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Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen

Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen

Titel: Mythor - 065 - Treibjagd der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giesa Werner K.
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Scheide zog, mußte sie erkannt haben, daß er durch eine Amazonenschule gegangen war!
    Alton leuchtete auf. Mit einer raschen Bewegung warf Mythor den Schulterumhang zurück, der ihn bisher mehr behindert hatte, als daß er ihm nützte, und ging mit einem Hieb zum Angriff über, den er von Scida gelernt hatte. Knurrend wich die Amazone zurück und begann sich auf seine Kampfweise einzustellen. Sie begriff sofort, daß ihr ein hervorragender Schwertkämpfer gegenüberstand. Einer, der den Kampf nicht im Land der Wilden Männer gelernt hatte, sondern nach Art der Amazonen focht.
    Doch Mythor ließ ihr keine Zeit, ihre Verblüffung vollständig zu überwinden. Er brachte es fertig, sie nach drei Hieben eines Schwertes zu berauben.
    Hinter ihm wütete Gerrek. Der Beuteldrache drehte sich ständig im Kreis, kreuzte seine kurze Klinge mit den Schwertern der Amazonen und stieß wütende Beschimpfungen gegen sie aus. Offensichtlich machten sie sich einen Spaß daraus, mit ihm förmlich zu spielen.
    Jetzt endlich raffte sich auch Lankohr wieder auf. Er stand etwas abseits, war regelrecht abgedrängt worden, aber nun zückte er seine kleinen Dolche, die gerade gereicht hätten, als Gerreks Zahnstocher zu dienen, und warf sich mit ihnen in das wilde Getümmel.
    Mythor hatte keine Zeit, nach Scida zu sehen, weil jetzt eine der mit ihr beschäftigten Amazonen zu ihm herüberwechselte, um ihre Gefährtin zu unterstützen. Von einem Moment zum anderen hatte er es mit zwei Gegnerinnen zu tun. Sie drängten ihn in die Verteidigung.
    Aber er hatte genug von Scida gelernt. Die Übungskämpfe in Gondaha, der Schwimmenden Stadt, trugen ihre Früchte.
    Scida kämpfte jetzt schweigend, aber dennoch hartnäckig. Die sieben angreifenden Amazonen schienen nicht sonderlich geübt zu sein. Dennoch begannen die vier Gefährten allmählich zu ermüden. Und auch wenn das Gläserne Schwert sich mit fast magischer Leichtigkeit schwingen ließ, zehrte doch der Kampf gegen zwei und plötzlich drei Amazonen an Mythors Kräften. Mit Gerrek, der wie ein Rohrspatz schimpfte und hin und wieder Feuer spie, und dem Aasen beschäftigten sich jetzt nur noch drei Kriegerinnen.
    Der Kampf hatte sich bereits ins dichtere Unterholz verlagert. Scida begann jetzt Ermüdungserscheinungen zu zeigen. Sie war nicht mehr die jüngste, und ihre Ausweichsprünge wurden langsamer und weniger geschickt. Es war offensichtlich, daß die sieben Angreiferinnen es darauf anlegten, nur Mythor lebend zu bekommen.
    Und eine weitere Gefahr bahnte sich an. Der Ballon war wieder auf der Lichtung niedergegangen. Die Insassen würden mit Sicherheit in den Kampf eingreifen, auch wenn es vorhin so schien, als seien die beiden Gruppen sich doch nicht so grün, wie es beim ersten Pfeilhagel ausgesehen hatte. Sie würden vereint über die Verfolgten herfallen und sich erst hinterher über Besitzansprüche einigen.
    Der Kampf mußte ein Ende finden. Mythor hatte ein paar leichte Schnittwunden davongetragen, seine Gegnerinnen aber kaum berührt. Er drang durch ihre Abwehr nicht durch. Hin und wieder gelang es ihm, Altons Spitze in eine Parierstange zu verhaken und ein Amazonenschwert durch die Luft zu wirbeln, aber die Kriegerinnen holten sich ihre Klingen rasch wieder zurück.
    »Wir müssen fliehen!« schrie der Aase von irgendwoher.
    »Wohin?« knurrte Mythor, während er sich im Kreis drehte und auf ihn eindringende Klingen zurückschlug. »Sie werden uns verfolgen, und wie wir sehen – hah, zurück da –, kommen sie von überall…«
    »Der Aasenschlupf«, rief Lankohr. »Dort sind wir sicher!«
    »Wohl kaum«, meinte Mythor. Immerhin hörten die Angreiferinnen das Gespräch ja mit, und es war nicht zu erwarten, daß sie in aller Seelenruhe abwarten würden, bis ihre Opfer in einem Versteck verschwunden waren.
    »Verschwindet mit Lankohr!« rief Gerrek. »Ich halte sie auf!«
    »Fliehen?« rief Scida empört. »Vor lächerlichen sieben Gegnerinnen?«
    »Ich zeige dir gleich, was und wer hier lächerlich ist!« keifte Grimmhild und setzte zum shantiga an. Scida erkannte den Drachenschlag gerade noch rechtzeitig, der sie um ein Haar durchgehend gespalten hätte.
    »Wir fliehen nicht, sondern ziehen uns zurück«, versuchte Mythor ihr durch das Waffenklirren begreiflich zu machen. »Willst du hier sterben, oder willst du der Bestie Yacubus das Handwerk legen?«
    Scida stieß einen Fluch aus.
    »Verschwindet!« schrie Gerrek. »Ich werde schon mit ihnen fertig, während ihr das Hasenpanier

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