Mythor - 095 - Die Zaubermütter
Kampfkünsten war sie meisterlich.
Mit heftigen Bewegungen steckte sie das Schwert zurück in die Scheide. Es war jetzt nicht die Zeit für Spielereien.
Derartige Gedankenirrläufe waren für Burra neu - sie hatte bislang selten Grund zum Grübeln gehabt.
Aber dies war anders.
Das Schicksal Vangas stand zur Entscheidung - es lag gleichsam auf der Schneide von Buoras Schwert.
Wenn sie in diesem entscheidenden Augenblick - unvorstellbar selbst als Gedanke - der Zaem die Gefolgschaft aufkündigte.
Brach dann alles zusammen, was Zaem sich erdacht hatte? Oder gab es eine andere Frau, die Zaem mehr gehorsamen Eifer entgegenzubringen wußte und die tat, was Zaem von ihr forderte?
Burra stand auf.
Wie eine gehetzte Tigerin schritt sie in dem Raum auf und ab. Hin und her. Von einem Winkel in den anderen.
Sie bemerkte, daß sie aufgeregt war und unruhig, und das steigerte ihre Nervosität noch. Wut erfüllte die Amazone, Wut auf sich selbst, auf die leise nagenden Zweifel, auf die Langeweile. Sie schlug mit der gepanzerten Faust gegen eine Säule. Es gab einen hallenden Ton.
Burra stieß eine Verwünschung aus.
»Zähme deine Ungeduld«, sagte Zaems Stimme scharf. Ohne daß Burra es gemerkt hatte, war die Zaubermutter zurückgekehrt. Im gleichen Augenblick beruhigte sich Burra.
»Komm!« sagte Zaem.
Burra tat einen tiefen Atemzug.
Endlich ging es los.
Es war der Mond der Zaem. Er stand im Zeichen des Schwertes. Dieses Schwert würde nun töten.
Erst Fronja.
Dann Mythor.
Und dann?
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