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Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ab­sicht. So lau­tet sein al­ter Be­fehl. Ich for­de­re Ih­re Hil­fe bei die­sem Akt der Lo­gik und der mi­li­tä­ri­schen Ver­nunft. Auf­rüh­rer in Ih­ren Rei­hen sind da­bei nicht zu ge­brau­chen.«
    Ich lausch­te an­ge­spannt. Hat­te er auch dies­mal ver­stan­den?
    Ja, und wie! Er stuf­te die Si­tua­ti­on rich­tig ein – und war ent­setzt! Er hat­te auch er­rech­net, daß GO­D­A­POL wie ein Ir­rer han­del­te.
    Aus sei­nem Be­wußt­sein ver­schwand je­de Un­ru­he. Kla­re, fol­ge­rich­ti­ge Ge­dan­ken­gän­ge er­reich­ten mei­ne Ex­tra­sin­ne.
    Er mach­te so­gar ei­ne Art Eh­ren­be­zeu­gung, in­dem er den Ober­kör­per nach hin­ten bog.
    »Mein Na­me ist Tan­ca­noc, Kom­man­deur und Tech­no- Of­fi­zier«, klang es aus mei­nem Trans­la­tor, der so vollen­det war, daß er den Sinn der fremd­ar­ti­gen Wor­te ex­akt über­setz­te.
    »Ich be­dan­ke mich für Ih­re Hin­wei­se, Ge­ne­ral Kon­nat«, er­wi­der­te Tan­ca­noc mit tiefer Stim­me. »Ih­re Maß­nah­men ge­gen die mei­ner Be­fehls­ge­walt ent­wi­che­nen Auf­rüh­rer wa­ren rich­tig. Ich beu­ge mich Ih­rem Be­fehl und bin be­reit, zum Woh­le Ih­rer Hei­mat­welt zu hel­fen. Das kann nur mög­lich sein, wenn es uns ge­mein­sam ge­lingt, die Schä­den an GO­D­A­POLs Schal­tun­gen zu re­pa­rie­ren.«
    Ich emp­fing stär­ker als zu­vor sei­ne ge­heims­ten Ge­dan­ken. Er frag­te sich ver­zwei­felt – nein, er hoff­te, daß ich ihn rich­tig ver­stan­den hat­te. Wir wa­ren na­he­zu über­gangs­los zu Ver­bün­de­ten ge­wor­den. Was wir drin­gend be­nö­tig­ten, war ein ab­hör­si­che­rer Raum. Tan­ca­noc brauch­te uns und wir ihn.
    GO­D­A­POL mel­de­te sich un­ver­mit­telt. Er hat­te un­ser zwei­deu­ti­ges Ge­spräch so aus­ge­wer­tet, wie von mir er­hofft. Ein Ro­bo­ter hat­te doch ge­wis­se Schwä­chen!
    »Die Ge­mein­schafts­ar­beit wird ge­neh­migt. Tan­ca­noc wird Ge­ne­ral Kon­nats Be­fehl un­ter­stellt. Fan­gen Sie so­fort an.«
    Mehr hat­te die de­fek­te Po­sitro­nik nicht zu sa­gen.
    Tan­ca­noc gab mir den ers­ten Hin­weis, in der Hoff­nung, ich hät­te sei­nen gu­ten Wil­len er­kannt.
    »Ei­ni­ge der Haupt­schal­tun­gen sind wäh­rend des Krie­ges durch Feind­ein­wir­kung zer­stört wor­den. Die ato­ma­ren Re­ak­tio­nen wur­den nur un­mit­tel­bar in der Form von ther­mi­schen Ener­gi­en wirk­sam. Es kommt dar­auf an, zer­schmol­ze­ne Ele­men­te zu er­neu­ern oder sie mit vor­han­de­nen Er­satz­tei­len zu re­pa­rie­ren.«
    Ich be­gann zu schwit­zen. Er be­merk­te es an­schei­nend. In sei­nen Au­gen schi­en ein Fun­ke auf­zu­blit­zen. Ja – jetzt hat­te er er­faßt, daß ich ihn nicht nur ver­stan­den, son­dern auch durch­schaut hat­te.
    Das traf aber auch für ihn zu. Die­ser klu­ge Mann hat­te längst er­kannt, daß wir wahr­schein­lich so gut wie nichts von den Schal­tun­gen ei­nes sol­chen Rie­sen­ro­bo­ters ver­stan­den.
    Tan­ca­noc war Tech­ni­ker oder Wis­sen­schaft­ler, au­ßer­dem aber auch Sol­dat. Er hat­te un­se­re Not­la­ge durch­ge­rech­net und glaub­te, daß wir nur des­halb ge­kom­men wa­ren, um GO­D­A­POL zu zer­stö­ren. Er hat­te nichts da­ge­gen! Er woll­te uns so­gar un­ter­stüt­zen. In uns sah er sei­ne ein­zi­ge Über­le­benschan­ce.
    »Ich ver­ste­he«, ent­geg­ne­te ich un­be­wegt »Wir wer­den es schaf­fen. Not­falls müs­sen nicht vor­rä­ti­ge Er­satz­tei­le an­ge­fer­tigt wer­den. Die ir­di­sche In­dus­trie ist dar­auf zwar nicht vor­be­rei­tet aber wir kön­nen sie je­der­zeit aus den De­pots der Mond­fes­tung Zon­ta zu ver­sor­gen. GO­D­A­POL …!«
    Ich rief das Ge­hirn an, ehe es Ge­le­gen­heit fand, die Pla­nung zu ver­bie­ten. Si­cher­lich stand der Rech­ner wie­der im Zwie­spalt mit sei­nen Pro­gram­mie­run­gen und den Er­for­der­nis­sen der Ver­nunft.
    »Ich hö­re.«
    »Ich for­de­re die recht­zei­ti­ge Ein­satz­pla­nung ei­ner Trans­mit­ter­ver­bin­dung zum ir­di­schen Mond. Das ist im Sin­ne dei­ner Grund­be­feh­le not­wen­dig. Wenn dei­ne Wie­der­her­stel­lung man­gels nicht vor­han­de­ner Er­satz­tei­le ver­zö­gert wird, rea­gierst du

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