Nachschubbasis Godapol
damit starten wollen, müssen Sie vorher die entsprechenden Leitungen zerstören.«
»Weitere Anweisungen, Kiny?«
»Ja, sie kommen soeben vom Mond. Der Chef ist am Apparat. Gefahrenstufe eins, Sir. Sie erhalten den Befehl, wenn irgend möglich sofort und ohne jeden weiteren Zeitverlust zuzuschlagen. Es wird höchste Zeit. Vom Südpol aus schießen Flutströme in die umliegenden Meere. Können Sie angreifen?«
»Noch nicht. Ich melde mich. Ich habe in Tancanoc einen Verbündeten gefunden. ZONTA soll alles für unsere Flucht vorbereiten, das Gerät aber noch nicht einschalten. Das fällt auf. Ende.«
Allison war noch hellhöriger geworden. Ich mußte vorsichtig sein. Deshalb sagte ich lächelnd:
»Ihre Theorie stimmt, Doktor. Ich habe sie gerade durchgerechnet. Wir müssen tatsächlich die antarktischen Eismassen abschmelzen, damit wir mit GODAPOLs Hilfe die Fabrikation wieder aufnehmen können.«
Nishimura schaute mich entsetzt an.
»Na also«, lachte Allison. Er hatte die besseren Nerven. »Habe ich doch gesagt! Was macht es schon, wenn einige Kontinente überspült werden. Wir müssen fabrizieren. Das sieht der Abwehrfall MUTOOC vor. Sprechen Sie mit GODAPOL! Ich will sofort mit der Arbeit anfangen. Warum zögert der Kommandant so lange?«
Tancanoc überlegte sich meine Andeutungen. Dann hatte er den tieferen Sinn meiner Worte begriffen. Niemals zuvor hatte ich derart wütend funkelnde Augen gesehen.
11.
Das erste Ziel war erreicht. GODAPOL hatte uns und Tancanoc in seine geheimsten und am strengsten abgesicherten Hauptschalträume gelassen. Ohne seine Zustimmung hätten wir sie niemals betreten können.
Es war ein Komplex aus mir völlig rätselhaften Schaltelementen aller Art. Überdies bedeckten sie eine Grundfläche von der Größenordnung eines irdischen Riesenstadions, das aber in drei verschiedenen Ebenen. Also war die Grundfläche eigentlich noch dreimal ausgedehnter.
Das waren lediglich die »Kernelemente«, die Hauptkommandogeber und die wichtigsten Speichersektoren.
Draußen, jenseits der strahlenden Energiewände und meterstarken Metallmauern, lagen zahllose andere Sektoren, die Stück für Stück eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen hatten. Es war klar, daß eine atomare Sprengung in jedem Fall im Kern erfolgen sollte. Dort war sie am wirkungsvollsten.
Wir hatte uns die Schaltungen angesehen und die Werkzeugkisten geöffnet. Damit waren wir mit unserem Wissen auch schon am Ende gewesen. Wenn Tancanoc nicht reaktionsschnell begriffen und geholfen hätte, wären wir schon nach wenigen Augenblicken durchschaut worden.
Er kannte aber viele der Meßgeräte sehr genau. Unauffällig machte er uns mit deren Funktion vertraut. Allison, Nishimura und Kalare begannen zögernd mit der Durchmessung von Schaltblöcken, deren Sinn sie nicht verstanden.
Die marsianischen Meß- und Prüfgeräte arbeiteten ebenfalls nach der Leuchtsymbolmethode. Es gab keinen einzigen Zeiger.
Ich konnte nicht länger warten. Wir riskierten unseren Kopf.
Ich spielte den sachverständigen Mann und gab utopisch klingende Anweisungen, die ich mir aus dem aufgefangenen Sprachschatz des Marsgehirns zusammenreimte.
Tancanoc amüsierte sich innerlich über uns Dilettanten. Er hatte uns Zauberlehrlinge jetzt klar durchschaut.
Ich blickte zu den Kampfrobotern hinüber. Hinter jedem von uns stand ein solcher Gigant.
»Fehler im integrierten Synchrongeber für die Sammelblockspeicherung«, phantasierte Allison. »Abweichung im Synchronisationsverlauf beträgt über eine
Weitere Kostenlose Bücher