Mythica 07 - Goettin der Legenden
der sich bereitwillig in Gefahr begibt. Wir werden unseren Beitrag leisten, ob es euch gefällt oder nicht. Isabel hat eine Menge Ideen. Wir werden euch nicht behindern, aber wenn sich eine Gelegenheit ergibt, werden wir euch beschützen. Jetzt kümmere dich wieder um deinen Schlachtplan und überlasse uns den unseren.«
Und dann hoben die Frauen zu Arthurs Verblüffung die Hände, klatschten sie gegeneinander und sagten etwas, das für ihn klang wie: »High Five.«
Das war zu viel für ihn. Die größte Überraschung war, dass Gwen ihm widersprochen und offen seine Wünsche missachtet hatte. Anscheinend hatte sie, ohne dass er es bemerkt hatte, ein Rückgrat entwickelt. Als sie verkündete, dass sie alle für einen Mann kämpften, hatte er sofort gewusst, dass sie Lance meinte, nicht ihn, aber das störte ihn nicht. Für ihn zählte nur, dass Isabel eindeutig für ihn kämpfte.
Die zweite Überraschung bestand darin, dass auch alle Dienerinnen sich ihm widersetzten.
Aber das Allerschlimmste war, dass Isabel sich nicht nur selbst am Krieg beteiligen wollte, sondern auch noch alle Frauen um sich versammelt hatte, die ihr in die Schlacht folgen würden.
Er wusste, wann er ausmanövriert war. »Also schön«, sagte er. »Tut, was ihr für angemessen haltet. Aber, Isabel, Eure Pläne beinhalten hoffentlich nicht, dass Frauen sich ins Schlachtgetümmel …«
»Nein, tun sie nicht«, versicherte sie ihm. »Ich schwöre, dass wir uns an unsere Talente halten werden. Wir sind schlauer und raffinierter als Männer. Keine einzige Frau wird in diesem Kampf zu Schaden kommen, das verspreche ich dir. Und wenn wir erfolgreich sind, bleiben auch unsere Männer unverletzt. Ist das nicht das Ziel?«
»Doch, das ist es. Aber, Isabel, Komtess Isabel, könnte ich kurz mit dir sprechen?«, fragte er und winkte sie zu sich.
»Und du meinst wahrscheinlich, dass du mich eine geschlagene Stunde lang anschreien willst?«
Die anderen Frauen lachten.
»Das ist durchaus möglich. Aber wir müssen reden. Jetzt komm bitte.«
»Soll ich Euch begleiten, Komtess?«, erkundigte sich Mary.
Na großartig, jetzt hatte sie die Dienerinnen schon so weit, dass sie ihn, ohne zu zögern, angreifen würden, wenn er Isabel auf irgendeine Weise bedrohte. Seine eigenen Leute … Er hatte eindeutig die Kontrolle über das Schloss verloren.
»Nicht nötig, Mary«, sagte Isabel. »Er macht mir keine Angst, nicht mal mit Excalibur an seiner Seite. Wenn mein Kopf jedoch plötzlich zur Tür hereinrollen sollte, könnt ihr davon ausgehen, dass mein Vertrauen in den König nicht gerechtfertigt war.«
»Sehr lustig«, grollte Arthur, während er Isabel in sein Arbeitszimmer schleifte.
»Sind Mordred und seine Männer schon zurück?«
»Ja.«
»Waren sie erfolgreich?«
»Mordred glaubt, ja. Allerdings konnte er es kaum abwarten, sich diese Zöpfe vom Kopf zu reißen, und von den Kleidern waren er und seine Männer auch nicht sonderlich begeistert.«
»Die Verkleidung war ein zusätzlicher Schutz. Wenn sie auf feindliche Soldaten gestoßen wären …«
»… hätten die Angreifer gedacht, sie hätten es mit hilflosen Frauen zu tun, schon verstanden. Bestimmt ist dir die Ironie dieser Täuschung bewusst.«
»Welche Ironie?«
»Du setzt die Überzeugung der Männer, dass Frauen sich nicht wehren können, gegen sie ein.«
»Wenn sie so dumm sind, brauchen sie sich nicht zu wundern, dass wir sie so leicht überlisten.«
»Mordred und seine Männer haben zehn feindliche Soldaten gefangen genommen.«
»Wundervoll! Hoffen wir, dass noch viel mehr der Versuchung von frischem Gebäck und Met erliegen.«
»Sie reiten in die Schlacht, Isabel.«
»Nun, selbst Männer, die in die Schlacht reiten, kriegen Hunger und Durst.«
»Mordred ist sehr stolz, Isabel. Ich glaube, er hat das Gefühl, etwas Großartiges geleistet zu haben.«
»Zu Recht. Das freut mich für ihn. Und jetzt kommt mir plötzlich noch eine Idee.«
Er musterte sie argwöhnisch. »Warum beunruhigt mich das?«
»Weil du so an das traditionelle Gemetzel im Krieg gewohnt bist, dass dir die Kunst der Täuschung völlig fremd ist.«
»Und was für eine Täuschung planst du jetzt?«
»Na ja, nicht wirklich eine Täuschung, sondern eine Art Verteidigung.«
»Und wie sieht die aus?«
»Entzünde ein Feuer, Arthur. Ein großes Feuer.«
»Ich werde Camelot nicht abbrennen, Isabel.«
»Nein, nein, ich meine nicht hier, sondern im Wald, gerade weit genug von Camelot entfernt, damit für uns keine
Weitere Kostenlose Bücher