Nachbar mit Benefits (German Edition)
Blicke, die sich Julia und Vera zuwarfen, musste man nicht erst deuten. Zwischen den beiden flogen die Funken hin und her, und hätten Blicke töten können, wären beide auf der Stelle tot umgefallen.
»Wieder mal zu spät für die Schule, Julia?« Die gespielte Freundlichkeit in Veras Worten war nicht zu überhören. Ihr Zynismus war ätzend wie Säure.
Julia schien ihr allerdings gewachsen zu sein. »Kann ja mal vorkommen! Besser als zu spät fürs Leben zu sein!«
»Dann will ich dir nicht im Weg stehen, Kind!«
Das hatte gesessen. Vera trat mit scheinbarer Freundlichkeit beiseite, damit Julia ihren Weg treppabwärts fortsetzen konnte, und die Bezeichnung »Kind« war ein Stachel voller Gift gewesen.
»Bemühen Sie sich nicht. In Ihrem Alter …!«
Noch ein Volltreffer. Dieser Punkt ging eindeutig an Julia. Für ein paar Sekunden schien die Zeit stillzustehen, als die beiden Frauen sich gegenseitig mit Blicken fixierten wie die Revolverhelden in Zwölf Uhr mittags . Uwe unterdrückte das Grinsen, das sich ihm auf das Gesicht stehlen wollte. Es ging bereits los! Der Zickenkrieg war eröffnet. Vera und Julia hatten angefangen, um ihn zu kämpfen.
»Meine Damen, wenn Sie gestatten«, sagte er mit einem atemberaubenden Lächeln und überspielte geschickt die Situation, bevor sie eskalieren konnte. Es musste nun wirklich nicht sein, dass diese beiden Ladies gleich an seinem ersten Tag aufeinander losgingen. »Ich muss ein paar Dinge erledigen!« Er trat in den Flur und schloss die Tür hinter sich.
Als hätte eine höhere Macht einen Schalter umgelegt, kam nun wieder Bewegung auf. Julia hastete mit einem jugendlich-fröhlichen »Tschüü-hüüüss« an ihm vorbei, während Vera wie aus einer Trance erwacht stammelte: »Ja, dann also, nun, schönen Tag noch!«
Das fing ja gut an! Eine unbefriedigte Diva unbestimmbaren Alters und eine neugierige Teenager-Göre, die es wohl unbedingt wissen wollte, standen ihm bereits zur Auswahl. Vermutlich würde Vera die erste sein, die er im Bett zum Jubeln bringen würde. Diese Frau hatte aufgrund ihrer Reife mehr Erfahrung und würde all ihre weiblichen Waffen einsetzen, um Julia aus dem Feld zu schlagen. Aber aufgeschoben war schließlich nicht aufgehoben. Er hatte die Entschlossenheit in den Augen des Mädchens gesehen. Sie würde sich ins Zeug legen und Mittel und Wege finden, um ihn zu becircen und herumzukriegen.
Julia strampelte sich auf ihrem Fahrrad die Seele aus dem Leib. Es war ihr eigentlich egal, ob sie zu spät zum Unterricht kam oder nicht, aber diese Wut im Bauch musste irgendwohin. Die Fahrradpedale waren ideal, um sich daran abzureagieren.
»Verdammte Fotze!«, fluchte sie zischend wie eine Schlange vor sich hin und erregte damit die Aufmerksamkeit einiger Passanten, die ihr nachschauten, als sei sie irgendwo ausgebrochen. »Natürlich diese alte Fotze Vera! Die lässt doch nix anbrennen!«
Die Wut kochte in ihr, und Julia strampelte immer schneller. Bei jeder Bewegung spürte sie den Fahrradsattel, der zwischen ihren Schenkeln an ihrer Möse rieb. Die Mischung aus Zorn und Geilheit, die auf diese Weise entstand, war höchst explosiv.
»Na warte, dir werde ich es zeigen! Der Kerl gehört mir!«
Auf gar keinen Fall wollte sie sich von dieser alten Schreckschraube mit den Silikontitten ihren Liebhaber in spe wegnehmen lassen. Julia wusste genau, dass der Neue sie mochte. Die Art, wie er sie angeschaut hatte, war klar und deutlich gewesen und hatte keine Fragen offen gelassen. Sie gefiel ihm, und es stand ja wohl außer Frage, dass ihr junger, knackiger Arsch und ihre kleinen strammen Tittchen viel besser waren als das, was diese aufgedonnerte Schlampe Vera zu bieten hatte.
»Fotze!«, schimpfte sie wieder und zog erneut die Blicke auf sich. Es war ihr egal. Julia hatte immer davon geträumt, dass ein Mann wie aus einem Hollywood-Film sie entjungfern würde. Sie hatte darum sogar zum Himmel gebetet – und siehe da: Ihre Gebete waren erhört worden. Da würde sie doch nicht wegen einer alten Vettel wie dieser Vera klein beigeben. Auf gar keinen Fall.
Julia stellte ihr Rad in den Fahrradkeller der Schule. Ihre Möse juckte, denn all die Gedanken und die Reibung des Fahrradsattels hatten sie enorm geil werden lassen. Sie war ohnehin schon zu spät dran. Der Unterricht hatte längst begonnen, und sie war allein im halbdunklen Fahrradkeller. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Die Gelegenheit war einfach viel zu günstig, als dass sie sich diese
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