Mythica 07 - Goettin der Legenden
Annahme, dass es dir bessergeht?«
»Sehr viel besser, ja. Danke, Arthur.«
Er deutete auf einen Stuhl und wartete, bis sie sich gesetzt hatte, bevor er selbst wieder Platz nahm. »Hast du eine Vermutung, was dich so plötzlich geheilt haben könnte?«
»Die Komtess hat dich bestimmt bereits über unsere Unterhaltung informiert.«
»Nein. Ich habe seit dem Frühstück nicht mehr mit Isabel gesprochen.«
»Oh.«
»Hat sie womöglich etwas mit deiner Genesung zu tun?«
Gwen blieb keine andere Wahl, als die Wahrheit zu sagen. Arthur merkte es sofort, wenn sie ihm etwas vorzumachen versuchte. Vielleicht hatte er nicht gleich gewusst, dass Lance und sie intim miteinander waren, aber er hatte innerhalb kürzester Zeit geahnt, dass etwas nicht stimmte. »Die Komtess hat mich heute Morgen in unseren … in meinen Gemächern besucht. Wir haben geredet.«
»Und dieses Gespräch hat dich geheilt? Wir sollten es in eine Flasche füllen und als Wunderheilmittel verkaufen.« Seine Stimme triefte vor Sarkasmus.
»Bitte, Arthur, mach das Ganze nicht noch schwerer, als es sowieso schon ist.«
»Verzeihung«, entschuldigte er sich umgehend. »Meine Bemerkung war wirklich unangebracht. Möchtest du mir erzählen, worüber ihr gesprochen habt?«
»Sie … hat mir klargemacht, dass ich dich im Stich lasse. Ich lasse dich und die Bewohner Camelots im Stich, wenn ich mich vor meinen Pflichten drücke.«
»Findest du, sie ist zu weit gegangen?«
»Ja. Ich meine, nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Sie scheint als Einzige mutig genug, mir bestimmte Dinge zu sagen, die ich hören muss.«
Arthur taxierte sie mit prüfendem Blick. »Ich könnte schwören, dass du mich indirekt beleidigen wolltest, aber da du gerade erst eine schwere Lebensmittelvergiftung überstanden hast, sehe ich diesmal darüber hinweg.«
»Nein, nein, so war das wirklich nicht gemeint. Du bist ein vertrauensvoller Mensch, Arthur. Wenn ich dir sage, dass es mir nicht gutgeht, dann glaubst du mir das ohne Vorbehalte.«
»Warum das ganze Theater, Gwen? Was hast du dir davon erhofft?«
Sie starrte auf ihre Hände hinunter. »Vielleicht deine Aufmerksamkeit.«
»Um die zu bekommen, musst du dich nicht krank stellen, Gwen. Du brauchst nur darum zu bitten.«
»Ich bitte darum.«
»Und in diesem Moment«, sagte er, ging zur Tür und schloss sie, »widme ich dir meine ungeteilte Aufmerksamkeit.« Er kehrte zu seinem Tisch zurück und setzte sich wieder. »Was hast du auf dem Herzen?«
»Du warst ein wundervoller Ehemann, Arthur. Liebevoll und fürsorglich und auch sehr geduldig, als ich mich langsam in meine Rolle als Königin eingefunden habe. Du warst immer gut zu mir.«
»Das freut mich zu hören.«
»Aber anstatt es dir zu danken, habe ich dich betrogen, und das tut mir unendlich leid. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte …«
»… würde das nichts ändern. Das Schicksal wollte, dass du mit Lance zusammenkommst. Eure Affäre war genauso unvermeidlich wie Regen oder Schnee.«
»Wir könnten …«
»Nein«, unterbrach er sie, »das könnten wir nicht. Du liebst Lance nach wie vor, und er liebt dich. Mehr als alles andere auf der Welt. Solltest du das jetzt bestreiten, werde ich noch das letzte bisschen Respekt vor dir verlieren. Ganz abgesehen davon, dass ich dir nie verzeihen werde, wenn du Lance das Herz brichst. Ich mache ihm keine Vorwürfe. Und dir auch nicht.« Er zuckte mit den Schultern. »Es ist einfach passiert, Gwen. Aber Lance bedeutet mir sehr viel, und wer ihm schadet, sinkt in meiner Achtung.«
»Dann sorgst du dich um ihn, aber nicht um deine Frau?«
»Gwen, wenn du mir gleichgültig wärst, müsstest du dich längst wegen Hochverrats verantworten. Wie ich dir bereits unzählige Male gesagt habe, kümmert es mich nicht mehr, was du und Lance tut. Ich möchte nur verhindern, dass ihr von jemandem erwischt werdet, der keine Skrupel hat, euch eines Verbrechens gegen euren König zu bezichtigen. Hier in Camelot gibt es momentan kein Rechtsmittel, das uns in unserer derzeitigen Situation helfen könnte. Aber ich beschäftige mich bereits ausführlich mit einer gesetzlichen Regelung aus Dumont, die es Paaren möglich macht, ihre Ehe aufzulösen, ohne dass einer der Partner die Schuld auf sich nehmen muss. Ich glaube, Isabel nennt es ›einverständliche Scheidung‹.«
»Du hast die vertraulichen Details unserer Situation mit der Komtess besprochen?«, fragte Gwen entrüstet.
»Ja, ich gebe zu, dass ich sie um Rat gebeten
Weitere Kostenlose Bücher