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Nachruf auf eine Rose

Titel: Nachruf auf eine Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Fenwick
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einer der Hauptnutznießer durch den Tod seines Vaters war. Er spürte ihr Unbehagen und wechselte das Thema.
    «Weißt du etwas über Sally, Tante?»
    «Weiß überhaupt einer von uns etwas über Sally? Nun, sehr wenig. Vor knapp sechs Monaten tauchte sie hier in Harlden auf und heiratete Alexander im Januar. Bei der Trauung waren von ihrer Seite weder Freunde noch Verwandte zugegen, und sie beharrte auf einer standesamtlichen Eheschließung. Und etwas mehr als einen Monat später stirbt dein Vater. Willst du vielleicht andeuten …?»
    «Ich deute gar nichts an. Ich finde nur, dass das ziemlich gelegen kam, das ist alles.» Graham hielt inne, um kurz darauf mit einem berechnenden Ausdruck in den Augen weiterzusprechen: «Nach der Testamentseröffnung habe ich einen Privatdetektiv engagiert, um ein wenig Licht in ihre Vergangenheit zu bringen. Er ist nicht von hier, ich habe ihn in London gefunden. Bis jetzt ist es rausgeschmissenes Geld, trotzdem habe ich seinen Vertrag noch um eine Woche verlängert! Bei einer Sache ist er sich jedoch ganz sicher: Irgendwann hat sie entweder ihren Namen oder ihr Geburtsdatum verändert. Auf ihrer Heiratsurkunde steht als Mädchenname Price, aber unter dem Datum, das sie als ihren Geburtstag angegeben hat, findet sich keine Eintragung über eine Sally Price.»
    «Halt mich auf jeden Fall auf dem Laufenden.» Julia lächelte unangenehm. «Ich bin sehr interessiert. Man kann einfach nicht glauben, dass dein Vater Alexander die Hälfte seines Vermögens vermacht hat. Es gab Tage, da konnte er ihn nicht einmal sehen.»
     
    Graham und Jenny hatten sich ein Zimmer im besten Hotel der Stadt genommen. Graham saß im Bett, als Jenny aus der Dusche kam.
    «Was machst du da?», fragte sie.
    Rasch raffte Graham einen Packen Papiere und Fotos zusammen und steckte alles in einen Umschlag. Er reichte ihr einige Zeitungsausschnitte.
    «Julia hat sie mir gegeben. Einer ist dabei vom Musikfestival, wo Alexander und Sally sich kennen lernten, schau, auf diesem Foto ist sie drauf. Die Bildunterschrift besagt, sie sei von hier, aber niemand, mit dem ich gesprochen habe, kann sich an sie erinnern. Ist das nicht seltsam?»
    «Eigentlich nicht. Die Stadt ist schließlich groß.» Sie schlüpfte unter die Bettdecke und schlang ihre Arme um seinen Oberkörper. «Es ist schon Mitternacht vorbei», flüsterte sie.
    «Mm.» Er hob den braunen Umschlag hoch.
    «Was ist das?»
    «Das sind Überwachungsfotos. Ich habe sie gerade von dem privaten Ermittler bekommen. Ich hatte ihn gebeten, Sally einige Tage lang zu beschatten, und das ist heute Abend abgegeben worden. Bis jetzt ist nichts Interessantes dabei.»
    «Du hast über fünfzehn Millionen Pfund geerbt. Warum lässt du die Sache nicht ruhen? Du brauchst das Geld doch nicht.»
    «Das Geld ist mir egal. Es geht um viel mehr. Nachdem ich heute mit den Freunden meines Vaters gesprochen habe, glaube ich nicht mehr an Selbstmord. Jemand hat ihn getötet, Jenny, und ich glaube, dass Sally etwas damit zu tun haben könnte. Irgendwie hat sie meinen Vater hinters Licht geführt. Ich werde das beweisen.»
     
    Alexander öffnete eine Flasche Cabernet Sauvignon und schenkte Sally, die vor einem winzigen elektrischen Feuer in ihrem Wohnzimmer kauerte, ein Glas davon ein. Der Himmel sah nach Schnee aus, doch Sally stellte den Thermostat ihrer Zentralheizung gerade hoch genug, um die Leitungen vor dem Einfrieren zu bewahren. Nach einer kurzen Phase des Kennenlernens waren sie erst zwei Monate verheiratet, und es gab noch immer vieles an ihr, was ihn verblüffte.
    «Der Gedenkgottesdienst ist doch gut verlaufen, was meinst du, Sal?»
    «Ja, es lief gut. Ein paar Gäste sind erst gegen sieben gegangen. Gott allein weiß, was dieses Hotel uns dafür extra berechnet.»
    «Nicht viel. Im Moment sind sie froh über jedes Geschäft. Ich habe nur den Raum gemietet, zuzüglich Personal, und Mrs Willett hat den Rest erledigt, auch wenn sie fand, du habest ihr ein bisschen wenig Geld zur Verfügung gestellt.»
    «Ach, was du nicht sagst! Du solltest daran denken, dass es jetzt um dein Essen und deinen Wein geht, und sie sollte daran denken, dass sie jetzt unsere Haushälterin ist! Ich bin mir nicht sicher, ob es mit Mrs Willett so klappt, wie es sollte.»
    Alexander bemerkte die roten Flecken auf Sallys Wangen, die, wie er wusste, ein Warnsignal bedeuteten. Sie hatte es nach dem Gedenkgottesdienst nicht leicht gehabt, als sie von verschiedenen Verwandten vorsätzlich brüskiert

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