgt von einem Schwall Blut.
    » So ist’s besser. Und nun? Was ist dir lieber? Soll ich dir den Arm brechen oder die Kniescheibe? «
    Emily springt auf, taumelt zu Gald, wirft sich gegen den Rücken des Mannes. » Lassen Sie ihn. Er hat genug. Lassen Sie ihn. «
    » Lieber den Arm? Am Ellenbogen oder weiter oben? «
    Richard heult auf wie ein junger Hund, und Tränen laufen über sein Gesicht.
    Emily trommelt Gald auf den Rücken, zerrt an seinen Haaren. Lieber Gott, er wird ihren Bruder töten. Das hält er nicht mehr lange aus.
    Ihr Retter lässt Richard los und dreht sich langsam um. Sein Gesicht ist eine harte Maske, und seine Augen glühen so sehr, dass Emily Mühe hat, seinem Blick standzuhalten. » Sie und Ihr Bruder ... « Er spuckt aus. » Kaltes Fleisch! « Er spuckt erneut aus, und Emily fürchtet, er würde nun auch sie schlagen. Doch das geschieht nicht. Stattdessen stapft er an ihr vorbei, während Richard mit dem Rücken am Baum auf den Boden rutscht, blutend und weinend.
    Gald bleibt neben dem Kadaver stehen. » Kümmern Sie sich darum! Es ist mir egal, wie Sie das machen. Zeigen Sie, was Sie können, Bogenelfe. « Er schwingt sich auf sein Pferd. » Ich werde meine toten Hunde suchen. Danach reite ich zurück zum Gut. Danke für die unterhaltsame Jagd. «
    Er wendet seinen Gaul und verschwindet im Unterholz.
     
     
    Richard reitet nach Bluehaven. Als er ins Dorf kommt, ist es Nachmittag. Die Flinte hat Gald ihm abgenommen, er ist ohne Waffe. Er liegt fast auf seinem Pferd, so sehr schmerzen seine Knochen und Muskeln. Richard hat manche Kneipenschlägerei für sich entschieden, aber gegen die Bärenkräfte von Clifford Gald kommt er nicht an. Liebe Güte, der Mann hat mit bloßen Händen einem Keiler das Genick gebrochen. Hätte er es nicht mit eigenen Augen gesehen, er würde es nicht glauben.
    Richard hält auf das Blue Corner zu, eine Spelunke, in der er seinen Vater finden wird.
    Er rutscht vom Sattel und hält sich mühsam fest. Emily wollte ihn begleiten, aber das lehnte er ab. Er hatte in ihren Augen ein Leuchten gesehen, das ihm nicht gefiel, und dieses Leuchten war für Gald. Mit ihr will er derzeit nicht zusammen sein.
    Es muss eine Möglichkeit geben, sich des unliebsamen Mannes zu entledigen, und der erste Schritt dazu ist Genesung.
    » Richard, was ist dir geschehen? « , ruft Nora Robins und tritt vor ihr altes, graues Haus.
    » Das war dieser Gald «
    » Meinst du Clifford Gald? «
    » Ja, wen denn sonst, dummes Weib! «
    Nora, bildhübsch und drall, zieht eine Schnute. Sie hat schon längst ein Auge auf Richard geworfen, doch er hat noch nicht vor, sich zu binden. Gegen eine heimliche Knutscherei und Fummelei hat er nichts, aber in den Ehestand will er in den nächsten Jahren noch nicht. Das ist etwas für die unansehnlichen Männer, die sonst keine Frau zwischen die Beine kriegen und Gottes Segen benötigen, um ein Weib zu besteigen. Vielleicht sollte er sich ein paar schöne Stunden mit Nora gönnen, falls es seine Schmerzen zulassen. Morris vom Blue Corner vermietet Zimmer und manchmal schaut man auch weg, wenn das Trinkgeld stimmt.
    » Suchst du deinen Vater? «
    » Ist er hier? «
    » Schon seit heute Morgen. Gestern war er sturzbetrunken, und man brachte ihn zu den Georges. Anstatt sich auszuschlafen, kehrte er heute Morgen zurück. Man hat den Eindruck, er will sich um den Verstand trinken. Ich frage mich, woher er das Geld dafür hat, nachdem Gald ihn aus dem eigenen Haus geworfen hat. «
    Also ist es rum in Bluehaven. Jeder weiß es.
    Richard schüttelt sich wie ein nasser Hund. » Ist seine Sache. «
    Sie betastet sein geschwollenes Gesicht. » Und was macht Gald mit deiner Schwester? «
    Sie mag ihn!, wäre es Richard um Haaresbreite entglitten. Aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein. Schließlich hatte sie sich grandios für ihn eingesetzt und Gald letztendlich verjagt. » Ihr geht es gut. Er behandelt sie anständig. «
    Nora atmet schwer aus. » Gott sei Dank. Man redet ja allerhand über ihn. «
    Richard winkt ab.
    » Na ja, wenn ich

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