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Mythor - 109 - Der Götterbote

Mythor - 109 - Der Götterbote

Titel: Mythor - 109 - Der Götterbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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sagte Mythor scharf.
    Der Greis begann zu lachen.
    »Einladungen von uns lehnt man nicht ab«, sagte er heiter. »Noch niemand hat diesen Garten betreten, ohne seinem Zauber zu verfallen.«
    »Wir sind stark genug, ihm zu widerstehen«, sagte Mythor.
    Er brauchte sich gar nicht erst umzuwenden. Das leise Murren hinter ihm zeigte überdeutlich, daß ein großer Teil seiner Gefolgsleute bereits dem Zauberbann des Gartens verfallen war. Mochte der eine oder andere sich noch an Mißhelligkeiten auf dem Weg erinnern, so wurde das offenkundig durch den Zauber dieser Landschaft ausgeglichen oder übertroffen.
    »Du hast keine andere Wahl«, sagte der Greis.
    Mythor fixierte ihn. Für einen kurzen Augenblick glaubte er hinter dem freundlichen Greisenantlitz eine Fratze des Hasses sehen zu können, dann war dieser Eindruck verschwunden. Es blieb das einladende Lächeln eines freundlichen alten Mannes und seiner Lebensgefährtin.
    »Nein!« sagte Mythor.
    »Wir könnten uns doch wenigstens ein paar Tage…«, kam es von hinten.
    »Nein!« sagte Mythor hart. »Dieser Garten ist zu gefährlich. Habt ihr völlig vergessen, daß wir in der Schattenzone, dem Hort des Unheils, sind?«
    »Aber…«
    Mythor schnitt dem Sprecher das Wort ab.
    »Wir haben gesehen, was wir wollten«, sagte er rauh. »Wir ziehen weiter.«
    »Draußen ist es gefährlich«, sagte der Greis. »Ich kann es euch zeigen – der Tod geht um.«
    Er bewegte nur sacht die Hand, und vor den Augen der Staunenden tauchte ein riesiger schwarzer Spiegel auf.
    »Sieh genau hin, Krieger von Gorgan«, sagte der Greis.
    Das Bild, das der Spiegel zeigte, war Mythor wohlvertraut – eine Wolke kompakter Luft, darauf ein riesiger Yarl. Auf dem Rücken des Yarls eine Leibgarde von Shrouks, die einen schwarz bandagierten Körper bewachten.
    »Cherzoon«, murmelte Fronja neben Mythor.
    »Und sein Herold Ceburon«, setzte Mythor hinzu.
    »Du weißt, daß der dem Tod verfallen ist, der Cherzoons Weg kreuzt und den Todesruf seines Herolds hört?«
    »Es ist mir bekannt«, sagte Mythor. Er hielt es für überflüssig zu erwähnen, daß er bereits eine Gelegenheit gehabt hatte, den unbeseelten Körper des Dämons mit Alton zu vernichten, darauf aber verzichtet hatte.
    Mythor lächelte.
    »Davon lasse ich mich nicht zurückhalten«, sagte er.
    »Du wirst es bereuen«, stieß der Greis hervor. Seine Züge begannen auf geheimnisvolle Weise schärfer zu werden, sie bekamen einen Anflug von Bösartigkeit und Heimtücke. »Geh nur!«
    Mythor machte die ersten Schritte. Hinter ihm erklang ein scharfes Klingen, und im nächsten Augenblick war der Zaubergarten verschwunden.
    An seine Stelle trat eine Szenerie des Schreckens – schwarzer Boden, rot durchmasert fahle Gaswirbel, die darauf tanzten und sich drehten, und überall tauchten wieder die Knochenhände auf und griffen nach den Besuchern.
    »Die Schwerter heraus!« rief Mythor.
    Irgendwo steckte der Urheber dieses Schauerspektakels. War er gefunden und außer Gefecht gesetzt, hatte der üble Spuk wahrscheinlich bald ein Ende.
    Mythor machte ein paar Schritte, zurück zu jenem Platz, an dem die beiden freundlichen Alten gestanden hatten. Dort gab es jetzt einen Brunnen, in dessen Tiefe es brodelte und zischte; es klang nach Wutgeheul.
    Mythor wehrte sich seiner Haut.
    Wieder griffen Knochenhände nach ihm, schnappten und krallten sich in seine Kleidung. Mythor hieb und stach, was er mit Alton nur erreichen konnte, und wann immer eine der Gliedmaßen aus dem Kampf ausschied, warf er die bleichen Knochen hinab in das Brodeln in der Tiefe des Brunnens.
    Das Wutgeheul verstärkte sich.
    »Gerrek! Her zu mir!«
    Der Beuteldrache kämpfte wacker, hatte aber viel zu tun. Entfleischte Hände griffen nach ihm, zwackten und kniffen ihn, und Gerrek hatte alle Hände voll zu tun, sich dieser Angreifer zu erwehren.
    »Versuche, ob du das Ende des Brunnens mit deinem Atem erreichen kannst!« rief Mythor.
    Er fand stets nur ein paar Augenblicke Zeit, einen Satz zu sagen. Ansonsten war er mit der Abwehr seiner Angreifer beschäftigt. Offenbar hatte die erste Schlacht die Zahl der gespenstischen Gegner stark vermindert. Sie griffen längst nicht mehr so zahlreich an.
    Gerrek beugte sich über den Rand des Brunnens. Sein Feueratem stieß in die Tiefe hinab.
    Ein gräßlicher Schrei klang auf, so laut, daß der Kampf sofort aufhörte. Die Gebeine und die Menschen verhielten wie versteinert.
    »Noch einmal, Gerrek!«
    Der Beuteldrache schickte noch einmal

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