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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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den Olymp geholt. Wenig später wurde Heras Tempel entweiht, und Polyxena, die Prinzessin von Troja, und ihre, äh, Dienerin, wurden umgebracht. Dann mussten wir nur noch ihre Körper heilen, eure Seelen hineinbefördern, und schwupps wart ihr hier – immer noch ihr selbst, aber eben in anderen Körpern. Seht ihr, ich habe euch doch gesagt, dass die Sache gar nicht so kompliziert ist.«
    »Ich … ich … ich …«, stammelte Kat.
    »Ich bin weiß !«, rief Jacqueline völlig entsetzt, sprang auf die Füße und starrte ihren neuen Körper ungläubig an. »O mein Gott, ach du Scheiße! O Gott! O Gott! Ich glaube, ich falle gleich in Ohnmacht. Mein Herz! Kat! Ich sterbe!« Sie streckte eine Hand aus, und Kat eilte hastig an ihre Seite, um sie zu ergreifen.
    »Du stirbst nicht. Wir träumen nur, das ist alles.«
    »Warum, in Teufels Namen, sollte ich träumen, ich wäre weiß?«, jammerte Jacqueline, während sie sich mit einer Hand an Kat festklammerte und sich mit der anderen Luft zufächelte. »Mein Herz, o mein Gott, mein Herz. Es schmerzt!«
    »Meine Lieben, ich habe euch doch gesagt, dass ihr nicht träumt«, sagte Venus.
    »Was ist so schlimm daran, weiß zu sein?«, wollte Athene wissen.
    »Das hier ist nur ein verrückter Albtraum«, meinte Kat in ihrem besten Therapeutinnen-Tonfall und gab sich alle Mühe, ruhig zu bleiben. »Gleich werden wir aufwachen und feststellen, dass wir mal wieder auf unserem Wohnzimmerboden eingeschlafen sind. Du erinnerst dich doch bestimmt noch an Silvester letztes Jahr.«
    Mit einem tiefen Seufzer trat Venus auf Kat und Jacky zu. »Ich wollte das nicht tun, aber ihr müsst akzeptieren, was mit euch passiert ist.« Sie wedelte mit ihren schlanken Fingern in der Luft, bis sie zu glänzen anfingen, dann schnippte sie den gesammelten Diamantenstaub auf die beiden Sterblichen. »Erinnert euch …«
    Kat atmete den glitzernden Staub ein, nieste, und plötzlich sah sie wie in einem makabren Film, was nach Susies Party passiert war: Jacky und sie torkelten lachend die Treppe hinunter, stiegen in das wartende Taxi und fuhren durch Reservoir Hill, bis an die große Kreuzung, an der vier Straßen aufeinandertrafen. Und dann beobachtete sie voller Entsetzen, wie ein SUV ein Stoppschild überfuhr und mit rasender Geschwindigkeit direkt in ihr Taxi krachte. Einen Moment herrschte Stille, dann ging das kleine gelbe Auto in Flammen auf.
    »O Gott! Wir sind tot!«, rief Kat.
    »Wir sind tot, und ich bin weiß!«, kreischte Jacky. »Das kann doch nicht wahr sein. Ich war fest davon überzeugt, dass ich in den Himmel kommen würde.«
    »Ich auch! Ich sollte auch in den Himmel kommen.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher, Kat. Erinnerst du dich an deine Zeit in der Studentinnenverbindung? An deine schnelle Nummer mit dem TU-Quarterback auf der Fünfzig-Yard-Linie? So ein Benehmen bringt bei Gott keine Pluspunkte. Mehr will ich dazu nicht sagen.«
    Kat starrte sie mit offenem Mund an. »Nimm das sofort zurück! Wie kannst du denken, ich würde wegen ein paar kleineren Indiskretionen in meiner Collegezeit in die Hölle kommen?«
    »Indiskretionen? Ist das überhaupt ein Wort? Und du bist nicht nur in die Hölle gekommen – du hast mich auch noch mitgeschleift.«
    »Jacqueline, ist es dir in den Sinn gekommen, dass du vielleicht mich in die Hölle mitgeschleift hast? Wie oft hast du gebrauchte Schuhe zurückgeschickt? Du behauptest zwar immer, du hättest sie nie getragen, aber in Wirklichkeit waren sie schlicht zu teuer für dich, deshalb ziehst du sie ein paar Mal an und dann schickst du sie zurück. Na? Wie steht’s damit?«
    »Ach, komm. Du weißt doch, dass Schuhe nie eine Sünde sind. Und außerdem habe ich das schon seit Jahren nicht mehr gemacht.«
    »Seit Jahren?«
    »Okay, seit Monaten.«
    Kat schnaubte und stemmte die Hände in die Hüften. »Und was ist mit deinem ständigen Fluchen?«
    »Ich fluche nicht. Ich benutze Kraftausdrücke.«
    »Du benutzt was? Das ist doch absoluter Schwach…«
    »Meine Damen!«, unterbrach Venus die beiden. »Niemand ist in der Hölle. Ihr seid tot, aber ihr seid nicht tot.« Ein leicht verwirrter Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht, und sie schüttelte den Kopf. »Das ist nicht so kompliziert, wie es vielleicht klingt. Eure Körper sind tot. Eure Seelen leben weiter. Sie sind unsterblich, und sie sind die Essenz, die euch ausmacht. Ich habe sie nur in die Körper geführt, die jetzt wieder funktionstüchtig sind.«
    » Wieder funktionstüchtig? Wo sind die

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