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Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Titel: Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Vlcek
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abwartend verhalten. Wenn man in Darain meinen Vorschlag annimmt und die Truppen vorübergehend aus der Stadt abzieht, dann können wir auch von dort mit fünfzehn- bis zwanzigtausend Mann rechnen. Ihr seht, meine Freude, ich habe keineswegs übertrieben, als ich voraussagte, dass die Verbündeten der Lichtwelt gegen die Caer ein Heer von ungefähr fünfzehnhundert Hundertschaften auf die Beine stellen würden. Damit müssen wir diese entscheidende Schlacht gewinnen können. Denn die Caer haben ihre Streitkräfte über ganz Tainnia verteilt. Sie können sie unmöglich am Hochmoor zusammenziehen, sondern müssen damit die eroberten Gebiete besetzt halten. Ich danke euch, meine Freunde. Haltet euch bereit für den Fall, dass sich Änderungen im Aufmarschplan ergeben.«
    Die Versammlung begann sich aufzulösen. Da trat Mythor vor und rief: »Halt! Ich komme aus dem Feindgebiet, und ich glaube, dass es euch alle angeht, was ich zu berichten habe.«
    Die Männer zögerten und betrachteten Mythor neugierig. Die ihn bereits kannten, flüsterten den anderen zu, wer er war und in welcher Mission er für Graf Corian unterwegs gewesen war.
    »Halt deine Zunge im Zaum, Mythor!« rief Corian aufgebracht. An seine Unterführer gewandt, fügte er ruhiger hinzu: »Vergesst den Zwischenfall, er ändert nichts an meinen Befehlen. Ihr könnt euch getrost zurückziehen. Wenn Mythor mir etwas von Bedeutung zu berichten hat, werde ich es euch wissen lassen.«
    Mythor verstand Corians Verhalten nicht, aber er sagte nichts mehr, um den Heerführer nicht noch mehr gegen sich aufzubringen.
    Als sie sich allein im Zelt gegenüberstanden, winkte ihn Corian zu sich an die Feuergrube. Mythor ging zu ihm. Graf Corian umarmte ihn und drückte ihn kurz an sich. Sein Gesichtsausdruck blieb jedoch ernst, und Mythor glaubte darin eine leise Besorgnis zu lesen.
    »Ich hätte nicht geglaubt, dich noch einmal wiederzusehen, Mythor«, sagte Corian. »Und nun berichte. Ich möchte dir nicht verheimlichen, warum ich die anderen weggeschickt habe. Ich ahne, dass du schlechte Nachrichten bringst, und möchte vermeiden, dass sie sich herumsprechen.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Mythor fest. »Was ich nämlich in Erfahrung gebracht habe, muss dich dazu veranlassen, die Schlacht zu verschieben, sowohl örtlich wie auch zeitlich.«
    »Erzähl endlich!« verlangte Corian mit ausdruckslosem Gesicht.
    Mythor schilderte seine Eindrücke in knappen Worten. Er ließ nichts aus, was ihm wichtig erschien, verzichtete jedoch auf jegliche Ausschmückungen. Allerdings hielt er mit seinen persönlichen Schlussfolgerungen nicht hinter dem Berg. Er erzählte, wie er über die Yarl-Linie nach Elvinon gelangt war, und er wies besonders auf den magischen Zingel hin, den die Caer-Priester dort von Arbeitssklaven errichten ließen.
    Als Mythor auf die Ereignisse in dem namenlosen Ort zu sprechen kam, wo Graf Codgin den Herzog der Caer erdolcht hatte, warf Corian ein: »Ich nehme an, du hast den Schandpfahl gesehen.«
    »Ja«, antwortete Mythor, »aber ich verstehe nicht, warum du Graf Codgin richten ließest. Er ist für seine Tat nicht verantwortlich zu machen, denn er wurde schwarzmagisch beeinflusst.«
    »Ich weiß, dennoch blieb mir keine andere Wahl«, sagte Graf Corian. »Das Kriegshandwerk ist ein blutiges, die Diplomatie dagegen ist schmutzig. Wir stellen den Schandpfahl für die Caer im Hochmoor auf. Als Geste des guten Willens, denn sie sollen sehen, dass wir die ruchlos scheinende Tat gesühnt haben. Weiter!«
    Mythor berichtete von dem Zusammentreffen mit dem Rebellenführer Cannon Boll, und Corian war sehr zufrieden, als er hörte, dass wirklich fünftausend Rebellen bereitstanden. Als er jedoch erfuhr, welches Schicksal Herzog Krude widerfahren war, zeichnete sich auf seinem Gesicht Entsetzen ab, und er rief erschrocken: »Das ist furchtbar! Bist du sicher, dass du dich nicht irrst, Mythor?«
    »Ich habe mich bestimmt nicht getäuscht«, antwortete Mythor. »Inzwischen weiß ich, wie Dämonisierte aussehen. Aber ist dir klar, Corian, was das in weiterer Folge zu bedeuten hat? Wenn die Rebellen.«
    »Erzähl weiter!« sagte Graf Corian ungeduldig.
    Mythor fuhr mit der Schilderung seiner Erlebnisse auf der Lorana fort, wo Mammuts Flöße mit magischen Langsteinen gezogen hatten, die für den Zingel entlang der Yarl-Linie verwendet wurden.
    Den Zwischenfall bei Vercins Mühlenarche, die von einem glühenden Stein, der aus dem Himmel fiel, zerstört worden war,

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