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Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen

Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen

Titel: Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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verletzt hatte.
    Er hob ihn an. Leicht wie eine Feder war der Aase, und Mythor rannte mit ihm dem Buschwerk entgegen. Er haßte die Amazonen dafür, daß sie die Pferde erschossen hatten. Es wäre nicht nötig gewesen!
    Gerrek stieß ein ohrenbetäubendes Gebrüll aus und hetzte auf seinen kurzen Beinen an Mythor vorbei. Im ersten Moment fürchtete der Gorganer, Gerrek sei tödlich getroffen; das Brüllen deutete jedenfalls auf eine schwere Verletzung hin. Dann aber mußte er trotz der ernsten Lage, in der sie sich befanden, schmunzeln. Ein Pfeil hatte Gerreks Hinterteil erwischt, knapp neben der Schwanzwurzel. Der Beuteldrache griff jetzt nach hinten und riß sich den Pfeil aus der nicht einmal blutenden Wunde.
    Ein Stein aus der Gondel des Luftschiffs schmetterte ihn ihm aus der Hand.
    »Das ist eine Gemeinheit!« zeterte Gerrek. »Alles hat sich gegen mich verschworen…«
    Im gleichen Moment hob das Luftschiff ab und strebte größere Höhen an.
    Als Mythor den Grund dafür begriff, war es auch für ihn schon fast zu spät. Die im Hinterhalt lauernden Amazonen hatten auch auf den Ballon geschossen, der jetzt die Flucht ergriff.
    Das war der Augenblick, in dem die Dschungelamazonen angriffen!
*
    Die Amazonengruppe unter Grimmhild war an einer anderen Stelle in den Dschungel eingedrungen. Grimmhild war davon ausgegangen, daß die unweit des Kurz-Lagers am Dschungelrand Überfallene Amazone nicht viel mehr als ein Ablenkungsversuch war. »Wenn das Opfer hier liegt, ist der Täter ganz woanders«, hatte sie gesagt.
    Zu sechst waren sie so rasch wie möglich vorgestoßen, hatten sich dann zu einer breiten Kette auseinandergezogen, deren einzelne Glieder auf Rufweite voneinander entfernt waren. Und irgendwie waren sie dabei nicht nur schneller als Mythor und seine Gefährten gewesen, sondern hatten sich dem Ende der Dschungellichtung auch noch von der Seite her genähert.
    Und dann sahen sie den tiefergehenden Ballon durch luftiger werdendes Laubwerk.
    »Da müssen sie sein«, stieß Grimmhild hervor. »Der Ballon treibt sie in unsere Richtung!«
    Die sieben Amazonen zogen sich wieder zu einer Gruppe zusammen und erwarteten die Gejagten. In der Tat, wurden diese von dem Luftschiff direkt ihnen zugetrieben.
    »Auf die Pferde schießen«, befahl Grimmhild. »Dann können sie uns nicht mehr so schnell entkommen. Danach jagen wir den Ballon zurück. Die Verfolgten sind unser.«
    So geschah es dann.
    Und als der Ballon die Flucht ergriff, gab Grimmhild den Befehl zum direkten Angriff. Mit einer alten Amazone, einem Mann und einem wilden Tier mußte doch zu siebt fertig zu werden sein. Den Aasen übersahen sie ohnehin; er zählte als Kämpfer nicht.
    Grimmhild zückte ihre beiden Schwerter und gab das Zeichen zum Angriff. Die siebenköpfige wilde Horde stürmte aus dem Unterholz hervor.
*
    Daß sie ihre Ziele immer auf dem direktesten Weg ansteuerte, hinderte die Kleine Braegg nicht daran, hin und wieder auch ihren Gefühlen und Ahnungen nachzugeben. Und diese Ahnungen sagten ihr, daß die Verfolgten eine ganz bestimmte Richtung einschlugen. Wahrscheinlich würden sie solange wie möglich im Dschungel untertauchen. Dort gab es durchaus Orte, in denen man tagelang verschwinden konnte. Braegg war sich nicht sicher, ob die Gehetzten sich in diesem Dschungel auskannten, aber selbst dann konnte es geschehen, daß sie ausgerechnet…
    Die Kleine Braegg erteilte ihren drei Spionen eindeutige Befehle. Sie selbst hielt sich mit ihrer Gruppe im Hintergrund zurück. Mochten die anderen sich blutige Köpfe holen. Sie selbst verließ sich lieber auf das, was ihr zugetragen wurde, um dann ihre Falle todsicher zuschlagen zu lassen.
    Nicht einmal jene Aasen, die sich in den Dschungel zurückgezogen hatten, würden es verhindern können, denn sie wußten nichts vom Eingreifen der Kleinen Braegg in das Geschehen…
*
    »Aufpassen!« schrie Scida und ließ sofort ihre Schwerter wirbeln. Die Angreiferinnen wichen etwas zurück, stellten sich sofort auf die hartnäckige Abwehr ein. Drei drangen auf Scida ein, drei stürmten Gerrek entgegen, und die siebte nahm sich Mythor vor, der durch den immer noch benommenen Aasen behindert wurde.
    Wilde Kampfschreie erklangen Stahl klirrte gegen Stahl. Trotz ihres hohen Alters war Scida noch halbwegs gut in Form und konnte den ersten Ansturm abwehren.
    Mythor ließ den Aasen zu Boden gleiten und zog Alton. Er sah, wie die ihn angreifende Amazone verhielt. An der Art, wie er das Gläserne Schwert aus der

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