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Mythor - 109 - Der Götterbote

Mythor - 109 - Der Götterbote

Titel: Mythor - 109 - Der Götterbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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geworden war, aus Nottr, Luxon und den anderen. Lebten sie überhaupt noch? Oder war ganz Gorgan dem Ansturm des Bösen bereits erlegen? Fragen wie diese, auf die es keine verläßliche Antwort gab, setzten Mythor immer wieder zu.
    Das Geräusch großer lederhäutiger Schwingen erfüllte die Luft, dazwischen das harte Klappen horniger Schnäbel. Einen großen Unterschied zu den Bestien vom Drachensee wiesen diese Geschöpfe auf – sie zogen lange dünne Schwänze hinter sich her, an denen Gallertklumpen hingen, deren Berührung offenbar stark ätzend wirkte. Mythor konnte im Laufen sehen, wie ein Shrouk getroffen wurde, vor Schmerz die Waffe sinken ließ und im nächsten Augenblick den Angreifern zum Opfer fiel.
    Mythor kam nicht rasch genug heran, um den Shrouks sofort helfen zu können. Der Weg war steingespickt, durchsetzt von zahlreichen kleineren und größeren Spalten. Es schien, als sei jeder Zollbreit Boden dieser Schattenzone dem Leben feindlich gesinnt, als sei die ganze Natur dieses Lebensraums dazu angelegt, den Menschen hinderlich und beschwerlich zu sein, wenn nicht gar todbringend.
    Die Shrouks hatten sich zerstreut. In kleinen Gruppen kämpften sie gegen die heranflatternden Drachen und versuchten, sich ihrer Haut zu wehren. Sie mußten auf die zahngespickten Schnäbel achten, die nach ihnen schnappten, auf die langen, messerscharfen Krallen an Beinen und den Knickstellen der Schwingen – und sie mußten besonders darauf achten, nicht von einer der Ätzkugeln getroffen zu werden. So rasend schien der Schmerz eines solchen Treffers zu sein, daß dem Unglücklichen stets die Waffe entsank und er nicht mehr fähig war, auch nur eine Abwehrbewegung zu machen.
    Mythor kam heran, gerade als ein weiterer Shrouk getroffen zusammenbrach. Alton pfiff durch die Luft und bereitete dem herabstürzenden Drachen das Schicksal, daß dieser dem Shrouk zugedacht hatte; der tödlich getroffene Drache wurde von seinen Artgenossen überfallen und gerissen.
    Dem Shrouk war nicht mehr zu helfen. Ein letztes Mal streckte er die schmerzgeschüttelten Glieder, dann sank er tot zurück.
    Gerrek kam herangestürmt und schleuderte Steine nach den Angreifern. Die Amazonen ließen ihre Pfeile davonschwirren, aber die Geschosse richteten wenig aus. Manch ein Pfeil durchbohrte eine Schwinge, aber diese kleinen Löcher schienen die Angreifer nicht zu kümmern – ungestüm setzten sie ihre Angriffe fort.
    Wieder ließ Mythor das gläserne Schwert durch die Luft sausen. Er trennte mit einem gutgezielten Hieb einen der Ätzklumpen ab und spießte ihn auf. Es brodelte und zischte, wo die Klinge und der Klumpen sich berührten. Mit einer weitausholenden Bewegung sandte Mythor das ätzende Geschoß einem der Angreifer entgegen.
    Auf die Drachen wirkte diese Waffe nicht weniger verheerend als auf die Shrouks; ein schmerzerfülltes Brüllen erklang, und in seiner schmerzgepeitschten Wut schnappte der getroffene Drache nach seinen Artgenossen. Die sahen keine andere Wahl, als ihn zu töten. Auf diese Weise schaffte es Mythor, gleich zwei der Angreifer aus dem Kampf zu entfernen.
    Allerdings half dieses Verfahren nicht durchweg – eine von den Amazonen, die den gleichen Trick erprobte, schaffte es gerade noch, ihr Schwert fallen zu lassen, bevor der ätzende Schleim ihr die Klinge bis auf die gepanzerte Hand hinunter auffraß.
    Mit Keulen und Schwertern setzten sich die anderen zur Wehr. Es war ein seltsames Kampfgetümmel – selten hatte Mythor so viele verschiedenartige Wesen in einen Streit verwickelt gesehen.
    Das Eingreifen der Vanga-Amazonen brachte die Entscheidung. Mit Ungestüm und Wut setzten die Kriegerinnen den Drachen zu und schlugen sie zurück. Als sich abzuzeichnen begann, daß die Verteidiger die Überzahl bekamen, zogen sich die Drachen schleunigst zurück, nicht ohne zuvor den verletzten und nicht mehr kampffähigen Artgenossen den Garaus zu machen.
    »Wenn es in dieser Art und Weise weitergeht, werden wir unser Ziel nie erreichen«, sagte Mythor und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Mich wundert, daß sie sich zurückgezogen haben«, sagte Fronja. Sie hatte ein paar geringfügige Schrammen davongetragen.
    »Was ist daran verwunderlich?« fragte Lankohr. »Sie waren dabei, den Kampf zu verlieren.«
    »Richtig«, stimmte Fronja zu. »Aber bisher haben sich unsere Gegner erst zurückgezogen, wenn der Kampf für sie aussichtslos wurde – diese Drachen sind weit eher verschwunden.«
    »Als hätte ihnen jemand den

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