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Mythor - 131 - Der goldene Strom

Mythor - 131 - Der goldene Strom

Titel: Mythor - 131 - Der goldene Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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Dringlichkeiten für dich festlege, Mythor«, sagte Shaya ohne Tadel. »Denn sonst würdest du nicht immer wieder meinen Ratschlägen zuwiderhandeln. Ich habe Verständnis für dich, aber ich fürchte auch, daß du deine Kräfte verzettelst und zu einem Zerrissenen wirst. Sage mir, welches Problem dich im Augenblick am meisten beschäftigt, und ich werde versuchen, dir zu helfen.«
    Mythor brauchte nicht lange zu überlegen.
    »Ich wünschte mir am dringlichsten, daß die Carlumer von ihrem scheintoten Zustand erlöst werden«, sagte er.
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte Shaya und lächelte. »Darum habe ich dir ohne Aufforderung bereits einen Hinweis gegeben. Erinnerst du dich?«
    Mythor nickte. Er erinnerte sich deutlich Shayas Einflüsterungen, als er vorhin mit Fronja auf dem Bugkastell gestanden hatte.
    ›Versuch es am Goldenen Strom…‹ hatte sie ihm zugeraunt.
    »Der Goldene Strom«, wiederholte Mythor. »Ich kenne diesen Begriff nicht. Ich kann mir nichts darunter vorstellen.«
    »Das wirst du schon noch«, sagte Shaya, während ihr Abbild allmählich verblaßte. »Ich muß jetzt wieder anderen Verpflichtungen nachgehen. Aber ich werde dich wieder aufsuchen, Mythor. Begib dich zum Goldenen Strom, der durch die Schattenzone fließt. Wenn die Deinen darin baden, dann werden sie vom Scheintod erlöst. Ich bin sicher, daß du es schaffst, Mythor. Aber vergiß nicht, daß es auch noch wichtigere Dinge für dich zu tun gibt…«
    Shayas Vision löste sich in Nichts auf.
    »Ich werde mich auf die Suche nach dem Goldenen Strom machen«, sagte Mythor entschlossen.

5.
    Einmal tat sich die Wand der Schattenzone auf wie ein Vulkan und spie glutflüssige Lava. Dann wiederum barst ein Teil der Barriere, und die Trümmer ergossen sich wie gewaltige Geschosse in die Düsterzone.
    Beide Male entkam Carlumen nur mit knapper Not, und es sah fast so aus, als hätte es sich dabei um gezielte Attacken der Dunkelmächte gehandelt.
    »Wenn Darkon erfahren hat, daß du erneut in die Schattenzone vorstoßen willst, Mythor«, stellte Cryton fest, »dann können wir uns noch auf einiges gefaßt machen.«
    Nach diesen Zwischenfällen verlief der Flug entlang der Schattenzone wieder ruhiger. Die Fliegende Stadt hatte einen Kurs in östlicher Richtung eingeschlagen und hielt sich in einem Sicherheitsabstand zur Schattenzone, so daß man vor weiteren Überraschungen einigermaßen sicher war.
    Mythor ließ Proscul und die sieben Wälsenkrieger zur Bewachung an Deck zurück und bat die anderen Freunde auf die Brücke.
    Als er Fronja und Glair, Sadagar, Gerrek und Cryton um sich versammelt hatte, erzählte er ihnen, was er von Shaya über den Goldenen Strom erfahren hatte.
    Es entging Mythor nicht, daß Fronja bei Nennung von Shayas Namen zusammenzuckte, und er sah, wie ihr Glair beruhigend die Hand um die Mitte legte. Aber Fronjas Gesichtsausdruck blieb von da an finster.
    »Wir müssen den Versuch wagen und alles daransetzen, die Carlumer von ihrem Zustand zu erlösen«, schloß Mythor seine Ausführungen. »Hat einer von euch jemals etwas von einem Goldenen Strom gehört?«
    Die Gefährten schüttelten verneinend die Köpfe, nur Fronja reagierte überhaupt nicht. Cryton sagte:
    »In der Schattenzone kann die Bezeichnung Goldener Strom alles mögliche bedeuten. Es kann sich um einen Korridor in irgendwelche übergeordneten Bereiche handeln, ebensogut aber auch um eine Strömung die tatsächlich Wasser führt.«
    Mythor bedauerte es bei sich, daß ihm Robbins Wissen nicht zur Verfügung stand. Der Pfader hatte bestimmt gewußt, welche Bewandtnis es mit dem Goldenen Strom hatte.
    »Warum fragen wir nicht einfach Caeryll?« schlug Gerrek vor und wandte sich der Kristallwand zu. »He, Caeryll aufgewacht! Wir haben ein Problem, bei dem du uns vielleicht helfen könntest.«
    »Ich höre«, erklang gleich darauf die vibrierende Stimme des Herrn von Carlumen, und in den Kristallen leuchtete die Spiegelung des uralten, gerüsteten Kriegers auf. Er fügte hinzu: »Wir fliegen noch immer zu hart an der Schattenzone, das ist das Problem.«
    »Wir suchen nach einer Passage«, erwiderte Mythor. »Aber vor allem wollen wir den Weg zum Goldenen Strom finden. Sagt dir der Name etwas, Caeryll?«
    »Goldener Strom?« wiederholte Caeryll nachdenklich. »Wenn er in der Schattenzone liegt, müßte ich ihn kennen. Hast du schon meine Karte befragt?«
    »Ich bin gerade dabei.«
    Mythor legte die DRAGOMAE-Kristalle entlang des dunklen Bandes von Caerylls

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