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Mythica 06 - Goettin des Sieges

Mythica 06 - Goettin des Sieges

Titel: Mythica 06 - Goettin des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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das hast du nicht getan. Du bist zurückgekommen und hast dem Monster Einhalt geboten.«
    »Weil meine Mutter, die Meeresgöttin, eingegriffen hat.«
    »Vielleicht«, meinte Kat vernünftig, »aber vielleicht kannst du lernen, das Monster zu kontrollieren.«
    »Ich glaube nicht, dass das möglich ist.«
    »Hättest du geglaubt, dass du eine Frau lieben kannst, ohne dass der Berserker von dir Besitz ergreift?«, fragte sie.
    »Nein.« Er zögerte. »Nein, das hätte ich nicht geglaubt.«
    »Was zwischen uns passiert ist, war aber kein Traum. Das weißt du doch, oder nicht?«
    »Ja, das weiß ich«, räumte er ein.
    »Dann leuchtet dir das, was ich sage, absolut ein, nicht wahr?«
    »Du bist ein Orakel der Göttin Athene. Du hast eine Kraft, die andere Frauen nicht besitzen. Deshalb kannst du mich berühren, und ich bleibe dennoch ein Mann.«
    Automatisch öffnete Kat den Mund, um ihm zu erklären, was für ein Blödsinn das war. Aber dann machte sie den Mund schnell wieder zu. Sie konnte ihm das nicht sagen.
    Doch sie hatte eine Idee. Warum eigentlich nicht? Keine der Göttinnen hatte es ihr verboten. Keine hatte ihr befohlen, ihre wahre Identität vor Achilles geheim zu halten. Nur den General des griechischen Lagers musste sie täuschen. Einen Moment lang wünschte sie sich, sie könnte erst mit Jacky darüber sprechen, aber andererseits musste sie ihre beste Freundin nicht fragen. Jacky war absolut ehrlich. Sie sagte die Wahrheit, selbst wenn es nicht angemessen war. Das gehörte zu den Dingen, die Kat an ihr liebte. Außerdem war es einfach dumm, Achilles zu verschweigen, wer sie war. Wenn sie ihm nicht genug vertraute, um ihm ihre wahre Identität zu offenbaren, hätte sie auch nicht mit ihm schlafen sollen.
    »Achilles, würdest du bitte ein bisschen näher kommen? Ich muss mit dir über diese Geschichte mit dem Orakel der Göttin reden.«
    Mit einer Mischung aus Zögern und gespannter Erwartung trat Achilles durch den Bettvorhang. Es war offensichtlich, dass er sie berühren wollte, dass er sie berühren musste, doch genauso offensichtlich war, dass er ihr nicht zu nahe kommen wollte, weil er Angst hatte, sie könnte ihn abweisen. Sie streckte ihm die Hand entgegen und lächelte. »Würdest du dich neben mich setzen?«
    Das Einzige, was sich in seinem wachsamen Gesicht veränderte, war die Erleichterung, die in seinen Augen erschien. Behutsam ließ er sich neben ihr nieder und nahm ihre Hand, als wäre sie ein Schmetterling, und küsste sie zärtlich.
    Ohne von ihrer Hand aufzublicken, strich er sanft mit dem Daumen über die Stelle, die er geküsst hatte, und sagte: »Als das Ungeheuer mich verlassen hat und ich dich dort liegen sah, dachte ich, ich hätte dich verloren.« Dann schaute er auf, und als ihre Blicke sich begegneten, war sie schockiert über die tiefe Traurigkeit in seinen Augen. »Ich glaube, ich könnte es nicht ertragen, dich auch noch zu verlieren.«
    In diesem Moment hörte Kat auf, sich zu belügen. Sie war nicht mehr nur auf einer Mission. Achilles war kein Projekt, kein Auftrag, den sie für jemanden übernommen hatte. Irgendwie war Achilles ihr Schicksal, ungeachtet von Zeit, Welt und Logik. Sie war mit ihm verbunden wie mit keinem Mann in ihrer Welt, nicht einmal ansatzweise. Und sie wollte ihn nicht verlassen. Die Erkenntnis war ebenso befreiend wie beängstigend. Jacky würde sie umbringen.
    Kat musste sich räuspern, bevor sie sprechen konnte.
    »Ich bin nicht die, für die du mich hältst.«
    »Du bist nicht Polyxena? Aber die Dienerinnen erkennen in dir ihre Prinzessin.«
    »Okay, ich bitte dich, mir zuzuhören. Lass es mich dir erklären, und wenn du anfängst, mir nicht zu glauben, weil du findest, dass das, was ich sage, verrückt klingt, dann denk daran, wie verrückt es klingt, dass ein Monster von dir Besitz ergreift.«
    Achilles runzelte die Stirn, antwortete aber: »Ich werde daran denken.«
    »Gut. In Wirklichkeit ist nämlich das hier« – Kat deutete an sich hinunter – »der Körper von Polyxena, Prinzessin von Troja. Aber das hier« – sie legte die Hand auf ihr Herz – »also die Seele, die in diesem Körper wohnt, gehört nicht Polyxena. Zumindest nicht mehr seit dem Tag, als Odysseus in Heras Tempel gekommen ist.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »An dem Tag, als ich hier bei dir aufgetaucht bin, wurden Polyxena und ihre Dienerin Melia von Agamemnons Männern getötet, die Heras Tempel geplündert haben. Am gleichen Tag bin ich zusammen mit meiner besten Freundin

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