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Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Titel: Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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Cliffords Griff und wirft sich zu seinem neuen Gegner herum. Nur um Haaresbreite entkommt Clifford den Hauern, er schnellt hoch, und mit einer fließenden Bewegung hat er den Schädel des Tieres im Armgriff und drückt. Dabei stemmt er sich gegen den bebenden und zuckenden Körper, gegen die um sich schlagenden Beine und drückt dem Keiler den Hals zusammen.
    Emily ist mit einem weiten Sprung bei ihrem Bogen, spannt einen Pfeil und erkennt im selben Moment, wie unsinnig ein solcher Schuss wäre.
    Clifford ist auf den Rücken gerutscht, auf seinem Körper, noch immer im grausamen Griff, zappelt der Keiler. Der Mann rollt sich herum und mit einem harten Ruck bricht er dem Tier das Genick. Es kracht, als breche ein trockener Ast, das Tier schnauft und entspannt sich.
    Emily ist bei Gald. » Geht es Ihnen gut? Ist alles in Ordnung? «
    Gald rappelt sich auf, steht schwer atmend vornüber, die Handflächen auf die Kniescheiben gestützt, und das schwarze Haar fällt ihm vor das Gesicht. Er ächzt. Zu seinen Füßen haucht der Keiler sein Leben aus.
    Hinter Emily knackt es. Richard ist zurück.
    Sie blickt genau in die Mündung des Gewehres.
    Richard sagt: » Sehen Sie mich an, Gald. Sehen Sie mich an, bevor ich Sie erschieße. «
    Emilys Blick schweift zu dem Keiler, der tot ist, zu Gald, der sich aufrichtet und zurück zu Richard, der sich über den Pferderücken beugt, die Flinte auf ihren Retter gerichtet.
    » Du begehst einen Fehler « , stößt Gald hervor. Sein Atem geht schnell, der eilige Kampf mit dem Tier hat ihm die Kraft geraubt.
    » Lass ihn « , sagt Emily. » Er hat mein Leben gerettet. Der Keiler hätte mich ... «
    » Gar nichts hätte er. Ich hatte das Vieh im Visier und hätte es erschossen « , schnappt Richard. Schweiß läuft über sein Gesicht.
    » Ohne ihn wäre ich schwer verletzt oder sogar tot « , sagt Emily und versucht, Ruhe zu bewahren.
    » Hat er deine Sinne vernebelt, Schwester? Gehst du ihm auf den Leim? Hat er seine bösen Schwingungen über dich gelegt, dieser Teufel? «
    Gald schüttelt seine Haare nach hinten über die Schultern und reckt das Kinn vor. Er richtet sich zu voller Größe auf, und unter seinem zerrissenen Jagdrock schimmert ein goldenes Amulett. » Wenn du schießt und mich verfehlst, töte ich dich, Richard Blackmore. «
    Richard lacht und sein Blick flackert. » Ich werde nicht Ihr Diener sein, Gald. Ich kann nichts dafür, dass mein Vater ein Idiot ist, aber ich werde nicht für ihn büßen. «
    » Dann sollten wir unser Verhältnis klären « , gibt Gald ruhig zurück.
    Emily steht zwischen den Männern und würde am liebsten schreien. Sind die beiden verrückt geworden? Fast wäre sie gestorben, und Clifford Gald hat sein Leben für sie riskiert. Ist Richard total durchgedreht?
    Emily erkennt, dass ihr Bruder zögert, doch noch weicht er nicht von seinem Plan ab.
    Gald hat unbemerkt zwei Schritte voran gemacht. Ohne Vorwarnung schreit er auf, reißt die Arme in die Höhe, wackelt mit den Händen, Richards Pferd erschreckt und der Fluchttrieb explodiert. Der junge Mann wird hintenüber geschleudert, die Flinte fällt auf den Waldboden. Mit einem Schritt ist Gald bei ihm und zerrt ihn vom Pferd, dessen Augen das Weiße zeigen. Als Richard auf den Boden fällt, nimmt es Reißaus.
    Gald zerrt Richard zu sich hoch und verpasst ihm eine schallende Ohrfeige. Richards Kopf schleudert zur Seite wie bei einer willenlosen Puppe. Als wolle er einen Ausgleich schaffen, erhält Richard eine weitere Ohrfeige auf die andere Seite. Danach kracht die Faust des Hünen in seinen Magen. Er krümmt sich zusammen, ächzt, und ein Tritt unter das Kinn schleudert ihn nach hinten. Er fällt mit dem Rücken gegen einen Baum.
    » Du wolltest mich töten? « , zischt Gald. Er folgt Richard wie ein erbarmungsloser Rächer. Ein Schlag zerreißt Richards Lippen. » Nun töte ich dich, du Kretin. «
    Ein schneller Hieb.
    » Und solltest du überleben, will ich dich nie wieder sehen. Komme mir nie wieder unter die Augen. «
    Die Bestrafung geht weiter.
    Emily ruft: » Lassen Sie ihn. Er hat genug! «
    Ein weiterer Schlag kostet Richard einen Zahn. Der junge Mann spuckt ihn aus und Blut folgt.
    » Bitte, lassen Sie ihn. Er ist mein Bruder! « Sie klammert sich an den rechten Arm des Mannes, der sie wie ein lästiges Insekt wegdrückt, wobei sie stolpert und fällt. » Neeeein! Hören Sie auf! «
    » Du wolltest Clifford Gald töten? « , grunzt dieser, und seine starken Finger umklammern Richards

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