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Mythor - 043 - Am Kreuzweg der Lichtwelt

Mythor - 043 - Am Kreuzweg der Lichtwelt

Titel: Mythor - 043 - Am Kreuzweg der Lichtwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner K. Giesa
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erstaunt.
    Das konnte auch Olrosh ihm nicht beantworten.
    *
    Larashi, der alte Diener, erwies sich als zäher und rascher Wanderer. Das Tempo, das Mythor und No-Ango vorlegten, hielt er ohne Protest mit. Der einzige, der hin und wieder meckerte, war Steinmann Sadagar. Aber Mythor dachte nicht daran, langsamer zu gehen. Es zog ihn nach Logghard, und Horai war nur eine Station auf dem Weg. Horai, wo ein Stummer Großer leben sollte…
    Mythor war an der Bekanntschaft mit dem Stummen nicht nur deshalb interessiert, um Larashi den Gefallen zu tun, als Sohn des Kometen erkannt und bestätigt zu werden, sondern vor allem, weil er auf Informationen hoffte. Je eher er Bescheid wüsste, was in Logghard vorging, desto besser war es. Vielleicht konnte- der Stumme ihm Hinweise geben.
    Der Sohn des Kometen wusste, dass er vorsichtig sein musste. Denn der Shallad Hadamur galt in seinem Land als Fleischwerdung des Lichtboten, und jeder andere, der sich als solcher zu bezeichnen wagte, wurde wie ein Gotteslästerer behandelt. Mythor hatte einmal den Fehler gemacht, sich einem Vogelreiter der Heymalländer als Sohn des Kometen zu erkennen zu geben. Seit dieser Zeit verfolgte ihn Hrobon mit fürchterlichem Hass, weil Mythor es gewagt hatte, sich mit dem Shallad auf eine Stufe zu stellen. Zu tief verwurzelt war in den Heymals der Glaube an Shallads Status.
    Und der Shallad selbst begrüßte und förderte dies. Mythor konnte sich denken, was ihn erwartete, wenn der Shallad erfuhr, dass ihm ein unerwünschter Konkurrent erwachsen war. Dabei saß Hadamur selbst, wenn Luxons Erzählung Glauben zu schenken war, unrechtmäßig auf dem Thron. Der eigentliche Shallad war Luxon, der sich mit Mythors Waffen seinen Herrschaftsanspruch zu erkämpfen trachtete…
    Mythor konnte nicht sagen, wer von den beiden ihm als Shallad lieber war: Hadamur oder Luxon. Hadamur kannte er nur vom Hörensagen, mit Luxon hingegen hatte er schon etliche trübe Erfahrungen gemacht. Luxon wurde ausschließlich von dem Verlangen nach Macht beherrscht. Stellte ihn das besser als den derzeitigen Shallad? Mythor wagte sich nicht an die Beantwortung dieser Frage.
    »Dort«, sagte Larashi plötzlich.
    Mythor blieb stehen. Larashi streckte den Arm aus und wies »landeinwärts«. Sie bewegten sich ein paar hundert Schritte vom Ufer des ausgetrockneten Salzsees entlang, und God und Erain mochten wissen, aus welchem Grund sich der Alte halb umgedreht und nach schräg hinten gesehen hatte. Mythor fiel erst jetzt auf, dass der ehemalige Diener sich häufig umgewandt hatte, solange die jetzt leerstehende Hütte noch in Sichtweite war. Er schien sich nicht leicht von jener Stätte trennen zu können, die viele Sommer und Winter sein Zuhause gewesen war. Aber es stand ihm ja jederzeit die Möglichkeit offen, zurückzukehren und das Anwesen weiterzuführen.
    Doch Mythor bezweifelte, dass Larashi das tun würde. Es war wohl ein Abschied für immer. Denn die Erinnerung an die Bluttat der Todesreiter überwog augenblicklich die schönen Erinnerungen, und später würde Larashi sich an eine neue Umgebung gewöhnen.
    Der Sohn des Kometen spähte in die angegebene Richtung. Er stellte fest, dass die Sehkraft des Alten nicht gelitten hatte. Selbst Mythor hatte Schwierigkeiten, die Staubwolke zu erkennen.
    »Reiter«, sagte Larashi. »Sie kommen auf uns zu.«
    Mythor sah Sadagar und No-Ango an. No-Ango zuckte mit den Schultern, der Steinmann schob das hagere Kinn vor. »Lass uns weitergehen«, sagte er. »Wenn sie etwas von uns wollen, ist es für sie ein leichtes, uns einzuholen, aber wenn wir stehenbleiben, vergeuden wir vielleicht wertvolle Zeit.« Er deutete zum Himmel. »Einen halben Tag noch, und es ist Dunkelheit.«
    Bei diesem Wort zuckte No-Ango unwillkürlich zusammen. Nur Mythor gewahrte es. Er sah nach Süden. Der Himmel war dunkel. Es war, als ballten sich dort Gewitterwolken zusammen, aber Mythor ahnte, dass es keine Gewitterwolken waren. Denn sie bewegten sich nicht, wichen nicht im Wind, verharrten an Ort und Stelle. Vielleicht die ersten Ausläufer der Düsterzone…?
    »Einverstanden«, sagte er. »Lasst uns weitergehen. Wer etwas von uns will, mag zu uns kommen.«
    Hin und wieder warf auch er jetzt einen Blick zurück. Obwohl sie sich mit nicht geringer Marschgeschwindigkeit vorwärts bewegten, hielten die unbekannten Reiter weiter auf sie zu. Einen Augenblick lang hatte Mythor die Befürchtung, dass es sich um die Todesreiter handeln könne. Aber dann schalt er sich einen

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