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Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition)

Titel: Mystic Tales - Sammelband mit 4 Romanen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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Waffen!« Die Stimme des Kapitäns klang zornig. »Gegen Mamothma können Sie damit nichts ausrichten! Das garantiere ich Ihnen. Und irgendwelche Mitbürger wollen Sie ja wohl nicht abknallen, oder?«
    Brad verdrehte seine Augen.
    »So sind sie, die Amerikaner! Sie fühlen sich stark, wenn sie eine Schusswaffe bei sich haben. Einmal Cowboy - immer Cowboy«, murmelte Akbar. »Und wenn ihnen gar nichts mehr einfällt, töten sie ihre eigenen Bürger, um einen Kriegsgrund zu haben.«
    Brad brummelte in sich hinein. »Machen wir uns also davon. Übertriebener Aktionismus ist jetzt wohl fehl am Platz. Versuchen wir es ohne Waffen. In drei Minuten sind wir runter vom Schiff und sitzen in einem Taxi. Vielleicht können wir mit Goldmaske ja eine freundliche Verhandlung führen.«
    »Und sterben«, hauchte der Kapitän.
    Brad beugte sich zu Akbar herab. »Versuchen Sie’s zur Abwechslung doch mal mit was, das uns aufmuntert.«
    »Hört auf zu streiten«, fuhr Linda dazwischen. »Ich mache mir furchtbare Sorgen um Grace.«
    Brad nickte hart. »Kehren wir um«
    In diesem Moment erstarrten sie. Akbar heulte auf. Es war ein Laut unbändiger Wut. Sie alle hatten es gehört. Die Maschinen der Karnak Dream waren angesprungen. Unter ihren Füßen grummelte der schwere Dieselmotor. Man drehte den Motor hoch und ließ ihn wieder im Leerlauf tuckern.
    »Wer nimmt sich das Recht heraus, ohne meinen Befehl …« Akbar bebte. Es machte den Eindruck, als sei er nun bereit, sich der Geistertruppe zu stellen. Brad hielt ihn am Arm fest.
    »Wen interessiert das noch, Käpt’n?«, zischte er. »Wir müssen jetzt die Ruhe bewahren.«
    »Wir fahren«, murmelte Akbar resigniert. »Hören Sie das? Wir fahren. Die Karnak Dream bewegt sich. Sehr langsam zwar, aber sie bewegt sich. Wir verlassen den Hafen.«
    »Das ist doch planmäßig, oder?«, erinnerte Linda sich an das Gespräch mit dem Kellner.
    »Eigentlich schon ... aber ich habe die Abfahrt nicht befohlen. Somit stellt dieser Akt den Tatbestand der Meuterei dar. Niemand, wirklich niemand auf einem Schiff auf der ganzen Welt, handelt ohne ausdrücklichen Befehl des Kapitäns. Das gibt es ganz einfach nicht!« Nun schien Akbar wirklich verzweifelt zu sein. Es schien, als würde ihm erst jetzt deutlich, dass dieser Alptraum tatsächlich geschah.
    »Wir fahren in Richtung Assuan, ist es so?«, fragte Linda.
    Akbar nickte.
    »Also entfernen wir uns in Windeseile vom Tal der Könige.«
    Akbar nickte erneut.
    Lindas Blick raste zu Brad. »Wir müssen runter vom Schiff! Ganz schnell!«
    »Wieso gehen Sie überhaupt davon aus, dass Ihre Tochter nicht mehr an Bord ist?«, wisperte der Kapitän.
    »Logik, mein Freund«, sagte Brad.
    Akbar lehnte sich gegen sie Wand. Er gestikulierte wild, und in seine Worte schlichen sich arabische Satzfetzen. »Hören Sie die Maschinen? Sie laufen auf halben Touren. Das bedeutet, dass wir schon mit mindestens sechs Knoten unterwegs sind. Bei dieser Geschwindigkeit werden wir in zehn Minuten sehr weit vom Pier entfernt sein. Um das Schiff zu verlassen, müssten wir über Bord springen und schwimmen.«
    »Was ist, wenn wir ein Beiboot zu Wasser lassen?«, fragte Linda.
    »Das wäre möglich.«
    Ein älteres Paar trat um die Ecke. Sie blieben verdutzt stehen und blinzelten in das Dämmerlicht. Weder Linda, noch Brad oder Akbar hatten sie herankommen gehört. Umso erschrockener wichen sie vor den älteren Herrschaften zurück. Seitdem Linda wusste, dass sie es nicht mit Menschen zu tun hatten, brach ihr schon der Schweiß aus, wenn sie nur daran dachte, dass ...
    Das ältere Paar schien dies zu wissen. Sie grinsten hämisch. Ihre Augen leuchteten.
    Linda erinnerte sich, dass die beiden gestern Abend miteinander getanzt hatten. Sie waren ihr vorgekommen, wie ein glückliches Rentnerpaar, das sich köstlich amüsierte. Die Frau winkte den Anderen. Sie sprach nicht, dennoch machte es den Eindruck, als kommuniziere sie mit ihren Artgenossen. Unterdessen starrte der Alte Linda unbeirrt an. Einmal sah es so aus, als nicke er aufmunternd.
    Es würde nur noch eine Frage von Sekunden sein, und vierzig Geister würden ihnen den Weg versperren, sie umringen, sie einkreisen.
    Linda wusste nicht, was die Geister mit ihnen anstellen würden. Sie konnte und wollte jetzt kein Risiko eingehen. Sie musste zu Grace. Und sie hoffte, dass ihre Tochter tatsächlich in die Grabkammer entführt worden war und nicht an einen anderen, ihr unbekannten Ort.
    Kein Risiko!
    Es wird Zeit, dass ich mich

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