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Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren

Titel: Mythor - 117 - Herrscher im Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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davontragen ließ.
    In dem Lager ging es nun zu wie im Tollhaus. Bevor die verblüfften Krieger wußten, wie ihnen geschah, hatten die Angreifer die Positionen gewechselt. Die ungeheure Kraft und Geschmeidigkeit der Tierkörper ließ Bewegungen zu, die einem normalen Krieger völlig unmöglich gewesen wären. Im Vorteil waren die Krieger nur, da Mythor und seine Freunde sich scheuten, den Kriegern Orphals ernstlichen Schaden zuzufügen. Sie konnten nichts für den schmierigen Charakter des Mannes, dem sie dienstbar waren, und es wäre Mythor ungerecht erschienen, sie dafür büßen zu lassen. Es genügte völlig, wenn sie außer Gefecht gesetzt wurden.
    Er sprang zur Seite. Ein kraftvoll geschleuderter Speer bohrte sich dicht neben ihm in den Boden. Ein Pfeil schrammte über Mythors Schädel.
    Ein kraftvoller Satz, und Mythor stand genau vor drei Bogenschützen, denen vor Schreck die Waffen sanken. Mythor brauchte sie nur kurz der Reihe nach anzutippen, und sie landeten besinnungslos auf dem Boden.
    Inzwischen waren drei der Zelte in Flammen aufgegangen. Funken stoben über das Lager und brannten kleine Löcher in Kleidung und Haut. Auch damit hatten die Krieger weit mehr zu tun als Mythor; sein dichter Pelz bekam zwar einige Schmorlöcher, aber keiner der Funken hatte genügend Kraft, bis auf die Haut vorzudringen.
    Dann aber wurde es wirklich gefährlich.
    Ein knappes Dutzend der Krieger hatte es geschafft, sich auf die Pferde zu schwingen. Sie ritten nun einen Angriff, Pferdeleib an Pferdeleib, eine kompakte speergespickte Masse, die sich mit großer Geschwindigkeit näherte.
    Mythor öffnete das Maul und ließ einen wütenden Schrei hören.
    Er war selbst überrascht über die Klänge, die seine Kehle zu erzeugen vermochte. Den Kriegern standen die Haare zu Berge, und durch die Pferde ging es wie ein Schlag. Noch einmal ließ Mythor ein gräßliches Wutgebrüll hören, dann war das Ziel erreicht. Die Pferde scheuten, kamen aus dem Tritt, und einen Herzschlag später verwandelte sich die Reiterattacke in ein wüstes Durcheinander von erschreckt um sich tretenden Pferden, zersplitternden Lanzen und wütend schreienden Kriegern, die nun mehr als genug damit zu tun hatten, sich aus diesem Durcheinander herauszuwühlen, ohne dabei einen Tritt abzubekommen oder sich auf die eigene Waffe zu spießen.
    »Weiter!« schrie Mythor. »Das genügt!«
    Die Krieger hatten genug. Das Lager brannte, die Pf erde jagten aufgescheucht durcheinander, und die Krieger selbst waren so verwirrt, daß sie keinen ordentlichen Angriff mehr zuwege brachten. Wäre Zeit gewesen, hätten Mythor und seine Freunde Orphals Kriegern eine vernichtende Niederlage beibringen können.
    Mythor verließ das Lager.
    Ein Stück voraus sah er Sadagar quer durch das Land laufen, von seinem Nacken hing in abenteuerlicher Haltung Joby herab, der mit einem Stück Feuerholz das dicht wachsende Gras in Brand steckte. Ein Teil des Grases war zu saftig, um Feuer zu fangen, es gab aber auch genug ausgedörrte Büschel, die sofort in Flammen aufgingen.
    Ein lückenhafter Feuervorhang schob sich zwischen Lager und Fluchtpforte, und er wurde mit jedem Augenblick länger und tiefer. Der Wind trieb die hüfthohen Flammen nach vorn, genau auf das Lager zu. Es wurde Zeit, diese Sperre zu durchbrechen, ehe sie für Mythor und seine Gefährten ebenso unüberwindlich wurde wie für die Krieger Orphals.
    »Mir nach!« rief Mythor.
    Er wischte noch schnell einen Speer aus der Luft, dann setzte er sich in Bewegung.
    In rasender Geschwindigkeit näherte er sich dem Grasbrand, dessen Flammen immer höher züngelten. Das Prasseln wurde mit jedem Augenblick lauter, dichter Qualm wirbelte auf und ätzte in den Augen.
    Als die Hitze unerträglich zu werden drohte, spannte Mythor die Muskeln an. In der Luft spürte er, wie das Feuer ihm das Fell sengte, dann kam er auf dem Boden auf.
    Er war glutheiß, und Mythor ließ sich vornüber rollen, überschlug sich ein paarmal und kam erst zum Stillstand, als er kühles Erdreich unter sich fühlen konnte.
    Durch den Rauchvorhang schossen die Körper der anderen heran. Mokkuf, Hukender, dann Fronja auf ihrem Pferd.
    »Alle beisammen?« fragte Mythor.
    Das Wutgeheul der Krieger übertönte ab und zu das Knistern des Grasfeuers.
    Niemand war verletzt. Wäre Scida zur Stelle gewesen, hätte man den Rückzug antreten können.
    »Verschwinden wir?« fragte Mokkuf.
    Mythor übersah die Lage. Von den Kriegern war einstweilen nichts zu befürchten,

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