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Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Titel: Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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Is‘ ‘n verrückter Kauz! Aber er is ‘ ‘nem guten Deal nie abgeneigt. Was macht dein Arm, Bernard?«
    Den hatte Bernard fast vergessen. Die Schmerzen waren erträglich , und unter dem Hohlverband juckte und wimmelte es. »Mach mal ab , das Ding. Dann haben wir was zu essen!« Dandy kicherte wild.
    »Pssst«, machte Meggy.
    »Ich verzieh‘ mich, Leute! Macht keinen Unsinn und parkt das Cab nich‘ direkt in der Fields Lane. Der Gaul is‘ gefüttert – ihr braucht euch also um nix zu kümmern! Das war mein letzter Dienst in dieser Sache!« Wie ein Geist verschwand er in die Nacht.
    Minuten später folgten sie Blackholes Droschke. Bernard saß außen hinter der Kabine und lenkte das Pferd.
    »Er verlässt die Stadt«, sagte Meggy. Hinter ihnen verloren sich die Lichter der Stadt in der Dunkelheit. Die Wege wurden schlammig , und die Frauen wurden hart durcheinander geschüttelt.
    »Was machen wir, wenn er uns entdeckt?«, fragte Nell.
    »Wir hauen ihm auf die Schnauze!«, sagte Meggy.
    »Wir zerbeulen ihm die Maske und bohre n ihm die Finger in die Augen«, kicherte Nell.
    »Wir zerkratzen ihm das Gesicht«, fügte Meggy hinzu.
    »Und treten ihm in die ... « Nell schlug ihre Finger vor den Mund.
    »Na, sag’s!«, kreischte Meggy. »Wohin?«
    »In die ...«
    »NA? In die Eier? «
    Ein Lachkrampf schüttelte Nell und Meggy.
    Das hemmungslose Lachen der Frauen ignorierend starrte Bernard vor sich hin in die Dunkelheit, murmelte ‚Eier’ und versuchte, den braven Gaul vorsichtig zu lenken. Es kam oft vor, dass ein Pferd sich die Beine brach, und ein solches Drama konnten sie wirklich nicht gebrauchen. Gut für sie war, dass auch Blackholes Kutscher vorsichtig war. Weit entfernt vor ihnen trappelten acht beschlagene Hufe, wohingegen der kleine Gaul vor dem Cab nicht beschlagen war. Das machte die Verfolger leiser.
    Bernard würde ihnen auf den Fersen bleiben, warum, konnte er sich nicht beantworten. Eigentlich ergab dieses Vorhaben keinen Sinn, doch irgendwo in seinem Inneren hatte er ein gutes Gefühl. Es ergab e inen Sinn, der sich ihm offenbaren würde, wenn er geduldig blieb! Diese Nacht hatte den Geruch des Besonderen. In dieser Nacht würde sich das Schicksal der Familie Scofield entscheiden. Auf diese Nacht hatte er fünfzehn Jahre gewartet.
    Blackholes Droschke kam zum Stillstand. Bernard zügelte seinen Gaul und lauschte. Die Frauen schoben ihre Köpfe aus der kleinen Kabine .
    »Was ist?«, fragte Nell.
    »Wartet. Da vorne geschieht etwas«, wisperte Bernard. Fackeln wurden angezündet. Ihr e Licht er flackerte n gegen den Horizont.
    Hier draußen waren sie alleine. Bestenfalls gab es ein paar Hütten, in denen Ziegelbrenner lebten, aber die setzten um diese Zeit keinen Fuß mehr vor die Tür. Dafür waren sie zu müde oder zu betrunken.
    Bernard schob sich vom Bock und öffnete den Frauen den Verschlag. Seine Füße sanken tief in den Schlamm. Darauf konnten sie keine Rücksicht nehmen. »Kommt , wir schleichen uns ran. Ich will sehen, was sich da abspielt.« Er stockte einen Moment. »Nein, nein! Es ist besser, ihr bleibt hier! Was wir hier machen, ist sehr gefährlich. Ich möchte die beiden Frauen, die ich liebe, nicht verlieren.«
    »Vergesse es«, sagte Nell knapp.
    »S timmt «, sagte Meggy. »Wir werden dieses Monster beobachten. Wir haben Zeit, erinnere dich. Das waren deine Worte. Und wir werden vorsichtig sein. Wir können seine Schwachstelle nur dann finden, wenn wir geduldig sind. Also mache bitte keinen Fehler, Bernard. Wir bleiben zusammen, alle drei. «
    Was, dachte Bernard, würde geschehen, wenn Blackholes Gefährt wendete? Sie würden sich auf dem schmalen Weg begegnen. Es gab zu viele Unwägbarkeiten. »Nein. Ich will nicht, dass Ihr mitkommt!«
    Meggy verschloss seine Lippen mit einem Kuss.
    Bernard kapitulierte .
     
     
    Die Dunkelheit entpuppte sich als schlechter Wegbeschreiber. Schon wenige Minuten später hatten sie sich dem Fackelschein so weit genähert, dass sie befürchteten, man würde sie entdecken. Erleichtert sahen sie, dass das Licht sich von der Stelle bewegte. Mehr als ein Dutzend Personen hatten auf Blackhole gewartet. Sie verschwanden in einer Senke. Bernard ging in die Hocke und warf sich auf den Bauch. Unter seinen Händen spürte er nasses Gras. Er robbte voran, die Frauen hinterher. Vorsichtig schob er seinen Kopf über die Kuppe der Senke.
    Man hatte ein Feuer ent facht, dessen Funken in den Nachthimmel stoben . Holzscheite krachten.
    Um das Feuer hatten

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