Nachschubbasis Godapol
Ich möchte in unserem und deinem Interesse Ersatzteile anfordern, die auf der Mondbasis reichlich vorhanden sind. Frage: Wieso bist du so mangelhaft ausgerüstet? Ich muß eine Rüge im Sinne deiner Befehlsgebung aussprechen.«
»Mein Ersatzteillager wurde nach dem letzten vernichtenden Angriff völlig entleert. Meine hochwertigen Reparatureinheiten wurden ebenfalls vernichtet. Ist der Kontakt zu ZONTA unerläßlich?«
»Ja, oder wir kommen nicht weiter. Die Zeit drängt, GODAPOL. Stündlich können Feindkräfte in das Sonnensystem einfliegen.«
»Genehmigt. Ich rufe ZONTA an. Ihre Hyperfunkverbindung wird freigegeben, die Blockade ist aufgehoben. Fordern Sie ZONTA auf, den dafür vorgesehenen Nahtransmitter auf seine Empfänger zu justieren.«
Ich begann verzweifelt zu überlegen, mit welcher plausiblen Ausrede es mir gelingen könnte, meine fünf – nein, jetzt waren es sechs Mitarbeiter aus dem Labyrinth zu bringen. Die Kisten sollten unbedingt zurückbleiben, nicht aber einer der Männer.
Mein Plan war schon fertig, als plötzlich die Hölle losbrach. Marsianische Lärmpfeifen schrillten. Hellgrüne Warnlampen flackerten.
Ich griff zur Waffe, aber die Wachroboter rührten sich nicht.
»GODAPOL – was ist los?« schrie ich in den Kodator.
Weit entfernt krachten Energiesalven. Hannibal lauschte telepathisch. Ich verzichtete darauf, um mich nicht ablenken zu müssen.
»Tancanocs Männer haben dein Gespräch mitgehört. Sie stürmen gewaltsam den Transmitterraum, in dem wir angekommen sind. Sie wollen den Mondtransporter erobern.«
»Narren!« meldete sich Tancanoc. »Sie besitzen keinen Verstand.«
»Sie sterben«, berichtete Hannibal leise. »Sie sterben alle im Energiefeuer. Diesmal können die Roboter mit voller Leistung schießen.«
Tancanoc war zu erregt, um Hannibals verräterische Aussagen folgerichtig zu erfassen. GODAPOL meldete sich.
»Verlassen Sie sofort meine Kernzentrale und begeben Sie sich in den Transmitterraum. Alle! Sehen Sie nach, ob Aufrührer eingedrungen sind. Wenn ja, töten Sie sie mit ihren irdischen Waffen. Im Transmitterraum können meine Kampfeinheiten nicht feuern. Schnell.«
Tancanocs verzweifelte Untergebene hatten mir den Weg geebnet. Wir rannten! Kurz vor dem Ausgang legte Petronko die kleine Thermobombe ab. Wenn sie hier ihre Glut entfachte, gingen unsere Hauptwaffen noch lange nicht hoch.
Niemand hielt uns auf – im Gegenteil, die meterstarken MA-Stahlschotte öffneten sich vor uns, ehe wir sie erreicht hatten. Schutzschirme erloschen.
Außerhalb der inneren, extrem abgesicherten Zone gelang es mir, meine Haftbombe unter dem Bodensockel einer Maschine zu verstecken. Der Zünder war scharf.
Auch Hannibal und die anderen Männer fanden auf dem langen Weg zum Transmittersektor Gelegenheit zur Unterbringung ihrer Sabotagewaffen.
Tancanoc entging das nicht, aber er sprach vorsichtshalber kein Wort. Der Translator war und blieb gefährlich wegen der Abhörgefahr.
Eine Hitzewelle schlug uns entgegen. Marsianische Kampfroboter standen mit angeschlagenen Waffen vor den veraschten Überresten der Yedocekoner. Tancanoc schwieg auch weiterhin. Ich erkannte jedoch seinen Gefühlswirrwarr, in dem Haß auf das Gehirn vorherrschte.
Vor mir glitten die Panzertüren des Transmittersektors auf. Es waren fünf riesige Hallen, alle untereinander durch Gänge verbunden.
Der Zonta-Transmitter befand sich in Halle drei. Wir mußten die beiden davorliegenden Räume durchschreiten. Plötzlich standen wir vor einer verschlossenen Tür. Sie führte zur Halle
Weitere Kostenlose Bücher