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Mythor - 131 - Der goldene Strom

Mythor - 131 - Der goldene Strom

Titel: Mythor - 131 - Der goldene Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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der Lichtwelt.
    Die Wasserfälle von Cythor etwa waren das Symbol für das Wissen, den Verstand überhaupt. Xanadas Lichtburg beherbergte nicht nur das Gläserne Schwert, sondern auch den Geist, das Wesen der Lichtwelt. Ebenso war in Althars Wolkenhorst nicht nur der Helm des Gerechten zu finden, sondern die dritte Kraft des Unfaßbaren, nämlich die der Sinne.
    Und Einhorn, Bitterwolf und Schneefalke aus dem Verwunschenen Tal waren stellvertretend für die gesamte Tierwelt; der Baum des Lebens von Leone stellte die Pflanzenwelt dar, so wie der Koloß von Tillorn die Stoffwelt, die Materie.
    Um dies alles zu erkennen, hatte Mythor erst das Grabmal des Lichtboten mit der Lichtsäule, den 7. Fixpunkt, erreichen müssen, wo er auch erfahren hatte, daß dieser Ort die Urkraft, das Elementare, symbolisierte.
    Er hatte damals auch das vollständige DRAGOMAE in seinen Besitz gebracht, ohne freilich zu erkennen, daß sich in den einzelnen Bausteinen dieselbe Abstufung wiederholte, nur eben auf einer höheren Ebene.
    Immer drei Kristalle zusammen bildeten die Gebiete Wissen, Geist, Sinne, Tierwelt, Pflanzenwelt, Stoffwelt und Elementares. Zusätzlich war aber jedes dieser Gebiete in drei Aspekte unterteilt, und für jeden Aspekt gab es einen eigenen Baustein.
    So hatte der erste Kristall eines Gebiets die Kraft des Entstehens, des Deutens und des Erschaffens. Der zweite Kristall diente dem Erhalten, Bannen und Binden. Der dritte aber konnte alle aus den beiden anderen Aspekten hervorgegangenen Werte wieder auslöschen und vergehen lassen. Als Mythor dies alles nach und nach erkannt hatte, da war ihm klargeworden, daß sich die Prüfungen von einst für ihn wiederholten, nur eben auf einer nächsthöheren Stufe. Und er sah nun erst ein, daß es besser für ihn und die Lichtwelt gewesen war, daß er das DRAGOMAE wieder verloren hatte, kaum daß er es in seinen Besitz brachte.
    Das Erlebnis mit dem Schattending schließlich hatte ihm drastisch vor Augen geführt, welche Gefahren die zu sorglose Handhabung der DRAGOMAE-Kristalle mit sich bringen konnte.
    So gesehen, bedauerte es Mythor eigentlich nicht, daß er keinen Kristall des dritten Aspekts besaß, dem die Kraft des Zerstörens und Vergehens innewohnte. Bei seinen spärlichen Kenntnissen hätte er damit vermutlich mehr Schaden anrichten als Nutzen erreichen können.
    Und doch sah er ein, daß er den fehlenden Kristallen nachjagen mußte, wenn er es weiterbringen wollte. Er war dabei nicht von der Macht an sich berauscht, sondern er wollte die sich ergebenden Möglichkeiten zum Segen der Lichtwelt einsetzen.
    Wo Gutes zu fördern war, wollte er es mit den Kristallen des ersten Aspekts erschaffen und mit denen des zweiten Aspekts erhalten und bannen. Wo es das Böse gab, wollte er es mit den Kristallen des dritten Aspekts austilgen.
    Er würde aber noch viel über die Weiße Magie lernen müssen, um nicht wissentlich auf Abwege zu geraten und Gutes zu zerstören und Böses zu fördern. Die Kräfte der Zauberkristalle waren zwar die der Weißen Magie, aber das schloß nicht aus, daß man sie nicht auch für dunkle Zwecke mißbrauchen konnte.
    Als Mythor dies erkannte, da hatte er im Geist die Vision von Darkon, der die zwei in seinem Besitz befindlichen DRAGOMAE-Kristalle im Namen der Finstermächte verwaltete.
    Diese düstere Vorstellung plagte ihn immer wieder, und so auch jetzt, als Shaya sich ihm zeigte. Er äußerte ihr seine Befürchtungen, doch beruhigte sie ihn mit den Worten:
    »Darkon ist so sehr der Finsternis behaftet, daß er die Kräfte des Lichts nicht handhaben kann. Für ihn sind die DRAGOMAE-Kristalle nutzlos. Er kann sie nur an sich raffen, damit andere nicht in ihren Besitz kommen. Es ist deine Aufgabe, Mythor, sie ihm wieder abzujagen.«
    »Auf meinen Schultern lastet so große Verantwortung, daß mich oft große Zweifel überkommen, damit fertig zu werden«, sagte Mythor niedergeschlagen. »Der Probleme sind so viele, und vor mir liegen so viele Ziele, daß ich sie kaum mehr übersehen kann. Manchmal glaube ich, daß ich mich im Kreis bewege. Ich forsche nach ALLUMEDDON, dann wiederum lockt mich die Neue Flamme von Logghard als Ziel. Ich widme mich der Suche der DRAGOMAE-Kristalle und werde dabei von den Problemen der Tatasen und der Nykerier abgelenkt. Das ist zuviel auf einmal. Was hat Vorrang? Die Lichtwelt allgemein? Oder sind die persönlichen Probleme der mir nahestehenden Menschen wichtiger?«
    »Du willst gar nicht, daß ich die Reihenfolge der

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