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Mythor - 055 - Luftgeister greifen an

Mythor - 055 - Luftgeister greifen an

Titel: Mythor - 055 - Luftgeister greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. K. Giesa
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oder wurde ihm ausgerechnet hier in der Brücke das Geheimnis enthüllt?
    War das das Phantastische, was auf ihn wartete?
     
     
    *
     
    Gerrek zeigte sich anfangs nicht weniger mißtrauisch der Lichtbrücke gegenüber als zuvor Mythor. Immer wieder sah er in die Tiefe hinab und konnte unter dem farbigen Licht die schäumende Brandung sehen. Wenn das Licht ihn nicht mehr trug und er hinabstürzte, würde nichts ihn mehr retten können. Die Wellen würden ihn an den Felsen zerschmettern.
    Aber das Licht war fest wie Stein und Eisen und trug ihn. Schritt für Schritt bewegte er sich hinein und sah, wie das farbige Regenbogenlicht an seinem Körper immer höher stieg. Er tauchte ein wie in Wasser, aber es setzte seinem Eintauchen keinen Widerstand entgegen.
    Farben, die nicht starr blieben in ihrer Anordnung, sondern auch ihn durch ihre Beweglichkeit überraschten! Farben, die miteinander verflossen und zu bewegten Bildern wurden!
    Aber im Gegensatz zu Mythor konnte Gerrek den Bildern keinen Sinn entnehmen. Er war verwandelt worden und sprach daher nicht mehr unbedingt auf diese Art von Magie an. So, wie ihn die Windflügel der Mühle nicht hatten in ihren Bann zwingen können, vermochten ihm die Farben-Bilder ebenfalls nichts mitzuteilen.
    Aber Gerrek spürte, daß da etwas war. Daß jemand, der Mensch war und nicht ein verwunschener Mandaler, diesen Bildern einen Sinn entnehmen konnte.
    Eine Warnung?
    Noch langsamer ging der Beuteldrache weiter. Honga war vor ihm, und so weit wie der Held gelangt war, traute sich auch Gerrek zu kommen zu.
    Als er dann, gänzlich eingetaucht in die Brücke aus Licht, den Kopf hob, um nach oben zu den Luftgeistern zu sehen, konnte er diese nicht mehr erkennen. Innerhalb des Lichtes war er von allem abgeschnitten. Er sah nur noch den Regenbogen um sich herum und sonst nichts.
    Auch das Wasser in der Tiefe war nicht mehr zu sehen. Nur noch die verfließenden Farben, die so prächtig leuchteten.
    Gerrek begann sich plötzlich vollkommen sicher zu fühlen. Es gab keine Gefahr mehr. Weder für ihn, noch für Honga. Innerhalb des Regenbogens waren sie vor allem und jedem geschützt!
     
     
    *
     
    »Was weißt du von Vangard?« rief Mythor. »Und wer bist du? Antworte mir!«
    Er rief es in das farbige Licht des Regenbogens hinein, doch es gab keine Antwort. Der oder das Unbekannte, das sich Mythors Denkvermögens bemächtigte, um sich ihm mitzuteilen, reagierte nicht auf die Frage.
    Wollte es nicht antworten – oder konnte es nicht?
    Irgendwo spürte Mythor eine Wesenheit. Oder war es nicht vielmehr nur ein Geist? Ein Gedankenhauch? Eine Erinnerung – das einzige, was von einem einstmals lebenden Wesen übriggeblieben war.
    Er erschrak vor seinem eigenen Gedanken. Wie kam er auf solche Ideen? Was zwang sie ihm auf?
    Er schüttelte heftig den Kopf. Was immer das andere auch war – er wollte nicht, daß es ihn benutzte, um zu denken und ihm diese Gedanken einzuflößen. »Laß mich in Ruhe!« schrie er in das Nichts des Lichterspiels hinaus. »Antworte, wenn du der Sprache mächtig bist, aber laß meinen Kopf zufrieden!«
    Das seltsam Persönliche, das ihn umfloß und wellenartig auf ihn eindrang, zeigte immer noch keine Reaktion. Er sah Bilder vor sich aufsteigen, doch diesmal war es noch anders. Er schwebte nicht mehr in großen Höhen, sondern befand sich selbst mitten im Geschehen. Auch die sich bewegenden Bilder waren anders als zuvor. Heller und noch lebensechter wirkten die Farben, eindringlicher die gezeigten Geschehnisse.
    Mythor fühlte sich auch nicht aufgeteilt wie bei der ersten Vision. Diesmal gab es keinen Teil, der von oben betrachtete, und keinen Teil, der in der Regenbogen-Brücke stand und wußte, daß er sah. Diesmal glaubte er unten auf der Hochebene zu stehen, mitten unter anderen Gestalten.
    Aber warum waren sie nur schemenhaft erkennbar?
    Alles andere war gestochen klar, aber die sich bewegenden Personen blieben undeutlich und würden nicht deutlicher, auch wenn er sich noch so sehr darum bemühte.
    Und aus Traumtiefen glitt die Gestalt wieder heran, die er in seiner ersten Vision bereits gesehen hatte!
    Näher und näher schwebte sie aus dem Irgendwo fremder Daseinsebenen heran und faßte auf der Hochebene Fuß.
    Deutlicher als je zuvor konnte Mythor sie jetzt sehen.
    Sie kam auf ihn zu!
    Hell strahlte die Aura, die sie umgab. Dennoch wandte Mythor den Blick nicht von ihr ab. Wer mochte diese Gestalt sein?
    Und was würde diesmal geschehen?
    Was würde das helle

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