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Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Titel: Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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Hochmoor ziehen.«
    »Die Salamiter können wir gerade noch entbehren«, sagte Corian.
    »Deine Kriegerehre!« sagte Mythor bitter. »Du weißt, dass die Schlacht verloren ist, noch ehe sie begonnen hat. Du wirfst unzählige Menschenleben einfach fort, weil du dich vor dem Vorwurf der Feigheit fürchtest. Aber wäre es nicht menschlicher, wenigstens einen Teil der Krieger zu retten, anstatt alle zu opfern?«
    »Schweig!« schrie Corian und schlug Mythor ins Gesicht.
    Im ersten Moment griff Mythor nach dem Gläsernen Schwert, ließ es jedoch sofort wieder los.
    »Ich werde nicht schweigen«, sagte er dann. »Ich werde allen sagen, was sie im Hochmoor von Dhuannin erwartet. Sollen sie selbst entscheiden, was unter diesen Umständen zu tun ist.«
    Mythor wandte sich zum Gehen. Nach zwei Schritten hörte er Corian seinen Namen rufen. Ihm entging der gefährliche Unterton nicht, und ihm war klar, dass der ugalische Heerführer ihn nicht so ohne weiteres würde ziehen lassen. Als er sich nun umdrehte, war er sogar darauf gefasst, mit Graf Corian die Klinge kreuzen zu müssen. Aber mit einem feigen Angriff rechnete er nicht.
    Als er Corian das Gesicht zugewandt hatte, sah er noch, wie der mit dem Knüppel zum Schlag ausholte. Für eine Gegenwehr war es bereits zu spät. Er hatte nicht einmal mehr die Zeit, einen Laut von sich zu geben. Der Knüppel traf Mythor gegen die Schläfe und fällte ihn wie einen Baum.
    Corian stand breitbeinig da und blickte bedauernd auf ihn hinab. »Junger Narr«, sagte er ohne Groll. »Du glaubst doch nicht, dass ich zulasse, wie du mit deinen Unkenrufen meine Krieger scheu machst? Sie werden es so schon schwer genug haben, gegen die Magie der Caer-Priester zu bestehen.«
    Corian warf den Knüppel achtlos fort. Er rief nach den Wachen und befahl ihnen, Mythor zu fesseln und zu knebeln und gut zu bewachen. »Er ist ein Besessener«, fügte er dann als Erklärung für seine Handlungsweise hinzu.
    *
    »Cesano!« Gapolo ze Chianez reichte dem riesenhaften Ilkerer die Hand zum Gruß und schlug ihm die andere vor die gepanzerte Brust, wo eine Möwe im Flug prangte. »Sind deine Mannen bereit?«
    »Die zehn mal hundert Ilkerer frieren, aber morgen werden sie sich im Kampf wärmen«, antwortete Cesano. »Was bringst du aus dem Feindesland mit, Gapolo?«
    »Darüber reden wir später«, sagte der Salamiter-Führer aus dem Stamm der Worsungen. Er wandte sich dem nächsten seiner vier Gefährten zu, die mit ihm bei den Verhandlungen auf Burg Anbur gewesen waren und sich in Darain von ihm getrennt hatten.
    »Jesson!« Er begrüßte den schlanken Espaner auf die gleiche Weise wie Cesano und fragte dabei: »Wie ist die Stimmung unter den Stämmen?«
    »Ich habe Andaler, Skipen und Geronen noch nie so einig gesehen«, antwortete Jesson. »Aber der Fuchs wird bei Sonnenaufgang an vorderster Front kämpfen.«
    Das Stammeszeichen der Espaner war ein Fuchs. Gapolo wandte sich dem eleganten Engor vom Stamm der Vendusen zu, der selbst in der Kriegerrüstung aussah, als reite er zu einem Turnier und nicht in einen Kampf auf Leben und Tod. Sechs Regentropfen in Form einer nach unten gerichteten Pyramide schimmerten golden auf seinem Brustharnisch. Auch er wurde von Gapolo herzlich begrüßt.
    »Deine Worsungen können es kaum mehr erwarten, bis du vor sie hintrittst«, sagte Engor und fuhr sich über den Kinnbart. »Ich hoffe, du hast gute Nachrichten, Gapolo.«
    »Warum sagst du ihnen nicht endlich, was los ist?« meldete sich da Buruna aus dem Hintergrund, die ganz gegen ihre Gewohnheit in ein grobes Gewand gehüllt war; die Kälte hatte sie dazu getrieben. »Spann deine Freunde nicht unnötig auf die Folter, das kostet nur wertvolle Zeit.«
    »Misch dich da nicht ein, Buruna!« raunte Lamir, der Barde, der ehemaligen Liebessklavin zu. »Gapolo wird es seinen Kriegern schon auf seine Weise beibringen, dass sie wieder unverrichteter Dinge heimkehren müssen.«
    »Ich bin da nicht so sicher«, meinte Buruna zweifelnd.
    »Raimor!« Gapolo schüttelte auch dem Mescalo die Hand.
    »Hast du die Liebessklavin zu deinem Sprachrohr gemacht?« erkundigte sich der schwarzhaarige Hüne grinsend. »Du hättest ihr beibringen sollen, dass Frauen zu schweigen haben, wenn Männer reden.«
    »Das könntest du für mich machen, Raimor«, sagte Gapolo so leise, dass Buruna und Lamir es nicht hören konnten. »Sie hat sich im Feindesland überraschend gut gehalten. Aber jetzt braucht sie ebenso wie der Barde etwas Erholung. Sorge

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